Die Oklahoma City Thunder haben eine der kürzesten Wiederaufbauphasen in der Geschichte der NBA hingelegt. Seit der Trennung der Paarung Kevin Durant/Russell Westbrook, die zum aktuellen Thunder 2.0 führte, dauerte es nur drei Saisons extremer Tanks. Diese Niederlagen brachten ihnen den sechsten Pick im NBA-Draft 2021, den zweiten und zwölften Pick im Jahr 2022 und den zwölften Pick im letzten Sommer ein. Diese Auswahl brachte ihnen den problematischen Josh Giddey, den künftigen Center-Positions- und Rookie-of-the-Year-Favoriten Chet Holmgren und den zukünftigen All-Star Jalen Williams ein, zusammen mit einem Draft-Night-Tausch mit Dallas gegen Cason Wallace. Diese vier Spieler sind alle entscheidende Teile des aktuellen Kerns. Sie schließen sich Shai Gilgeous-Alexander an, unserer Wahl für den MVP und einer All-NBA First Team-Auswahl der letzten Saison.
SGA kam im besten Trade des 21. Jahrhunderts für Paul George zu den Thunder, zusammen mit fünf Erstrunden-Picks und zwei Swaps von den Los Angeles Clippers. Kein anderer NBA-Manager trifft bei Lotterietipps so gut wie GM Sam Presti. Und obwohl er in dieser Zeit bei fast jedem späten Erst- und Zweitrunden-Pick einen Treffer erzielt hat, sorgt seine absurde Anzahl an Draft-Kapital (die Thunder besitzen zwischen 2024 und 2031 bis zu 37 Draft-Picks) dafür, dass er in Zukunft flexibel ist, um Schwünge zu machen und Paket im Handel.
Presti ist einer der besten NBA-Manager und war in den 2010er Jahren jahrelang dafür verantwortlich, die Thunder als ernstzunehmenden Konkurrenten zu etablieren. Er ist ein beliebter Gelehrter in Oklahoma City, einer Stadt, die mit experimentellen Restaurants und ausgefallenen modernen Museen schnell daran arbeitet, mit ihrer hipster-schicken Aura Schritt zu halten. Ohne Presti hätte der Thunder nie den Status eines Mitbewerbers mit Durant, Westbrook und James Harden erreicht. Da Märkte wie Las Vegas, Mexiko-Stadt und sogar Seattle nach einem NBA-Franchise suchen, wären sie die wahrscheinlichsten Kandidaten für eine Umsiedlung gewesen. In Anerkennung all dessen, was Presti für die Stadt Oklahoma City getan hat, müssen Sie anerkennen, dass er ein Geschenk der Sonics-Franchise war.
Aus dem Staub von Seattle erhebt sich der Gewittersturm
Presti stammt aus der Zeit vor den Thunder, da er 2007 vom Besitzer Clayton Bennett eingestellt wurde, der damals mit gerade einmal 30 Jahren der jüngste GM in der NBA war. Presti wechselte zu den San Antonio Spurs, wo er mit 23 Jahren als Praktikant begann und sich zum stellvertretenden GM hocharbeitete. Mit den Thunder würde Presti das Engagement der Spurs für Kultur und Entwicklung in Oklahoma City nachahmen und das reproduzieren, was die Spurs jahrzehntelang zu einem funktionierenden und engagierten Kleinmarkt-Franchise machte. Während der ersten Thunder U gewann das Team vier Divisionstitel in Folge und erreichte 2012 das Finale, verlor jedoch im Finale gegen die Heat, und das alles innerhalb der ersten vier Jahre als Franchise. Presti war der Mastermind, der es geschafft hat, ein Wiederaufbauteam durch kluge Draft-Picks und einen Mega-Trade zu einem Konkurrenten zu machen. Klingt bekannt?
Die Seattle SuperSonics 2004–05 hatten eine erfolgreiche Saison und holten beeindruckende 52 Siege hinter den All-Stars Ray Allen und Rashard Lewis, die jeweils durchschnittlich mehr als 20 Punkte pro Spiel erzielten, bevor sie in der zweiten Runde verloren. Leider erlebte Seattle in den folgenden Jahren einen Leistungseinbruch. Seattle konnte sich nicht auf die Finanzierung einer neuen Arena oder Modernisierung einigen, was Howard Schultz dazu veranlasste, an Bennett zu verkaufen. In Bennetts erster Saison als Eigentümer 2005/06 hatte das Team Probleme und schaffte nur 35 Siege, gefolgt von einem weiteren Rückgang auf 31 Siege 2006/07. Zu diesem Zeitpunkt war die Schrift schon an der Wand. Dann wurde GM Rick Sund im Juni 2007 entlassen und durch Presti ersetzt, was den Grundstein für den Neuaufbau des Teams durch den Draft mit einer brandneuen Identität legte.
Das Drama in Seattle begann im Jahr 2006, als der CEO von Starbucks Schultz und The Basketball Club of Seattle LLC das Team für 350 Millionen US-Dollar an den Ölkonzern OKC Bennett verkaufte, der den Sonics-Fans damals versprach, das Team in Seattle zu behalten. Wie Durant im Podcast „Old Man and the Three“ sagte, war sogar er schockiert über den Umzug, als der strahlende, naive junge Star bereit war, seine Karriere in Seattle zu beginnen.
„Sehen Sie, sie haben uns gesagt, dass wir mindestens drei oder vier Jahre dort bleiben werden, also habe ich mich eingelebt. Ja, ich habe ein Haus gekauft“, sagte Durant. „Gegen Ende des Jahres hörten wir immer wieder: ‚Moment mal, ich glaube, sie nehmen die Änderung früher vor, als wir dachten.‘ Ich erinnere mich, dass wir wahrscheinlich noch eine Woche in der Saison in San Antonio waren.“
Sogar Durant glaubte, dass Bennett und die neue Eigentümergruppe in Seattle bleiben würden. Ob ein Umzug von Anfang an geplant war, es gab Hinweise darauf, dass es sich um ein Hinterziel handelte, wie Aubrey McClendon, Miteigentümer der Sonics zusammen mit Bennett, den Medien sagte: „Wir haben das Team nicht gekauft, um es in Seattle zu behalten. Wir hofften, hierher zu kommen.“ Nur zehn Tage später verhängte die NBA gegen McClendon eine Geldstrafe von 250.000 US-Dollar für die Kommentare. Einen Monat später reichte Bennett Unterlagen ein, um ein Schlichtungsverfahren einzuleiten, um aus den letzten zwei Jahren des Mietvertrags in der Key Arena in Seattle herauszukommen. Acht Monate später stimmten die NBA-Besitzer mit 28 zu 2 Stimmen dem Umzug der Sonics nach Oklahoma City zu. Der Wechsel war offiziell: Presti leitete den Neuaufbau des Teams unter einem neuen Namen, den Oklahoma City Thunder.
Die Entstehung einer neuen Franchise
Bennett, der ehemalige Miteigentümer der Spurs, hatte Informationen darüber, dass Presti der richtige Mann für den Job war, und wählte Presti daher im Juni 2007 persönlich zum GM der Sonics aus. Nach seiner Einstellung gelang Presti ein Blockbuster-Wechsel am Draft-Abend mit den Boston Celtics, holte sich den fünften Pick und wählte Stürmer Jeff Green im Austausch für den All-Star Sonics-Guard Ray Allen aus. Allen war jahrelang das Gesicht der Franchise und der Tausch des besten Spielers des Teams war ein mutiger Schritt. Aber es brachte Green dazu, sich mit Presti's anderem Lotterietipp an diesem Abend zu paaren, Durant mit dem zweiten Tipp. In dieser Nacht legte Presti den Grundstein für das Erbe der Thunder, aber es geschah als Sonics. Durant war kein Thunder-Pick. Weder war Green. Fairerweise muss man sagen, dass die Sonics Russell Westbrook und Serge Ibaka mitnahmen, die Presti in der folgenden Saison in der ersten Runde auf den vierten und 24. Platz wählte, bevor sie zu OKC wechselten. Am wichtigsten ist, dass Presti nicht vom Donner stammt. Er wurde von den Sonics angeheuert und entwarf den Kern des Thunder-Teams, das als nächste große „Dynastie“ aus der Western Conference ausbrechen sollte. Nachdem die Sonics zum OKC umgezogen waren, kam es zu Protesten, Klagen und Händeringen, aber alles war umsonst. Die Sonics waren tot und der Donner wurde geboren.
Sobald das Team bei OKC landete, wäre Westbrook der erste Star-Rookie, der seine erste Saison mit dem Team spielte, einer der Gründe, warum „Brodie“ es ist oft als „Mr. Donner.“ Ein Großteil dieser Geschichte wird in Sam Andersons Buch „Boom Town: The Fantastical Saga of Oklahoma City, Its Chaotic Founding, Its Apocalyptic Weather, Its Purloined Basketball Team, and the Dream of Becoming a World-class Metropolis“ aus dem Jahr 2018 aufgezeichnet. Darin vergleicht Anderson die frühe Besiedlung von Oklahoma City aus dem wilden Chaos und Chaos der unentwickelten Oklahoma-Territorien mit dem Aufstieg der Thunder vom schnellen Emporkömmling zum NBA-Anwärter in der Saison 2012–2013. Es lüftet auch den Vorhang für Presti's Ticks, seine Obsession für Symmetrie und Organisation, die sogar dafür sorgt, dass alle Übungsbasketbälle auf den Ständern gleich ausgerichtet sind. Ein Jahrzehnt lang haben die OKC Thunder die NBA gestürmt und sich die zweithöchste Siegquote aller Teams seit 2010 gesichert, nur übertroffen von Presti's vorherigem Team, den Spurs.
Während einer aktuellen Folge seines Podcasts 19 Uhr in BrooklynCarmelo Anthony bezeichnete die Thunder als die am besten geführte Organisation, die er während seiner NBA-Karriere kennengelernt hatte, und lobte ihr Verständnis für die Bedürfnisse der Spieler, ihren Kommunikationsstil und ihre Verantwortung. Leider hatte Presti nicht die Chance, das Sonics-Franchise so zu beeinflussen, wie es bei seiner Einstellung vorgesehen war, aber der Verlust der Sonics war der Gewinn der Thunder. Und hoffentlich ist Seattle die nächste Stadt, die durch die Expansion ein NBA-Team hat. Im Jahr 2022 sprach Presti über die Möglichkeit, dass Seattle wieder ein Franchise bekommt.
„Ich denke, es ist auch wichtig zu erkennen, dass Seattle ein unglaublicher Ort ist“, sagte Presti. „Es ist eine unglaubliche Stadt. Sie werden wieder eine Basketballmannschaft haben, und ich denke, dass wir alle hier der Meinung sind, dass das eine positive Sache ist. Wir hoffen, dass das passiert, denn es ist ein toller Ort, tolle Fans und die Arena, die sie dort gebaut haben, ist spektakulär. Wenn es also passiert, wird es großartig sein.“
In Seattle begann der Großteil des ersten Meisterschaftslaufs von Thunder U. Und die Verschmelzung der Geschichte von Thunder und Sonics war noch nie nahtlos. Obwohl es eine Ehre ist, Michael Cage als Farbanalysten für die Heimspiele der Thunder zu haben, war Cage eine Rebound-Legende der Sonics und spielte nie ein Spiel in Oklahoma City. Besonders wenn man bedenkt, dass die Thunder im Jahr 2014 das einzige Franchise-Unternehmen der Liga waren, das die Meisterschaft gewonnen hat und sich dafür entschieden hat, keinen Gedenkaufnäher zu tragen, der die Sonics-Meisterschaft von 1979 würdigt.
„Wir haben mehrere Teams, deren Abstammung bereits vor der Stadt existiert, in der sie sich befinden“, sagte Christopher Arena, Vizepräsident für Ausstattung, Identität und Ausrüstung der NBA Der Oklahomaner zu der Zeit. „Einige Teams nehmen diese Vergangenheit an, andere nicht. Ob es nun an einem Eigentümerwechsel liegt, ob die Abstammungslinie zu weit auseinander liegt, ob sich der Team-Spitzname geändert hat oder was auch immer, das ist ihre Entscheidung.“
Ironischerweise standen die Thunder Ende letzten Jahres vor einem ähnlichen Problem wie die Sonics und verloren möglicherweise ihr Team aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die Finanzierung eines neuen Stadions. Bill Simmons rührte den Topf, indem er behauptete, OKC habe das Sonics-Franchise „gestohlen“ und unterstellte, dass die Thunder ernten würden, was sie gesät hatten.
„Ich fange ungern mit Scheiße an, aber weißt du, OKC hat jemand anderem ein Team gestohlen“, sagte er. „Das ist der kleinste Markt der Liga. Sie haben die kleinste Arena der Liga. Google „Oklahoma City Thunder Arena-Mietvertrag.“ Googeln Sie all das Zeug. Dort gibt es schon seit ein paar Jahren eine Geschichte. Sie wollen, dass der Steuerzahler für ein neues Stadion aufkommt.“
Der Bürgermeister von Oklahoma City, David Holt, befürwortete einen Vorschlag für eine Arena im Wert von mindestens 900 Millionen US-Dollar, finanziert durch eine vorübergehende Umsatzsteuer von einem Cent, während die Thunder 50 Millionen US-Dollar beisteuern würden. Im Dezember stimmten die Wähler von Oklahoma City einer Penny-Umsatzsteuer für den Bau einer neuen, öffentlichen Arena in der Innenstadt zu und sicherten damit OKC als Heimat der Oklahoma City Thunder über 2050 hinaus. Darüber hinaus gibt es jetzt eine brandneue Seattle-Arena, die mit der neuesten Technologie glänzt , das den NHL- und WNBA-Teams Kraken und Storm als Heimstätte dient und bereit ist, die NBA eines Tages wieder in der Stadt willkommen zu heißen.
Eine unangenehme Verbindung zur Vergangenheit
Die Thunder hatten schon immer ein unangenehmes Verhältnis zur Sonics-Abstammung, da sie einige Elemente einbeziehen und anerkennen, während sie andere zu Recht ignorieren, wie zum Beispiel die Meisterschaft der Sonics 1979. Oder als Kendrick Perkins nach seinem Transfer zu OKC seine Nummer ändern musste, weil 43, seine Trikotnummer in Boston, für Sonics-Star Jack Sikma in den Ruhestand ging. Die meisten OKC-Fans wissen nicht, wer Sikma war, und sie verfügen auch nicht über umfangreiche Kenntnisse über die Sonics-Franchise. Daher wäre es unaufrichtig, wenn die Stadt Seattles einzige Meisterschaft für sich beanspruchen würde. Und warum sollten sie? Presti fasste in einem Interview im Jahr 2020 zusammen, wie das Team aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat.
„Man lässt sich von der Vergangenheit inspirieren, aber für die Zukunft muss man auf jeden Fall etwas Neues schaffen. Ich denke, das ist das Spannende am Sport im Allgemeinen. Es entwickelt sich ständig weiter.“
Das bestmögliche Ergebnis sowohl für die Sonics als auch für die Thunder besteht darin, dass beide die Chance haben, ihr Vermächtnis als NBA-Franchises weiter auszubauen, wobei die Stadt Seattle ein professionelles NBA-Team und damit auch die Geschichte der Sonics zurückbringt.
