Laut der Deutschen Arthrose-Hilfe e. V. spüren etwa fünf Millionen Menschen in der Bundesrepublik die Folgen von Arthrose, zwei Millionen Menschen geben sogar an, dass sie täglich unter Schmerzen in den Gelenken leiden. Besonders häufig betroffen sind Knie, Hüften und Hände. Üblicherweise leiden Menschen, die von einer Arthrose betroffen sind, gleichzeitig unter Schmerzen an mehr als sechs Gelenken. Betroffenen sind vor allen ältere Menschen ab dem 60. Lebensjahr, denen im vergangenen Jahr 230.000 künstliche Hüftgelenke, 180.000 künstliche Kniegelenke und 24.000 künstliche Schultergelenke implantiert wurden.
Betroffene berichten aber auch, dass eine Behandlung mit Methylsulfonylmethan (MSM), einer organischen Schwefelverbindung, die Beschwerden oft lindern kann. Auch die Wissenschaft sieht inzwischen die sogenannte Schwefeltherapie als wirksame Ergänzung zur herkömmlichen Arthrose-Behandlung, um den ständigen Leidensdruck und die schweren Beeinträchtigungen im Alltag abzumildern.
MSM ist der drittwichtigste Mineralstoff
Methylsulfonylmethan ist eine Verbindung aus Methyl, Sulfonyl und Methan, die nach Calcium und Phosphor den drittwichtigsten Mineralstoff für den Körper des Menschen bildet. Schwefel hilft einerseits bei der Bildung von Hormonen, Aminosäuren und Enzymen ist aber auch wichtig, um mit den sogenannten Schwefelbrücken die Struktur von Eiweißen zu stabilisieren. Außerdem ist Schwefel ein essenzieller Bestandteil der Zähne, Knochen, Bänder, Knorpel und Sehen sowie Keratin, das sich in Haare und Nägeln befindet. In der Medizin ist Schwefel überdies aufgrund seiner Wirkung gegen Entzündungen ähnlich wie Chinin bekannt.
Indische Studie bestätigt Wirkung gegen Arthrose
Eine Studie des Nizam‘s Institute of Medical Sciences (NIMS) in Jaipur (Indien), die im Fachmagazin Clinical Drug Investigation (doi: 10.2165/00044011-200424060-00005) veröffentlicht wurde, konnte belegen, dass MSM geben Arthrose hilft.
Nachgewiesen wurde dies mit 118 Probanden, die eine leichte bis mittelschwere Arthrose hatten. Im in zwölfwöchigen Doppelblindstudie wurde die Probanden in vier Gruppen aufgeteilt, von denen eine Gruppe 500 mg MSM pro Tag, eine Gruppe 500 mg Glucosamin pro Tag, eine Gruppe 500 mg MSM sowie Glucosamin pro Tag und eine Gruppe ein Placebo erhielt.
Der Schmerzkoeffizient der Probanden, die ausschließlich MSM erhielten, ging während der Studie von 1,53 auf 0,74 zurück. Glucosamin, dies ist ein Aminozucker, konnte den Schmerzkoeffizienten der zweiten Gruppe von 1,74 auf 0,65 reduzieren. Die Kombination auf MSM und dem Aminozucker sorgte dafür, dass der Schmerzkoeffizient von 1,7 auf 0,36 sank.
Die Studienergebnisse zeigen somit deutlich, dass MSM ein wirksames Mittel ist, um den Leidensdruck von Arthrose-Patienten zu reduzieren und bestätigen somit die Erfahrungsberichte von Patienten, die diese Schwefelverbindung zur Behandlung nutzen. Um die Wirkung noch zu verstärken ist dabei eine Kombination mit Glucosamin sinnvoll.
Ausgelöst wird die Wirkung, die MSM bei Arthrose-Patienten hat, durch die verstärkte Kollagen-Produktion, die dazu führt, dass die Gelenkstruktur verstärkt wird und der Abbau des Knorpels sich verlangt. MSM kann außerdem bei der Reparatur von bereits geschädigten Gewebestrukturen helfen.
Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll
Ernährungsexperten empfehlen deshalb diesen Gruppen aber auch Menschen ohne Arthrose MSM über Nahrungsergänzungsmittel zu supplementieren. Grundsätzlich wird der Mineralstoff zwar auch über Nahrungsmittel aufgenommen, dabei wird die nötige Menge aber nur selten erreicht. Dies liegt daran, dass etwa 90 Prozent des in Lebensmitteln erhaltenen MSM beim Erhitzen zerstört wird. Nahrungsmittel die viel MSM enthalten sind beispielsweise Nüsse, Milch, Eier und Fleisch. Eine Supplementierung ist deshalb besonders für Vegetarier und Veganer, die noch geringe Mengen des Mineralstoffs aufnehmen, sinnvoll.
Auch Glucosamin sollte von Menschen, die unter Arthrose leiden in Form von Nahrungsergänzungsmittel konsumiert werden, weil dieser Aminozucker natürlich nur in Schalentieren in hoher Konzentration vorkommt und in Mitteleuropa deshalb oft ein Mangel herrscht.