Nachts werden die Beine schwer, kribbeln oder Sie wälzen sich unruhig hin und her, mit dem ständigen Gefühl, dass Sie sich drehen müssten oder sogar aufstehen, um sich zu bewegen? Es könnte gut sein, dass Sie unter dem sogenannten Restless Leg Syndrom (RLS) leiden.
Das Restless Leg Syndrom ist eine neurologische Erkrankung und sorgt im Ruhezustand dafür, dass die Betroffenen das Gefühl haben, ein Kribbeln in Beinen oder seltener auch Armen zu verspüren. Oft entsteht das Gefühl, die Beine bewegen oder ständig umpositionieren zu müssen. Für die Diagnose RLS müssen die Symptome im Ruhezustand stärker sein und bei Bewegung abschwächen.
Restless Leg Syndrom – Wer ist betroffen?
Wissenschaftler gehen davon aus, dass in Deutschland bis zu 10% an einem RLS leiden. Das sind ca. 8 Millionen Menschen, die in unterschiedlichen Ausführungen das unruhige Gefühl in ihren Beinen kennen. Dabei sind es mehr Frauen als Männer, die die Symptomatik eines RLS aufweisen, rein rechnerisch im Verhältnis 2:1. Warum dies so ist, ist wissenschaftlich nicht erklärt. Auch erhöht sich in höherem Alter die Wahrscheinlichkeit, an RLS zu erkranken. Prinzipiell können aber in jedem Alter Beschwerden auftreten. Mitunter leiden Schwangere verstärkt unter dem Syndrom, welches nach der Geburt der Kinder meist schnell wieder abklingt.
Woher kommt das Restless Leg Syndrom und wie kann es diagnostiziert werden?
Es wird zwischen zwei verschiedenen Prädispositionen, also Auslösern, unterschieden. Das heißt, es gibt zwei mögliche Ursachenfelder. Zum einen eine genetische Vorgeschichte. Dabei können Eltern oder Großeltern bereits an RLS gelitten haben. Zum anderen kann RLS durch Mangelerscheinungen wie Eisenmangel entstehen. Diese Form der Restless Leg Syndrom lässt sich durch eine Behebung des Mangels behandeln. Daher wird neben einem Fragebogen auch ein Blutbild gemacht. Der Fragebogen soll Auskunft über das Schlafverhalten geben und zum Beispiel psychosomatische Ursachen ausschließen. Das Blutbild zeigt möglicherweise Unregelmäßigkeiten oder Mängel auf, die durch die Zugabe von Medikamenten oder zum Beispiel Eisen behoben werden können. Auch verschiedene Stoffwechselstörungen und Nierenerkrankungen können Auslöser eines RLS sein.
Mögliche Therapiemöglichkeiten
Das Restless Leg Syndrom ist nicht heilbar. Es besteht bisher keine Möglichkeit, sich dagegen zu schützen oder die bestehende Krankheit zu heilen. Impfstoffe sind dafür nicht entwickelt. Aber keine Sorge, die Symptome und Beschwerden sind behandelbar. Es gibt mittlerweile medizinisch einige Möglichkeiten, Betroffenen Milderung zu verschaffen und zu einem durchgängigen und nicht unterbrochenen Schlaf zu verhelfen. Denn dies ist mitunter für alle mit RLS die anstrengendste Phase ihrer Erkrankung: Das Auftreten bei Nacht, wenn der Körper zur Ruhe kommt und neue Energie tankt. Daher sind die häufigsten Beschwerden mangelnder Schlaf und Schmerzen in den Beinen oder sogar Armen. Beides laugt die Patienten aus und kann zu weiteren Nebenerscheinungen führen, wie Gereiztheit, Augen- und Kopfschmerzen oder Unkonzentriertheit.
Bewegung oder Medikamente?
Gemeinsam mit dem Arzt können für jeden Patienten individuell die besten Behandlungsmöglichkeiten gefunden werden. Manchen Patienten hilft es, stresslindernde Maßnahmen in ihren Alltag einzubauen und ihr Bewegungslevel tagsüber zu erhöhen. So kann eine Möglichkeit sein, jeden Tag für eine bestimmte Zeit spazieren zu gehen, Kraftsport auszuüben oder auch mit einem Ausdauertraining anzufangen. Auch geeignet sein können Entspannungsmethoden, die den Geist zur Ruhe bringen und eine klassische Therapie unterstützen.
Interessant für eine Behandlung kann auch sein, welche Medikamente bisher eingenommen wurden. So können bestimmte Medikamente zu einer Verstärkung der Symptome führen. Gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt können Sie die Dosis besprechen und diese möglicherweise reduzieren.
Für eine medikamentenfreie Behandlung eignen sich auch Beinwickel, Massagen und Kompressen ebenso auch CBD Öl bei Restless Leg Syndrom. Vor allem bei schwachen Symptomen oder einem noch sehr jungen Krankheitsverlauf sind diese Methoden bereits sehr hilfreich.