Rizinusöl – Wirkung, Anwendung, Studien | Kaufen?
Wundermittel Rizinusöl: Das beliebte Öl in Industrie, Medizin & Kosmetik
Rizinusöl ist ein vielseitiges Hausmittel, das schon vor Jahrtausenden vor allem in der Medizin und in der Kosmetik verwendet wurde. Ganz besonderer Beliebtheit erfreut sich das aus dem sogenannten „Wunderbaum“ gewonnene Rizinusöl heute in der Haar- und Hautpflege. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über dieses vielseitige Öl und wie Sie es in Ihrem täglichen Leben optimal einsetzen können.
Die Geschichte des Rizinusöls
Rizinusöl war bereits vor Jahrtausenden bekannt. Es findet beispielsweise im Alten Testament Erwähnung, wo im Buch Jona (4,6 – 4,7) geschrieben steht: “Da ließ Gott, der Herr, einen Rizinusstrauch über Jona emporwachsen, der seinem Kopf Schatten geben und seinen Ärger vertreiben sollte. Jona freute sich sehr über den Rizinusstrauch. Als aber am nächsten Tag die Morgenröte heraufzog, schickte Gott einen Wurm, der den Rizinusstrauch annagte, sodass er verdorrte.“
Sowohl die alten Ägypter als auch die alten Griechen und die alten Römer setzten Rizinusöl in der Medizin als Abführmittel sowie als Hautpflegeöl ein. Die älteste Erwähnung des Rizinusöls als medizinisches Mittel findet sich im altägyptischen Papyrus Ebers.
Im Jahre 1539 erschien die erste botanische Beschreibung des Wunderbaums von Hieronymus Bock. 1582 erwähnte der Arzt Adam Lonitzer die Nebenwirkungen bei der Verwendung von Rizinusöl als Abführmittel. Im Mittelalter wurde Rizinusöl hauptsächlich Brennmaterial verwendet, bis es ab der Mitte des 18. Jahrhundert abermals als Abführmittel diente.
Rizinusöl ist auch unter anderen Namen bekannt. Beispielsweise kennt man es als „Christuspalmenöl“ beziehungsweise „Palmachristiöl“, da die Blätter handförmig sind. Der Name bezieht sich dabei auf die heilenden Hände von Jesus.
Der Begriff„Castor Oil“ wurde im englischen Sprachraum durch Peter Canvane, einen britischen Arzt, im Jahre 1764 geprägt. Dieser Name bezieht sich auf die Tatsache, dass auf Jamaika Rizinus mit Mönchspfeffer (Agnus castus) verwechselt wurde.
Charakteristische Merkmale von Rizinusöl
Chemische Zusammensetzung von Rizinusöl
Rizinusöl besteht aus einer Reihe von Fettsäuren sowie Tocopherol (Vitamin E), Sterinen (Membranfette) und Wasser. Die enthaltenen Fettsäuren sind:
- Ricinolsäure (etwa 80 – 90%)
- Linolsäure (etwa 4 – 9%)
- Palmitinsäure (etwa 2 – 8%)
- Stearinsäure (etwa 1 – 4%)
- Eicosensäure (etwa 0,5%)
- Dihydroxystearinsäure (etwa 0,5%)
- Linolensäue (etwa 0,1%)
Eigenschaften von Rizinusöl
Optik und Konsistenz
- durchsichtig bis gelblich
- dickflüssig
Biologische Wirkung
- bei oraler Gabe: abführend
- bei äußerlicher Anwendung: hautpflegend
Chemische Eigenschaften
- brennbar ab 300° Celsius
- sehr hohe Dichte
- sehr große Viskosität (Zähflüssigkeit)
- sehr oxidationsstabil
- sehr polar (elektrisch nicht neutral)
- nichttrockenes Öl (härtet an der Luft nicht aus)
- löslich in Chloroform, Ether, Eisessig und Ethanol
Sonstiges
- sechs bis acht Monate haltbar, wenn es dunkel bei Zimmertemperatur gelagert wird
- schmeckt und riecht unangenehm, aber mild
Anwendungsgebiete von Rizinusöl
Rizinusöl ist ein vielseitig verwendbares Produkt. Zumeist wird es chemisch weiterverarbeitet, um für den jeweiligen Bereich brauchbar zu werden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten der chemischen Veränderung, was an der Beschaffenheit des Hauptbestandteils namens Triricinolein liegt. Dieses Molekül ermöglicht viele unterschiedliche chemische Reaktionen.
Anwendung von Rizinusöl in der Medizin
Altertum
Bereits etwa 1552 vor Christus wurde Rizinusöl in der Medizin verwendet, wie die Erwähnung im altägyptischen Papyrus Ebers beweist. Ebenso befanden sich Rizinussamen in altägyptischen Gräbern. Auch die alten Griechen und die alten Römer verwendeten Rizinusöl bei Magen-Darm-Beschwerden.
18. Jahrhundert
Ab dem 18. Jahrhundert wurde die Anwendung von Rizinussamen als Abführmittel populär. In dieser Funktion wurden sie auch „Purgierkörner“ genannt. Abführend wirkt dabei die Rizinolsäure, die im Dünndarm frei wird und zu einer Wasseransammlung im Darm führt, die den Stuhl erweicht. Zusätzlich reizt Rizinolsäure die Darmwand, was die abführende Wirkung verstärkt. Nach der Einnahme von etwa 20 ml Rizinusöl zeigt sich nach drei bis vier Stunden bereits der erste Behandlungserfolg. Eine Überdosierung kann zu schwerem Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und starken Schmerzen führen. Außerdem kann es zu Nebenwirkungen kommen, die aus mangelnder Aufnahme beziehungsweise verstärkter Ausscheidung wichtiger Nährstoffe, Vitamine und Elektrolyten resultieren. Hierzu zählt zum Beispiel eine erhöhte Wirksamkeit von Herzglykosiden durch den Mangel an Kalium und Elektrolyten.
20. Jahrhundert
In den 1920er-Jahren begannen Geburtshelfer, Rizinusöl als wehenförderndes und darmentleerendes Mittel anzuwenden, um Geburten voranzutreiben und zu erleichtern. Die Methode des Oil-Bath-Enema entwickelte sich: Überschritt eine Schwangere den errechneten Geburtstermin, sollte die Geburt durch ein heißes Bad und einen Einlauf mit Rizinusöl eingeleitet werden. Rizinusöl als Wehenmittel wurde ab dem Jahre 1934 zunehmend weniger eingesetzt, nachdem synthetische Oxytocine entwickelt worden waren.
21. Jahrhundert
Heute wird raffiniertes Rizinusöl zur inneren und äußeren Behandlung in medizinischen Belangen benutzt. Am häufigsten wird es pharmazeutischen Produkten wie Sexualhormonen und Augentropfen zugesetzt. Sehr bekannt ist auch die Anwendung im Wehencocktail, einer Mischung verschiedener wirksamer Stoffe, die Geburtswehen einleiten sollen. Auch als Abführmittel ist es nach wie vor in Verwendung.
Äußerlich wird Rizinusöl besonders gegen Schuppen, Altersflecken, Narben, Warzen und Hämorrhoiden benutzt. Der Vorteil des Rizinusöls besteht in seiner Eigenschaft, tief in die Zellzwischenräume eindringen zu können.
Anwendung von Rizinusöl in der Kosmetik
Aufgrund der hautfreundlichen Wirkung wird Rizinusöl in Cremes und Badeölen eingesetzt. Außerdem findet es sich in Wimperntuschen, Bart-, Wimpern-, Lippen- und Haarpflegeprodukten.
Es wird empfohlen, unbedingt kaltgepresstes Rizinusöl, auch natives Rizinusöl genannt, zu verwenden. Dieses weist eine deutlich höhere Qualität auf und ist leicht zu erkennen an der gelblichen Färbung.
Rizinusöl in der Hautpflege
Rizinusöl dringt tief in die Zellzwischenräume ein, regt die Kollagenproduktion an, was Falten reduziert, und macht die Haut weicher.
Rizinusöl in der Haarpflege
Bei trockenem, geschädigten Haar wirken Kuren mit Rizinusöl pflegend. Es hilft außerdem gegen Schuppen, sorgt für mehr Volumen im Haar und beruhigt eine gereizte Kopfhaut. Für eine Kur massiert man erwärmtes Rizinusöl in Haare und Kopfhaut ein, um es zwei Stunden später gründlich auszuwaschen.
Anwendung von Rizinusöl in der Industrie
Bindemittel und Schmierstoff
Rizinusöl dient in erster Linie als Rohstoff für Bindemittel und Beschichtungen. Außerdem wird es gerne als Schmierstoff für Motoren eingesetzt, da seine Haftung auf Metalloberflächen sehr gut ist. Rizinusöl findet sich auch als Schmiermittel in Treibstoffen wieder.
Brennstoff
Früher wurde das Öl häufig als Brennstoff verwendet, teilweise wird es heute bei der Herstellung von Biodiesel gebraucht.
Resteverwertung
Die Reste, die bei der Herstellung von Rizinusöl übrig bleiben, kommen nach der Reinigung als Dünger und Tierfutter zum Einsatz.
Anwendung als Foltermethode
Da eine zu hohe Dosis Rizinusöl zu schweren Magen-Darm-Beschwerden führt, wurde und wird es unglücklicherweise auch als Foltermittel verwendet.
Herstellung von Rizinusöl
Rizinusöl wird aus dem „Wunderbaum“, im Lateinischen Ricinus communis, gewonnen. Der Name ist irreführend, da Rizinus kein Baum, sondern ein Strauch ist. Er gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse und wuchs ursprünglich in Nordafrika und im Nahen Osten. Heute findet man den Strauch in sämtlichen tropischen Regionen der Erde. Die Pflanze wächst äußerst schnell und wird innerhalb von wenigen Monaten bis zu sechs Meter hoch.
Die Samen des Wunderbaums
Das Rizinusöl wird aus den Samenkörnern des Rizinusstrauchs gewonnen. Für die Herstellung von einem Kilogramm Rizinusöl werden etwa 1800 Samen benötigt.
Aufbau des Samens
Die Samenkörner bestehen aus drei Strukturen:
- Keimling (Embryo)Der Keimling entwickelt sich aus der befruchteten Eizelle (Zygote) und wird noch von der Mutterpflanze ernährt.
- Nährgewebe (Endosperm)Das Nährgewebe umschließt den Keimling und führt diesem die Nährstoffe von der Mutterpflanze zu. Es enthält etwa 5% Rizin, ein giftiges Protein, sowie etwa 0,2% Ricinin, ein ebenfalls giftiges Alkaloid.
- Schale (Testa)Die Schale umgibt das Nährgewebe und den Keimling und dient als äußerste Schutzschicht. Auch sie ist leicht giftig.
Inhaltsstoffe des Samens
Die Rizinussamen beinhalten folgende Stoffe:
- 55% Öl
- 24% Eiweiß
- 18% Rohfaser
- 3% Asche
Verarbeitung zu Rizinusöl
Die heute bedeutendsten Produktionsländer von Rizinusöl sind Indien, China, Brasilien und Mosambik. Weitere Anteile an der Herstellung des Öls entfallen auf Paraguay, Thailand, Südafrika, Vietnam, die Philippinen und Angola. Der jährliche weltweite Verbrauch beläuft sich auf etwa 650.000 Tonnen. Die Verarbeitung erfolgt grundsätzlich in zwei Schritten: der Pressung und der Raffination. Je nach Anwendungsgebiet können weitere Verarbeitungsschritte folgen. Diese werden weiter unten genauer erläutert.
Schälung
Da die Schale der Samen giftige Stoffe enthält, wird sie zunächst entfernt.
Pressung
Im nächsten Schritt, der Pressung, wird das Öl aus den festen Bestandteilen herausgepresst. Es gibt zwei Möglichkeiten:
- Kaltpressung (hohe Qualität, geringer Ertrag, hohe Kosten) mit anschließender Filterung, die die Färbung beeinflusst
- Heißpressung (niedrigere Qualität, ertragreich, geringe Kosten) mit anschließender Raffination
Raffination
Raffination bedeutet Reinigung und Veredelung. Sie kommt nur nach der Heißpressung zum Einsatz. Verschiedene Verfahren werden angewandt:
- Degumming: Hierbei wird Wasser beigefügt, auf bis zu 80° Celsius erhitzt und durch Zentrifugation wieder entfernt. So werden Eiweißreste herausgewaschen. Dadurch enthält das Endprodukt kein giftiges Rizin mehr.
- Einsatz von alkalischen Lösungen: So werden freie Fettsäuren entfernt.
- Farboptimierung: Das Rizinusöl wird durch Zugabe von Tonmineralien oder Aktivkohle aufgehellt beziehungsweise verdunkelt.
- Dünnschichtverdampfung: Dabei wird das Öl dünnschichtig bis auf 230° Celsius erhitzt, um flüchtige Verbindungen und Gerüche zu entfernen.
Resteverwertung
Der nach der Pressung verbliebene Presskuchen enthält noch etwa 10% Rizinusöl, welches mittels chemischer Verfahren extrahiert werden kann. Dieses so entstandene Rizinusöl ist allerdings von eher geringer Qualität. Der Presskuchen wird zumeist zu Rizinusschrot weiter verarbeitet, welches als Düngemittel dient. Durch die Entfernung der Giftstoffe kann der Presskuchen auch als Viehfutter verwendet werden.
Spezielle Weiterverarbeitung von Rizinusöl
Dehydratation von Rizinusöl
Bei der Dehydratation von Rizinusöl wird durch Katalyse Wasser abgespalten, wodurch eine weitere Doppelbindung zwischen den Fettsäuren entsteht. Dadurch wird das Öl vom nichttrockenen zum oxidativ trocknenden Öl. Abhängig von Dauer und Umgebung der chemischen Reaktionen entwickeln sich Öle unterschiedlicher Viskosität. Das hierbei erzeugte Endprodukt findet Verwendung als Bindemittel für Farben, Lacke und Linoleum.
Hydrierung von Rizinusöl
Im Gegensatz zur Deyhdratation wird bei der Hydrierung von Rizinusöl Wasserstoff zugefügt, wobei Rizinuswachs entsteht. Dieses findet sowohl als Bestandteil von Schmiermitteln als auch in der Seifen- und Kosmetikindustrie Verwendung. Etwa 10% allen weltweit produzierten Rizinusöls wird hydriert.
Umesterung von Rizinusöl
Hierbei spaltet sich das Glycerin der Triglyceride ab und wird durch Methylreste ersetzt. Dieses Produkt wird für die Herstellung von Biodiesel herangezogen. Allerdings ist umgeestertes Rizinusöl dafür nur bedingt geeignet aufgrund der Viskosität und der relativen Verschmutzung. Dass es dennoch verwendet wird, liegt an der politischen Förderung, da Rizinusöl hauptsächlich von Kleinbauern produziert wird.
Sulfonierung von Rizinusöl
Durch die Behandlung mit Schwefeltrioxid entsteht Schwefelsäureester an den Molekülen. Dieses Öl ist als Türkischrotöl bekannt und wird als Beize zur Färbung von Textilien verwendet.
Alkalische Spaltung von Rizinusöl
Alkalische Spaltung bedeutet das Hinzufügen von Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid bei Anwesenheit von Alkoholen und hoher Temperatur. Die dabei entstehenden Stoffe stellen wichtige Rohstoffe zur chemischen Weiterverarbeitung dar.
Alkoxylierung von Rizinusöl
Wird Rizinusöl mit Ethylenoxid oder Propylenoxid umgesetzt, so entstehen Ether und Substanzen, die als Gleitmittel, Antistatika, Emulgatoren oder Waschmittel Verwendung finden.
Oxidation von Rizinusöl
Wird Rizinusöl in Anwesenheit von Katalysatoren an der Luft oder reinem Sauerstoff oxidiert, so wird das Öl zähflüssiger und nicht migrierend. Das bedeutet, dass keine molekularen Stoffe an die Oberfläche des Materials treten, weswegen oxidiertes Rizinusöl als Weichmacher für beispielsweise Lebensmittelverpackungen dient.
Polyesterung von Rizinusöl
Begegnen sich Rizinusöl und Zitronensäure, so reagieren sie miteinander in einer Polykondensation. Wasser wird abgespalten und es entsteht ein klebriger, brauner Polyester.
Pyrolyse von Rizinusöl
Wird Rizinusöl durch hohe Temperaturen von bis zu 450° Celsius zersetzt, entstehen dabei Spaltprodukte, die man zur Herstellung von Geschmacksstoffen und Salben zur Behandlung von Pilzinfektionen und parasitären Hautkrankheiten benötigt.
Umsetzung von Methanol und Rizinusöl
Bei der Umsetzung von Rizinusöl mit Methanol bei Temperaturen von bis zu 500° Celsius, kann eines der Spaltprodukte zu Aminoundecansäure weiterverarbeitet werden. Dieses wiederum wird zur Herstellung von Polyamid-11 verwendet, welches als Kunststoff für Kabeln, Autos und Beschichtungen benötigt wird. Polyamid-11 ist eines der wichtigsten Endprodukte, die aus Rizinusöl entstehen.
Studien zur Wirksamkeit von Rizinusöl
Teilweise ist die Wirksamkeit von Rizinus umstritten, jedoch gibt es einige Studien, in denen die Wirksamkeit belegt werden konnte.
Studienergebnisse zur abführenden Wirkung von Rizinusöl
Ein Beispiel hierfür ist eine Studie vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim aus dem Jahre 2012. In dieser konnte nachgewiesen werden, dass ein Bestandteil von Rizinusöl an Rezeptoren in den Muskelzellen von Darm und Gebärmutter bindet. Die Studie wurde geleitet von Stefan Offermanns und Sorin Tunaru. Zunächst konnten sie nachweisen, dass die in Rizinusöl enthaltene Rizinolsäure mit Zellkulturen, die den G-Protein-gekoppelten Rezeptoren ähnlich waren, reagierten. Nach und nach wurden die Rezeptoren in einem Ausschlussverfahren deaktiviert, bis die Rezeptoren identifiziert werden konnte, die tatsächlich an der körperlichen Reaktion auf Rizinusöl beteiligt sind. Die G-Protein-gekoppelten Rezeptoren reagieren normalerweise auf Prostaglandin E2. In einem Versuch mit Mäusen, deren Rezeptoren in genetischen Manipulationen deaktiviert worden waren, konnte die Wirkung von Rizinusöl nochmals bewiesen werden. Die Ergebnisse dieser Studien werden dazu führen, dass Rizinusöl in der Schulmedizin wieder vermehrt angewandt wird. Im 20. und 21. Jahrhundert wurde eher davon abgesehen, da der Wirkungsmechanismus nicht bekannt war. Durch die neuesten Erkenntnisse werden in Zukunft neue Medikamente entwickelt werden können, die Rizinusöl beziehungsweise die wirksamen Bestandteile in geringer Menge enthalten, sodass die Wirkung vorhanden sein wird, die Nebenwirkungen jedoch minimiert werden. Tiefergehende Informationen über diese Studie finden Sie unter:
Rizinusöl wirkt über einen G-Protein-gekoppelten Rezeptor
Studienergebnisse zur Wirksamkeit von Rizinusöl in der Geburtshilfe
Im Jahre 1984 wurde von Lorna Davis eine retrospektive Studie präsentiert, die zu dem Ergebnis kam, dass der Einsatz von Rizinusöl die Wahrscheinlichkeit einer Geburt innerhalb von 24 Stunden deutlich erhöhte.
Auch die Ulmer Rizinusstudie kam zu dem Ergebnis, dass Rizinusöl in geringer Dosierung eine Geburt einleiten kann. Diese Studie ist nachzulesen nach einer Registrierung unter dem Link: Ulmer Rizinusstudie