Nachtkerzenöl – Wirkung, Anwendung & Studien | Kaufen?

Nachtkerzenöl – Gesund durch Omega-6-Fettsäuren

Die Gewöhnliche Nachtkerze ist in vielen Gärten als dekorative Zierpflanze zu finden. Vor allem ihr Blütenreichtum und die vielen Samen, die sie bildet sind auffällig. Vor allem in den Samen steckt sehr viel Power, was erst in den letzten Jahren entdeckt wurde. Die Nachtkerzensamen haben einen hohen Anteil an gesunden Fettsäuren, die nicht nur für die Ernährung wichtig, sondern auch für die Hautpflege wertvoll sind.

Eine unscheinbare Pflanze mit magischer Blüte

Die Gemeine Nachtkerze ist in Europa nicht heimisch, sondern ein stiller Zuwanderer. Im 17. Jahrhundert wurde sie von Nordamerika als Zierpflanze importiert und verbreitete sich über weite Teile von Europa. Das Spannende an der gewöhnlichen Nachtkerze ist, dass sie sich in Europa völlig unterschiedlich zu ihren Verwandten in den Ursprungsländern entwickelt hat. Dies lässt sich aus genetisch belegen. Die Gemeine Nachtkerze in Nordamerika unterscheidet sich genetisch von der Gemeinen Nachtkerze in Europa. Optisch lassen sich diese Unterschiede jedoch nicht erkennen, im Labor konnten jedoch die unterschiedlichen genetischen Entwicklungen festgestellt werden.

Besonders auffällig sind die wunderschönen Blüten der Nachtkerze. Manche Arten haben besonders grosse Blüten, die fast so gross werden wie eine Hand. Bein besonderes Spektakel ist es, wenn sich die Blüten öffnen. Wie der Name bereits vermuten lässt, öffnet die Nachtkerze ihre Blüten erst gegen Abend hin. Wenn die Dämmerung hereinbricht, dann beginnen sie sich zu öffnen. Innerhalb weniger Minuten sind die Blüten vollkommen offen und durch die Kürze der Zeit kann dies sogar beobachtet werden. Anschliessend sind sie ein gefundenes Fressen für Insekten, die in der Nacht aktiv sind. Vor allem Nachtfalter wie der Weinschwärmer lieben die Nachtkerzen. Er ist sogar weitgehend von dieser Art abhängig, denn sogar die Raupen ernähren sich bevorzugt von Nachtkerzen. Die geöffnete Nachtkerze verströmt einen leichten Duft, aber bereits nach einer Nacht schliessen sich die leuchtend gelben Blüten für immer. Bis spätestens Mittag des nächsten Tages, sind die Blüten verblüht und damit sie Samen tragen, müssen sie auch bis zu diesem Zeitpunkt bestäubt sein.

Die Nachtkerze – Ein stiller Einwanderer

Ursprünglich kommt die Gemeine Nachtkerze aus Nordamerika und wurde als Zierpflanze importiert. Sie verbreitete sich im Laufe der Jahrhunderte und besiedelt vor allem Ruderalplätze. Im Hinblick auf ihren Standort ist sie nicht sehr anspruchsvoll und besiedelt beispielsweise magere Wegränder. Begünstigt hat ihre Verbreitung in Europa auch der Ausbau von Zugstrecken, wo sie heute noch häufig entlang von schotterigen Bahndämmen zu finden ist. Diese Anspruchslosigkeit an ihren Standort und die Verbreitung entlang von Bahnstrecken brachte ihr auch den Namen „Eisenbahnpflanze“ ein. Die Gewöhnliche Nachtkerze wird im Vergleich zu vielen anderen Neophyten in Europa akzeptiert. Nur in wenigen Gegenden von Europa wird sie als problematisch betrachtet, weil sie sehr grosse Bestände gebildet hat. Die Gewöhnliche Nachtkerze gedeiht nicht nur in mageren und schotterigen Böden sehr gut, sie schätzt durchaus auch nährstoffreiche Substrate. Je fetter der Boden ist, umso üppiger ist auch ihr Wuchs. Nachtkerzen können an guten Standorten, die ihnen mehr bieten als die Möglichkeit zum Überleben, so problemlos an die zwei Meter Höhe erreichen. Blüten bildet die Nachtkerze immer im oberen Bereich aus und baut Reihe für Reihe Blüten auf.

Tausende Samen pro Pflanze

Jeder Trieb einer Nachtkerze kann bis zu 120 Blüten produzieren. Nachtkerzen an guten Standorten können während der Blütezeit so problemlos mehrere Hundert Blüten hervorbringen. Aus jeder befruchteten Blüte entsteht eine Samenkapsel. Dies Kapseln können wiederum bis zu 200 Samen produzieren. Auch wenn die Samen der Nachtkerze sehr klein sind, macht es die Menge aus, das Nachtkerzenöl auch für den Handel zu produzieren. Allerdings macht es die aufwendige Gewinnung zu einem sehr exklusiven Produkt.

Aufwendige Gewinnung des Öls

Die Gewöhnliche Nachtkerze ist zweijährig. Dies bedeutet, dass sie im ersten Jahr die grundständige Rosette ausbildet und erst im zweiten Jahr blüht. Es ist zwar möglich die Nachtkerze im zeitigen Frühjahr zu säen, damit sie im gleichen Jahr noch blüht, die Erträge bei den Samen sind jedoch deutlich besser, wenn sie zweijährig kultiviert wird. Dadurch kann sich die Pflanze im Gesamten deutlich besser entwickeln und produziert auch mehr Blüten. Die Gewöhnliche Nachtkerze benötigt wenig Nährstoffe, ist jedoch anfällig für Schädlinge und Pflanzenkrankheiten. Besonders der Falsche Mehltau oder die Erdlaus können ihr zusetzen und auch die Ernte an Samen für das Nachtkerzenöl mindern. Eine Schwierigkeit bei der Ernte der Samen ist, dass die Kapseln zu unterschiedlichen Zeitpunkten reifen. Die Herausforderung besteht darin, den Zeitpunkt zu erwischen, wenn möglichst viele Samen reif sind, jedoch nicht zu viele unreife daran hängen und auch nicht zu lange gewartet wird, wodurch viele Samen ausfallen und nicht geerntet werden können. In der Regel werden die Samen für das Nachtkerzenöl geerntet, wenn rund drei Viertel der Kapseln braun sind. Die Ernte erfolgt mit einem Mähdrescher und im Anschluss müssen die Samen getrocknet werden. Nach der ersten Trockungsphase können die Samen gereinigt werden, müssen aber dann weiterhin gelagert werden, bis die Restfeuchte unter neun Prozent sinkt, damit daraus Nachtkerzenöl gewonnen werden kann. Erst dann können die Samen für das Nachtkerzenöl in einer Ölmühle gepresst werden. Dieser Abschnitt ist vergleichbar unaufwendig, wobei der Ertrag an Nachtkerzenöl beachtlich ist. Rund 20-30% des einzelnen Samen bestehen aus Öl und in der Menge an Samen, ist die Gewinnung von Öl durchaus auch kommerziell interessant. In manchen Ländern in Europa wie in Deutschland gibt es bereits die ersten Versuchsflächen, wo Landwirte Nachtkerzenöl auch in grossen Mengen herstellen.

Die wertvollen Inhaltsstoffe im Nachtkerzenöl

Das Nachtkerzenöl ist nicht nur aufgrund seines hohen Fettanteils interessant, sondern auch aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe. Das Nachtkerzenöl enthält unterschiedliche Omega-6-Fettsäuren, die für die gesunde Ernährung wichtig sind. Über 70% des Öls bestehen aus der ungesättigen Linolsäure. Sie gehört zu den essenziellen Fettsäuren und kann ausschliesslich über die Nahrung zugeführt werden. Kaum andere Öle weisen einen derartig hohen Gehalt an Linolsäure wie das Nachtkerzenöl auf. Vergleichbar gering ist der Anteil an gestättigten und mehrfach gesättigten Fettsäuren, die weit unter 20% liegen. Neben wertvollen Fettsäuren besitzt das Nachtkerzenöl noch weitere wichtige Inhaltsstoffe. Dazu gehören verschiedene Aminosäuren, Mineralstoffe und Vitamin E.

Die Wirkung von Nachtkerzenöl

Durch die zahlreichen ungesättigten Fettsäuren hat das Nachtkerzenöl sowohl innerlich als auch äusserlich positive Wirkungen bei Entzündungen. Vor allem bei diversen Hauterkrankungen wird gerne zum Nachtkerzenöl gegriffen. Generell werden dem Nachtkerzenöl auch stärkende Effekte für den Körper nachgesagt. Das Nachtkerzenöl hat den Vorteil, dass es vielseitig verwendbar ist. Nicht nur zur Verbesserung der Gesundheit kann das Nachtkerzenöl beitragen, sondern auch für die Hautpflege oder als Nahrungsmittel mit den wertvollen Fettsäuren kann Nachtkerzenöl verwendet werden.

Nachtkerzenöl zur Hautpflege

Das Nachtkerzenöl wird bisher vorwiegend im Bereich der Hautpflege verwendet. Nicht nur in unterschiedlichen Pflegeprodukten ist das Nachtkerzenöl zu finden, sondern auch bei bestimmten Hauterkrankungen wie Neurodermitis zeigten sich durch das Nachtkerzenöl positive Reaktionen der Haut. Das liegt vor allem darin, dass das Nachtkerzenöl durch seinen hohen Anteil an Linolsäure eine stark entzündungshemmende Wirkung hat. Damit kann es nicht nur bei bestimmten Hauterkrankungen bewusst eingesetzt werden, sondern kann auch die Symptome von Erkrankungen wie Neurodermitis lindern.

Nachtkerzenöl als Jungbrunnen für die Haut

Das Nachtkerzenöl wird oft als Jungbrunnen für die Haut bezeichnet. Zwar kann es den Alterungsprozess nicht stoppen, trägt jedoch dazu bei, dass die Haut länger straff und elastisch bleibt. Das Nachtkerzenöl fördert Stoffwechselprozesse und begünstigt eine Zellerneuerung. Durch die Zellerneuerung werden alte bzw. zerstörte Zellen ersetzt, wodurch beispielsweise die Haut länger jung aussieht.

Nachtkerzenöl bei trockenen Hautstellen

Besonders bewährt hat sich das Nachtkerzenöl bei trockener Haut. Vor allem vermischt mit anderen Ölen, wie Kokosöl oder Mandelöl, sorgt es für ein schöneres Hautbild und spendet Feuchtigkeit. Besonders bei stark beanspruchten Hautstellen, die aufgescheuert sind oder dazu neigen Hornhaut zu bilden, zeigt eine regelmässige Anwendung von Nachtkerzenöl eine positive Wirkung.

Barrierefunktion der Haut unterstützen

Einen grossen Pluspunkt, den das Nachtkerzenöl hat, ist seine Fähigkeit die Barrierefunktion der Haut zu verbessern. Die Linolsäure ist in diesem Fall wieder besonders relevant, denn sie ist ein wichtiger Baustein für Ceramide, die in der Hautbarriere vorkommen. Je höher der Anteil an Ceramiden ist, umso besser ist die Hautbarriere. Eine gute Hautbarriere sorgt dafür, dass die Haut elastisch und jung aussieht und sie auch weniger empfindlich etwa gegenüber Umwelteinflüssen ist. Vor allem bei Erkrankungen, die die Hautbarriere mindern und zu einer Verminderung von Fettsäuren wie der Linolsäure im Körper führen, sorgt das Nachtkerzenöl für eine Regeneration.

Innerliche Anwendung von Nachtkerzenöl

Innerlich wird das Nachtkerzenöl bisher noch selten angewandt, lässt sich aber wie andere hochwertige Öle ebenfalls in die Nahrung einbauen. Vor allem wenn ein Mangel an Linolsäure im Körper herrscht, sollte zum Nachtkerzenöl gegriffen werden. Innerlich angewandt begünstigt es unterschiedliche Stoffwechselprozesse und fördert die Zellerneuerung. Vor allem bei entzündlichen Erkrankungen hilft das Nachtkerzenöl auch innerlich bei der Regeneration.

Nebenwirkungen von Nachtkerzenöl

Durch die geballte Menge an Linolsäure im Nachtkerzenöl, kann es vorkommen, dass der Körper damit überfordert ist. So kann es vor allem bei einer hohen Dosierung von Nachtkerzenöl dazu führen, dass es Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt gibt. Oft dauert es jedoch einige Zeit, bis sich der Körper vor allem bei einer innerlichen Einnahme auf das Nachtkerzenöl eingestellt hat. Schwangere Frauen sollten jedoch auf die Einnahme von Nachtkerzenöl verzichten. Stillende Mütter sollten während dieser Zeit eine Einnahme bzw. Verwendung mit ihrem Arzt absprechen, da auch die Inhaltsstoffe des Öls mit der Muttermilch übertragen werden.

Unterschiedliche Darreichungsformen von Nachtkerzenöl

Das Nachtkerzenöl gibt es mittlerweile in den unterschiedlichsten Formen. Die klassische Variante ist das Öl selbst, das vielseitig verwendet werden kann. Viele empfinden eine innerliche Anwendung durch das Schlucken von einem Löffel des Öls jedoch als unangenehm. In diesem Fall gibt es das Nachtkerzenöl auch in Form von Kapseln, die sich einfach schlucken lassen. Häufig wird das Nachtkerzenöl auch als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Zudem wird das Nachtkernzenöl in unterschiedlichster Form in kosmetischen Produkten verarbeitet.

Nachtkerzenöl zu Cremen verarbeiten

Selbst gemachte Kosmetik liegt derzeit im Trend und das Nachtkerzenöl lässt sich dafür ebenfalls sehr gut verwenden. Das Nachtkerzenöl kann problemlos für selbst hergestellte Cremen und Salben verwendet werden. Vielfach wird das Nachtkerzenöl auch als exklusiver Bestandteil von Seifen verwendet, wodurch ihre die pflegende Wirkung der Haut verbessert werden soll.

Nachtkerzenöl für Tiere

Das Nachtkerzenöl kann nicht nur für den Menschen, sondern auch für Tiere verwendet werden. Vor allem bei der Fellpflege wird das Öl häufig genutzt. Vor allem bei Entzündungen oder bei Ekzemen wird das Nachtkerzenöl bei Hunden oder Katzen äusserlich aufgetragen. Als wirkungsvoll hat sich das Nachtkerzenöl auch bei Allergien bei Haustieren erwiesen und mindert dabei vor allem Hautreaktionen. Das Nachtkerzenöl kann auch als Nahrungsergänzung bei Haustieren verwendet werden.

Studien belegen positive Wirkungen von Nachtkerzenöl

Das Nachtkerzenöl ist mittlerweile in den unterschiedlichsten Bereichen interessant geworden und damit auch für die Wissenschaft interessant. In mehreren Studien wurde das Nachtkerzenöl untersucht und es konnten unterschiedliche Wirkungen bestätigt werden. Vor allem die positive Wirkung von Nachtkerzenöl auf die Haut konnte nachgewiesen werden. Vereinzelt belegen Studien auch, dass das Nachtkerzenöl innerlich ebenfalls gute Wirkungen bei Entzündungen hat. In weiteren Studien wird getestet, ob das Nachtkerzenöl auch bewusst bei bestimmten entzündlichen Hauterkrankungen verwendet werden kann.

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