Malachit – Sagenumwobener, mystischer Heilstein
Aufgrund der ihm nachgesagten Eigenschaften ist der Malachit sowohl als Schmuck- als auch als Heilstein ein sehr begehrter Stein. Um den Malachit ranken sich viele Mythen. Schon seit der Antike gilt der Malachit, der zur Mineralklasse der Carbonate zählt, als „Stein der Frau“.
Malachit – Herkunft und Geschichte
Der Name Malachit stammt aus dem griechischen „malache“ oder „moloche“ (zu deutsch: Malve) und bezieht sich auf die Farbe des Steins. Schon Plinius benannte den Edelstein als „Malachites“, der auch unter dem Synonym Malvenstein bekannt ist. Der Name könnte allerdings auch vom griechischen Wort „malako“ (zu deutsch: weich) abgeleitet sein, da der Malachit als Edelstein eine geringe Härte aufweist.
Seit jeher gilt der Malachit als „Stein der Frau“ und wurde in jeder Kultur einer Göttin geweiht: in der Antike der Aphrodite, in Ägypten der Hathor und in Europa der Freya. Der Stein steht dabei für Sinnlichkeit, Verführung, Ästhetik, Schönheit, die musischen Künste und Neugier.
Im Mittelalter wurde der Malachit als Heilmittel gegen Brechreiz eingesetzt. Außerdem galt er als Schutzstein gegen Hexen und sollte Gefahren von kleinen Kindern fernhalten. Im Volksmund wird der Malachit auch als „Hebammenstein“ bezeichnet, da er die Geburt erleichtern soll.
Im Bergbau erhielt der Malachit auch die Synonyme Berggrün, Atlaserz, Kappasgrün, Grünkupferwasser, Kupfergrün, Kupferocher, Schiefergrün und Kupferhydrophan.
Malachit – Vorkommen und Entstehung
Bei Malachit handelt es sich um ein basisches Kupfercarbonat. Es gehört zur Mineralklasse der Carbonate, das Element Kupfer ist für die Farbe verantwortlich. Der Malachit entsteht aufgrund der Einwirkung von stickstoff- sowie kohlensäurehaltigem Sickerwasser auf kupferhaltiges Gestein. Dabei reagieren vor allem Verbindungen aus Kupfer und Schwefel (so genannte Kupfersulfide) mit dem Anteil an Carbonat aus dem Wasser zu Malachit.
Der Malachit kommt hauptsächlich in Russland und Zaire vor. Es gibt aber weltweit weitere Vorkommen in Ägypten, Afghanistan, in Brasilien, in Chile, in China, in Deutschland, in der Dominikanischen Republik, in Finnland, in Frankreich, in Griechenland, in Großbritannien, in Indien, in Italien, in Kanada, auf Madagaskar, in Marokko, in Mexiko, in Namibia, Neuseeland, Norwegen, Pakistan, in Peru, in Schweden, in der Schweiz, in Spanien, in Südafrika, in Thailand, in Tschechien, in der Türkei, in der Ukraine, in den USA und in Vietnam. Der Malachit findet sich dabei vor allem in der Nähe von Kupferminen. Ein Abbau des Minerals ist jedoch nicht an jedem Fundort von wirtschaftlicher Bedeutung.
Eigenschaften des Malachit
Der Malachit wird dem monoklinen Kristallsystem zugeordnet. Er bildet sich sekundär durch Verwitterung, ist grün und nicht transparent. Der Malachit ist vollständig spaltbar. Sein sattes grün ist meist von helleren oder auch dunkleren Varietäten wie Gras-, Flaschen- oder Schwarzgrün geprägt. In der Regel ist der Stein gebändert und weist eine glänzende Optik auf.
Malachit – Wirkung und Anwendung als Heilstein
Der Malachit findet als Heilstein in der Steinkunde vielfältige Anwendung. Er hat sowohl auf körperlicher als auch auf seelischer Ebene verschiedenste heilende Wirkungen und kann auf unterschiedlichste Weise angewendet werden.
Wirkund des Malachits auf den Körper
Auf den Körper des Menschen wirkt der Malachit als Heilstein bei folgenden Beschwerden:
- Erkrankungen von Knochen und Wirbelsäule
- Beschwerden der Bandscheiben sowie bei Rheuma
- hilft gegen Entzündungen der Gelenke
- hat eine entkrampfende Wirkung bei chronischen Erkrankungen der Atemwege sowie bei Asthma
- Stärkung des Herzmuskels und Stabilisierung des gesamten Herz-Kreislauf-Systems
- Kräftigung der Sehnerven, wirkt gegen Sehschwäche und Augenschmerzen
- hat eine entgiftende Wirkung
- Förderung der kindlichen Entwicklung
- hilft gegen starke Beschwerden während der Menstruation und unter der Geburt
- lindert Magenprobleme
- stärkt das Nervensystem
- verhindert im Rückenmark Gewebsverhärtungen
- lindert Zittern oder auch Lähmung der Gesichtsnerven
- hilft gegen Entzündungen im Rachenraum
- wirkt gegen Kinderkrankheiten
- hilft bei Vergiftungen
- wirkt gegen Krebs im Vorstadium und Leukämie
- regt die Milchbildung nach der Geburt an
- Stärkung der Bauchspeicheldrüse
- Aktivierung der Selbstheilungskräfte und damit hilfreich bei der Wundheilung und –bekämpfung
- lindert Beschwerden bei Multipler Sklerose und Parkinson
Wirkung des Malachits auf die Seele
Als Heilstein werden dem Malachit folgende positive Wirkungen auf die Seele zugeschrieben:
- Hervorbringen unbewusster Gefühle (er wirkt vor allem bei Menschen mit Selbstzweifeln, Zurückhaltungen und Unsicherheiten)
- Hilfe bei psychosomatischen Erkrankungen aufgrund von verdrängten oder unerwünschten Emotionen
- Stärkung der Vorstellungskraft und Auffassungsgabe
- Symbol für Freundschaft
- hilft bei der Bewältigung von „unbekannten“ Gefühlen und Empfindungen, um sie zu entschärfen
- vertreibt Missgunst, Neid oder auch Eifersucht
- verleiht emotionale Ehrlichkeit und Direktheit
- Schutz vor negativen Strahlungen
- sorgt für Ausgeglichenheit, Lebensfreude, Verständnis und Liebe
- erhöht den Erfolg
- sorgt für Zufriedenheit
- fördert die Selbstverwirklichung
- Steigerung der Kritik- und Konfrontationsfähigkeit
- Förderung des Sinns für Ästhetik, Schönheit und Sinnlichkeit
- Steigerung des Wissensdurstes
Möglichkeiten der Anwendung des Malachits
Der Malachit ist als Rohstein, Trommelstein, Handschmeichler, als Kugel, Pyramide, Anhänger, Kette, Donut oder Obelisk erhältlich.
In der Steinkunde findet der Heilstein in der Regel als Trommelstein Anwendung. Für die Entfaltung der Wirkung des Malachits ist der direkte Kontakt mit der Haut besonders wichtig.
Edelsteinwasser darf aus dem Malachit nicht hergestellt werden. Der Staub des Malachits ist nicht nur giftig, sondern unter Umständen sogar tödlich. Er sorgt für eine Blutvergiftung, deren Folge eine Bluterkrankung ähnlich der Leukämie ist. Deshalb ist der Malachit nicht zur inneren Anwendung geeignet und sollte vor allem von kleinen Kindern, die noch viel in den Mund nehmen, ferngehalten werden.
Malachit in der Astrologie
In der Astrologie wird dem Malachit eine wichtige Rolle zugesprochen. Die Astrologie und den Stein verbindet wohl eine Jahrtausende alte Tradition, denn der Malachit wurde bereits vor 12.000 Jahren in Mythen erwähnt und in Riten eingesetzt.
Die Sternzeichen des Malachits
Für die Sterneichen Wassermann, Steinbock und Skorpion gilt der Malachit als wichtiger Hauptstein. Dem Steinbock hilft er dabei, Wünsche und Gefühle zu verdeutlichen und mehr Zufriedenheit zu bringen. Bei Wassermännern sorgt er für ein gesteigertes Selbstbewusstsein und Klarheit. Der Skorpion lernt dank des Malachits, mit seinen eigenen Fehlern besser umzugehen.
Für Stiere, Waagen und Skorpione ist der Malachit ein wichtiger Nebenstein. Der Waage hilft er über schwierige Zeiten hinweg, Stiere können durch den Stein besser mit veränderten Situationen umgehen.
Als Ausgleichsstein steht der Malachit für die Sternzeichen Stier und Waage.
Beim Malachit auf die Farbe achten
Bei der Anwendung als Heilstein zeigt der Malachit anhand seiner Verfärbung und Trübung deutlich an, wie viel negative Energien er dem Anwender entzogen hat. Je dunkler der Malachit ist, umso mehr negative Energie hat er von seinem Träger aufgenommen. Es handelt sich übrigens um einen kräftigen Stein, dessen Wirkung in Verbindung mit anderen Steinen (z. B. Azurit) intensiviert wird.
Malachit – Die richtige Pflege
Malachit, der auf der Haut getragen wird, kommt unweigerlich mit Verunreinigungen durch Hautfett, Creme- und Kostmetikresten und anderen Schmutzpartikelchen in Berührung. Deshalb sollte der Stein regelmäßig mit handwarmem Wasser und ohne Zusatz von Seife und Reinigungsmitteln gereinigt werden. Hierfür empfiehlt sich zur Vermeidung von Kalkablagerungen kalkfreies Wasser (z. B. sehr sauberes Regenwasser). Wichtig ist sofortiges Abtrocknen, um Kalkflecken zu vermeiden. Alternativ empfiehlt sich eine gründliche Reinigung mit trockenem Meersalz.
Zur Entladung wird empfohlen, den Malachit in ein Taschentuch einzurollen und ihn in eine trockene, mit Hämatit-Trommelsteinen gefüllte Schale zu legen. Die Aufladung erfolgt bestenfalls an einer Bergkristall-Gruppe.
Gegenüber Sonneneinstrahlung ist der Malachit sehr empfindlich. Wird er verstärkt dem Licht der Sonne ausgesetzt, verliert er seinen Glanz und bleicht aus. Auch Säuren und Hitze können zu einer Zerstörung des Malachits führen.
Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit dem Malachit
Der Malachit besteht zum größten Teil aus Kupfer (zu etwa 75 %), weshalb er giftige Eigenschaften aufweist. Aus diesem Grund sollte der Malachit nie zerstoßen, geätzt oder mit Gewalt bearbeitet werden. Der dadurch entstehende Staub ist sehr giftig, denn er enthält lösliches Kupfer.
Malachit – Möglichkeiten der Verwendung
Der Malachit ist nicht nur ein Heilstein, sondern wird auch gern als Schmuckstein sowie zur Anfertigung von kunstgewerblichen Gegenständen verwendet. In der Antike wurde der Malachit auch als Pigment eingesetzt, bei der Verwendung ist jedoch Vorsicht geboten.
Der Malachit als Schmuckstein
Hauptsächlich kommt der Malachit als Schmuckstein im Kunstgewerbe zum Einsatz. So sind beispielsweise im Kreml in Moskau ganze Säulen aus dem Stein gefertigt. Die Bänderung, die einer Holzmaserung ähnelt, gilt dabei als sehr begehrt.
Die Verarbeitung von Malachit zu Schmuckzwecken ist aufgrund des giftigen Staubs und Schleifwassers sehr aufwendig, weshalb Schmuckstücke wie Ketten, Anhänger, Fingerringe, Ohrringe und Armbänder auch entsprechend teuer sind.
Verwendung des Malachits als Pigment
Vor allem in der Antike wurde fein zermahlener Malachit als Pigment für Wandmalereien verwendet.
Aus Marmorpulver lässt sich außerdem die Mineralfarbe Malachitgrün erzeugen. Dafür wird das Marmorpulver mit Kupfersulfat vermischt. Das dabei entstehende Pigment wird vor allem in der Ölmalerei genutzt (z. B. der grüne Vorhang im Hintergrund der Sixtinischen Madonna von Rahphael).
Imitationen und Manipulationen des Malachits
Der Malachit ist ein sehr begehrter Schmuckstein. Allerdings ist er sehr weich, porös und komplett spaltbar, wodurch er sehr empfindlich wird. Aus diesem Grund erfolgt durch das Einbringen eines Gemischs aus Malachitstaub und Kunstharz eine Stabilisierung der Rohsteine. Auf diese Weise werden auch verwendungsfähige Malachite aus kleinen Bruchstücken rekonstruiert. Diese Manipulation wird bei Trommelsteinen und Donuts sehr häufig vorgenommen. Das Erscheinungsbild derartig rekonstruierter Steine ist körnig-fleckig.
Imitationen des Malachits erfolgen oft durch gefärbten Jaspis, Marmor oder Achat. Auch synthetisch wird der Stein inzwischen sehr oft hergestellt. Für den Laien ist eine Unterscheidung aber kaum möglich.
Verwechslungen des Malachits sind mit dem grünen Aventurin oder auch dem Heliotrop möglich. In Form von Rohsteinen werden Malachite nicht selten für rohe Smaragde und rohe, grüne Turmaline gehalten. Eine gelegentliche Verwechslung ist auch mit dem Türkis oder dem Chrysokoll möglich.
Mythen rund um den Malachit
Den Malachit umgeben viele Geschichten und Mythen, die schon seit tausenden von Jahren bestehen.
Schon im alten Ägypten wurden aus dem Malachit Amulette gefertigt, die ihrem Träger als Glücksbringer dienen sollten. Der Stein war zu dieser Zeit ein Symbol der Hoffnung und des Vertrauens, dem Volksglauben nach sollte er für eine lange Zeit Glück bringen. Im ägyptischen Totenbuch ist eine Passage zu finden, nach welcher die Himmelsgöttin Nut vom Himmel viele grüne Sterne habe fallen lassen, die dann versteinerten und zu Malachiten wurden.
In den Längern der Alpenregionen galt der Malachit seit jeher als Stein der Schwangeren und Gebärenden. Sowohl während der Schwangerschaft als auch unter der Geburt sollte der Stein für eine Linderung der verschiedensten Beschwerden und Schmerzen sorgen. Zur damaligen Zeit wurden dafür so genannte Wehenkreuze angefertigt, welche mit Materialien besetzt waren. Bei Sammlern sind diese speziellen Schmuckstücke heute sehr begehrt.
In der Antike galt der Malachit ebenfalls als Stein der Frauen. Er symbolisierte dabei die erotischen Eigenschaften des weiblichen Geschlechts. Daraus resultierte jedoch in den folgenden Zeiten die Verdammung des Malachits durch die katholische Kirche. Sie sah in dem Stein ein Symbol für die Verführung durch den Teufel. Zum Teil gilt er auch noch in der heutigen Zeit als „luziferisch“, denn er galt auch als Stein des Paradieses, weshalb man auf Erden von ihm die Finger lassen sollte.
Vom einfachen Volk wurde der Malachit gern auch gegen Schreckhaftigkeit eingesetzt, weshalb er auch des Öfteren als Schreckstein bezeichnet wird.
Interessantes rund um den Malachit
Der Malachit ist ein Stein, der wasserhaltig ist. Wird er erhitzt, entzieht ihm das zunächst Wasser und im weiteren Verlauf auch andere Bestandteile. Aus dem satten Grün des Malachits wird so nach und nach ein Schwarz. Anstatt des wunderschönen, sattgrünen Malachits bleibe letztlich nur schwarzes Kupferoxyd übrig.
Grundsätzlich reagiert der Malachit auf Hautschweiß. Er verliert dadurch an Glanz. Dieser Prozess verläuft von unterschiedlicher Zeitdauer und ist vor allem von der Intensität und der Zusammensetzung des Schweißes abhängig.
Bei Hausarbeit und dem Hantieren mit Reinigungsmitteln sollten Ringe, bei Gang in Schwimmbad, Solarium, Sauna oder unter die Dusche auch alle anderen Schmuckstücke mit Malachit abgelegt werden. Vorsichtig sollten Menschen mit ausgeprägter Kupferallergie im Umgang mit dem Malachit sein.
Als bedeutendster Malachitproduzent der heutigen Zeit gilt Katanga im Kongo. Hier werden die Malachite teilweise direkt vor Ort geschliffen.
Das „Queen Desideria’s Malachite Parure“ der schwedischen Königsfamilie ist eines der bekanntesten Schmucksets, das aus Malachit gefertigt wurde.
Malachit – So erkannt man beim Kauf den Wert
Zunächst gilt: Je reiner ein Malachit ist, umso wertvoller ist er. Ein Karat Malachit entspricht einem Gewicht von 0,2 Gramm. Je höher die Karatzahl ist, umso wertvoller ist der Stein. Natürlich spielt neben Reinheit und Karatzahl auch die Farbe eine entscheidende Rolle. Nicht zuletzt ist auch der Schliff entscheidend. Aufgrund der Empfindlichkeit des Steins wird ein der Regel der Cabochon-Schliff angewandt.