Calcit – Stein für Hoffnung und Selbstvertrauen

calcit

Der Calcit (Kalzit, Kalkspat oder Doppelspat) ist ein sehr beliebter Heilstein, der im deutschen Volksmund auch als Beinbruchstein bekannt ist. Es handelt sich um ein Mineral und ist gleichzeitig Namensgeber für die Calcitgruppe innerhalb der Mineralklasse der Carbonate. Er weist sehr unterschiedliche Farben auf. Der Calcit gilt als Heilstein für Knochen, Nägel und Zähne, seine Tradition reicht bis ins antike Griechenland zurück.

Calcit – Herkunft und Geschichte

Der Name Calcit leitet sich aus dem lateinischen (calx = Kalk) oder dem griechischen (chálix = Kalk) ab. Es handelt sich um eines der am häufigsten vorkommenden Minerale der Erdkruste. Aufgrund seines hohen Gehalts an Calcium findet der Calcit vor allem in der Pharmaindustrie Anwendung.

Schon im alten Griechenland hatte er als Heilstein eine große Bedeutung. Die hohe Konzentration an Kalk trug dazu bei, dass er oft bei der Herstellung von Heilsalben verwendet wurde. Auch galt der Calcit als Schutzstein gegen böse Geister. Das Kalk im Calcit wurde außerdem bei der Behandlung von schwer heilenden Wunden verwendet, auch wenn diese Behandlung sich nicht als sehr sinnvoll erwiesen hat. In der Volksheilkunde findet der Calcit außerdem bei Kalziummangel Anwendung.

Als Schmuckstein eignet sich der Calcit aufgrund seiner geringen Härte weniger, dennoch ist er als solcher hin und wieder im Cabochon- oder Glattschliff zu finden. Der Stein kommt in verschiedensten Farben und Formen vor.

Calcit – Vorkommen und Entstehung

Der Calcit bildet sich sekundär durch Ablagerungen und Verwitterungen. Es handelt sich um ein gesteinsbildendes Mineral, das als Calciumcarbonat zur Mineralklasse der Carbonate gehört. Calcit besteht aus Calcium, Sauerstoff und Kohlenstoff und enthält Einlagerungen von Eisen, Kobalt sowie Mangan. Das Mineral tritt in verschiedenen Farben und Formen auf, die Farbe wird durch unterschiedliche Mineralstoffe beeinflusst.

Calcit kommt weltweit sehr häufig vor. Das Vorkommen an den verschiedenen Fundorten ist unterschiedlich hoch. Hauptsächlich erfolgt der Abbau von Calcit in Brasilien, Indien, Südafrika, Österreich, Mexiko und den USA. Die größten Vorkommen von Calcit lassen auch auf Ablagerungen der Meere zurückführen, wo sich die Bestandteile von Schalentieren und Skeletten anderer Meereslebewesen absetzen. Bei der Bildung von Calcit spielen auch Korallen sowie deren Riffe eine entscheidende Rolle. Zwar existieren sehr viele unterschiedliche Vorkommen von Calcit, doch nicht überall ist der Abbau sinnvoll oder von wirtschaftlicher Bedeutung.

Eigenschaften von Calcit

Der Calcit gehört zum trigonalen Kristallsystem und besitzt eine schichtartig aufgebaute Kristallstruktur. Die hohe Doppelbrechung der Kristalle ist charakteristisch für den Calcit. Fällt Licht nicht entlang der optischen Achse des Kristalls ein, dann wird es in zwei Lichtbündel aufgespalten – in den ordentlichen und den so genannten außerordentlichen Strahl. Aufgrund unterschiedlicher Polarisationsrichtungen gelten für beide Strahlen andere Brechungsindizes. So zeigt sich, dass je nach Blickwinkel ein Objekt, welches durch den Kristall betrachtet wird, doppelt erscheint. Diese Eigenschaft hilft auch dabei, einen Calcit zu identifizieren.

Neben Einlagerungen von Eisen, Mangan und Kobalt kann der Calcit je nach Fundort auch seltene Erden enthalten, die unter UV-Licht rot, blau, gelb oder andersfarbig fluoreszieren können. Der Calcit ist vollständig spaltbar und je nach Varietät durchsichtig bis undurchsichtig.

Im Vergleich zu anderen Mineralen ist er gegenüber Verwitterung kaum resistent. Er ist deutlich weicher als Feldspat oder Quarz und in saurem Wasser löslich. Unter heftiger Entwicklung von Gas erfolgt in kalten, verdünnten Säuren eine Auflösung.

Die Farben des Calcits

Der reine Calcit ist farblos und durchsichtig, kommt in der Natur jedoch sehr selten vor. In der Regel weist ein natürlicher Calcit meist eine honiggelbe bis gelbbraune Farbe auf, massive Varietäten sind oft milchig-weiß. Aufgrund der Einlagerungen verschiedenster Metalle (z. B. Eisen, Zink, Mangan, Kobalt) kommt es zu den unterschiedlichen Farb-Varietäten. Diese Metalle ersetzen dann die Calium-Ionen im Kristallgitter. Eisen sorgt dabei für einen gelbbraunen Farbton, Zink für eine gräulich-weiße Farbe, Cobald für rosafarbene Töne und Mangan trägt zu einer malven- oder veilchenfarbigen Färbung bei. Einige manganhaltige Steine fluoreszieren oft kaminrot. Findet sich eine geringe Malachit im Calcit, dann weist er eine grüne Farbe auf. Himmel- bis lavendelblauer Calcit entsteht, wenn es bei der Färbung zu Fehlstellen im Kristallgitter kommt, die durch die Strahlung von radioaktiven Mineralen verursacht werden. Wird der Calcit der Sonne ausgesetzt, schwächt sich der blaute Farbton ab und verschwindet mit der Zeit vollständig.

Calcit – Wirkung und Anwendung als Heilstein

Dem Calcit werden sowohl auf den Körper als auch auf die Seele unterschiedlichste Wirkungen als Heilstein nachgesagt. Während die einzelnen Varietäten auf die Seele zum Teil unterschiedlichen Einfluss nehmen, sind die Wirkungen auf körperlicher Ebene in der Regel die gleichen. Die Möglichkeiten der Anwendung des Calcits sind dabei sehr vielfältig.

Wirkung des Calcits auf den Körper

Dem Calcit werden als Heilstein folgende Wirkungen auf den Körper zugeschrieben:

  • Anregung des Stoffwechsels
  • Förderung des Wachstums
  • Stärkung des Immunsystems
  • Förderung der Blutgerinnung
  • Heilung von Gewebe und Knochen (z. B. Knochenbrüche, Gicht, Rheuma, Arthrose und Arthritis, Zerrungen, Rücken- und Gelenkschmerzen, Versteifungen, Ablagerungen)
  • Stärkung des Herzens (hilft auch gegen niedrigen Blutdruck, wirkt sich positiv auf Herzkranzgefäße aus, hilft bei Herzrhythmusstörungen)
  • hilfreich bei Problemen mit den Zähnen (z. B. Karies)
  • hilfreich bei Problemen mit Haaren (z. B. Haarspliss) sowie brüchigen Fingernägeln
  • Unterstützung des gesamten Hals – und Rachenbereichs

Wirkung der einzelnen Calcit-Varietäten auf die Seele

Jeder einzelnen Varietät des Calcits werden – wie bei anderen Heilsteinen auch – auf die Seele unterschiedliche Wirkungen zugeschrieben. Im Groben sind die Wirkungen des Heilsteins aber ähnlich.

Der weiße Calcit

Weißer Calcit soll die geistige Entwicklung fördern, Kreativität bescheren und das Gedächtnis stärken. Er wirkt sich außerdem positiv auf das Denkvermögen aus und steigert das Selbstbewusstsein. Sein Träger erhält durch ihn zudem Standhaftigkeit und Tatkraft.

Der blaue Calcit

Der blaue Calcit hat eine beruhigende Wirkung, sorgt für innere Stabilität und Förderung der geistigen Entwicklung. Er hilft dabei, positiv zu denken, stärkt zudem das Gedächtnis und auch das Selbstbewusstsein. Er lässt die eigenen Fähigkeiten besser erkennen, schenkt Standhaftigkeit und auch Tatkraft.

Der grüne Calcit

Durch den grünen Calcit wird die geistige Entwicklung gefördert und eine innere Stabilität hergestellt. Er steigert die Kreativität und bringt dadurch Herzlichkeit, Frohsinn und Hoffnung. Positive Wirkungen hat er außerdem auf das Selbstbewusstsein und das Gedächtnis. Der grüne Calcit erhöht die Standhaftigkeit und Tatkraft und hilft dabei, hemmende Gefühle besser loszulassen.

Der rote Calcit

Roter Calcit stärkt die geistige Entwicklung sowie die Kreativität. Das Gedächtnis wird angeregt. Der Heilstein spornt zu neuen Taten an, die dann auch mit mehr Standhaftigkeit und Tatkraft erfolgreich umgesetzt werden können.

Der Honigcalcit

Mit dem Honigcalcit wird die geistige Entwicklung gefördert, die Intuition gestärkt und die Lebenseinstellung positiv beeinflusst. Er verleiht zudem mehr Selbstvertrauen, Standhaftigkeit in problematischen Situationen sowie Tatkraft.

Der Manganocalcit

Der Manganocalcit stärkt das allgemeine Wohlbefinden, fördert die geistige Entwicklung und sorgt für ein ausgeglichenes Gemüt. Er steigert außerdem das Selbstbewusstsein und verleiht ein Gefühl von Lebensfreude, Wärme und Zufriedenheit. Der Umgang mit anderen Menschen kann dadurch offener und auch hilfsbereiter werden, problematische Situationen lassen sich besser mit Standhaftigkeit und Tatkraft meistern.

Der Orangencalcit

Egal, ob am Tag oder in der Nacht: Der Orangencalcit erweist sich als ein guter Begleiter für jede Tageszeit. Sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern kann er die geistige Entwicklung fördern und zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen. Er stärkt Optimismus und Intuition, wodurch auch problematische und nicht alltägliche Situationen mit mehr Standhaftigkeit und Tatkraft gelöst werden können. Er stärkt zudem das Gedächtnis, beruhigt den Schlaf und schützt vor Alpträumen.

Der Zitronencalcit

Mit dem Zitronencalcit wird die geistige Entwicklung gefördert. Er beschert seinem Träger zudem mehr Lebensfreude und stärkt das Selbstbewusstsein. Gedächtnis und Denkvermögen erhöht der Zitronencalcit, für problematische Situationen und deren Meisterung verleiht er mehr Tatkraft und Standhaftigkeit.

Möglichkeiten der Anwendung von Calcit

In der Steinheilkunde lässt sich der Calcit als Heilstein auf vielfältige Weise anwenden. Entscheidend ist vor allem der direkte Kontakt mit der Haut und ein angenehmes Gefühl.

Das Auflegen ist sehr typisch in der Steinkunde, der Calcit kann aber auch als Anhänger oder Handschmeichler getragen werden. Trommelsteine eignen sich in der Regel deutlich besser für die Anwendung als Heilstein, da roher Calcit sehr scharfe Bruchkanten aufweist und deshalb nur bedingt in der Steinheilkunde angewandt wird. Trommelsteine haben ein deutlich angenehmere Oberfläche und eignen sich auch preislich aufgrund der recht einfachen Herstellung ideal als Heilstein.

Der Calcit findet als Heilstein weder in der Meditation noch im Steinkreis wirklich Anwendung. Allerdings gibt es dafür eigentlich keinen besonderen Grund, gerade in der Meditation könnte vor allem der Honigcalcit ein guter Helfer sein. In Steinkreisen werden meist nur Rohsteine verwendet – und dann auch nur aufgrund ihrer interessanten Farbe.

Wichtig bei der Anwendung ist, dass der Calcit nicht nur im direkten Kontakt mit der Haut, sondern auch über einen längeren Zeitraum getragen wird, um seine Wirkung als Heilstein optimal entfalten zu können.

Entsprechend der Lehre der Steinheilkunde ist der Calcit zum Ansetzen in Wasser sehr gut geeignet. Essenzen und Edelsteinwasser aus Calcit sollen eine stabilisierende Wirkung auf den gesamten menschlichen Organismus haben und sich sehr gut auch mit anderen Anwendungen kombinieren lassen. Das Ansetzen von Calcitwasser erfolgt am besten mit etwa 2 bis 3 cm großen Trommelsteinen über Nacht in einem Liter Wasser. Hierfür ist ein Glaskrug optimal geeignet, denn bei Porzellankrügen können sich unter Umständen Farbanteile lösen. Entscheidend ist, dass die Qualität des Edelsteinwassers oder der Essenz davon abhängt, wie kalkfrei das verwendete Wasser ist. Außerdem muss der Calcit von bester Qualität sein. Er darf weder gefärbt noch rekonstruiert sein, da es sonst unter Umständen zu katastrophalen gesundheitlichen Folgen kommen kann. Sinnvollerweise sollte man die Herstellung von Calcitwasser einem erfahrenen Fachmann (z. B. einem Heilpraktiker) überlassen.

Calcit – Die richtige Pflege

Calcit, der auf der Haut getragen wird, kommt ganz unweigerlich mit Verunreinigungen durch Hautfett, Creme- und Kosmetikreste und Schmutzpartikelchen in Berührung. Eine regelmäßige Reinigung ist deshalb wichtig. Für die Reinigung empfiehlt sich handwarmes und möglichst kalkfreies Wasser (z. B. sehr sauberes Regenwasser), auf Zusätze wie Seifen und andere Reinigungsmittel sollte verzichtet werden.

Im Regelfall reicht eine Entladung einmal im Monat unter fließendem Wasser oder in einer Schale mit Hämatit-Trommelsteinen für 6 Stunden aus. Bei häufiger Anwendung sollte die Entladung des Calcits aber besser einmal in der Woche erfolgen. Die Aufladung erfolgt am besten in einer Ladeschale mit Bergkristall oder Amethyst, an einer Bergkristall- oder Amethystgruppe oder an der Sonne (Morgen- oder Abendsonne ist dabei besser, als die volle Mittagssonne). Das gleichzeitige Ent- und Aufladen des Calcits ist durchaus möglich. Hierzu wird eine Universalladeschale mit Hämatit und Bergkristall verwendet, in welcher der Heilstein in einem Vorgang über einen Zeitraum von etwa 6 Stunden gleichzeitig ent- und wieder aufgeladen wird.

Calcit – Zuordnung zu Chakren und Sternzeichen

Die meisten Calcit-Varietäten sind keinem Sternzeichen zugeordnet. Lediglich blauer und grüner Calcit sowie Orangencalcit können Sternzeichen zugeordnet werden. Der blaue Calcit ist dabei für das Sternzeichen Krebs ein Ausgleichsstein. Der grüne Calcit gilt als Hauptstein für den Steinbock, der Orangencalcit ist Hauptstein für das Sternzeichen Zwillinge.

Die einzelnen Varietäten entfalten ihre Wirkung aber auf unterschiedlichen Chakren. So wirkt der weißte Calcit sehr gut auf dem Kronenchakra, der blaue Calcit auf dem Halschakra und dem Dritten Auge (Stirnchakra), der grüne Calcit auf dem Herzschakra, der rote Calcit auf dem Wurzelchakra, der Honigcalcit auf dem Sakralchakra, der Manganocalcit auf dem Wurzelchakra, der Orangencalcit auf dem Solar-Plexus-Chakra und der Zitronencalcit ebenfalls auf dem Solarz-Plexus-Chakra.

Calcit – Möglichkeiten der Verwendung

Der Calcit wird nicht nur als Heilstein eingesetzt. Verwendung findet er auch als Schmuckstein, als Baumaterial und Rohstoff, als Sand in Terrarien oder auch als Navigationshilfe.

Der Calcit als Schmuckstein

Für die kommerzielle Herstellung von Schmucksteinen ist der Calcit eigentlich viel zu weich und aufgrund der kompletten Spaltparkeit auch sehr empfindlich. Dennoch wird er gern als Trommelstein sowie im Glattschliff als Cabochon im Handel angeboten. Auch Calcit in Facettenform ist bei versierten Sammlern nicht unüblich.

Der Calcit als Baumaterial und Rohstoff

Marmor, Kalkstein und auch Onyxmarmor gelten als calcithaltige Gesteine und stellen ein hochwertiges Dekorations- und Baumaterial dar. Calcit in Kalkstein wird außerdem zur Herstellung von Zement und Kunstdünger sowie als Zuschlagstoff bei der Verhüttung von Erzen verwendet.

Sehr reine Kristalle finden aufgrund ihrer optischen Eigenschaften in der optischen Industrie (z. B. in der Polarisationsoptik in Form von Glan-Taylor-Prismen oder als Verzögerungsplatte) Anwendung. In sauren, rutilumhüllten und basischen Elektroden werden sie zudem als Schutzgasbildner beim Lichtbogenhandschweißen eingesetzt.

Calcit als Terrariensand

In Form von „Caltrat“ wird Calcit aufgrund seiner Löslichkeit in Säure in Terrarien verwendet. Caltrat ist für die Tiere in Terrarien verdaulich und die Gefahr von tödlich verlaufenden Verstopfungen durch herkömmlichen und unverdaulichen Fluss- und/oder Quarzsand ist weitgehend ausgeschlossen.

Der Calcit als Navigationshilfe

Der Calcit wurde sehr wahrscheinlich bei den Wikingern und ihren Fahrten als Hilfe zur Navigation eingesetzt. Durch die doppelbrechenden Eigenschaften des Steins kommt es bei der Betrachtung der Sonne durch den Kristall zu zwei Lichtbündeln. Deren Intensität ist vom Einfallswinkel der Sonne abhängig, ist die Intensität beider Lichtbündel identisch, ist der Kristall zur Sonne ausgerichtet. In einem Experiment konnten Forscher feststellen, dass dies sogar bei bewölktem Himmel und auch bis zu etwa 40 Minuten nach Untergang der Sonne durchaus zuverlässig funktioniert.

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