Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass ein häufiges Magenbakterium, das in zwei Dritteln der Weltbevölkerung vorkommt, möglicherweise mit einem höheren Risiko für die Alzheimer-Krankheit verbunden ist.
Die Studie, veröffentlicht in Alzheimer und Demenz: Das Journal der Alzheimer's Associationuntersuchten, ob eine klinisch erkennbare Infektion mit Helicobacter pylori (H. pylori) das Risiko einer Alzheimer-Krankheit bei Menschen ab 50 Jahren erhöht. Die vorherrschende Infektion kann Verdauungsstörungen, Gastritis, Geschwüre und sogar Magenkrebs auslösen.
Ein Team von Forschern der McGill University analysierte zwischen 1988 und 2019 Gesundheitsdaten von über 4 Millionen Menschen im Alter von 50 Jahren und älter im Vereinigten Königreich. Es stellte sich heraus, dass Menschen mit symptomatischer H. pylori-Infektion ein um 11 % höheres Risiko hatten, an Alzheimer zu erkranken, und zwar am höchsten häufige Form der Demenz. Während die Ursache der Alzheimer-Krankheit vielfältig ist, basieren die Ergebnisse auf einer wachsenden Zahl von Beweisen für die mögliche Rolle von Infektionen, insbesondere H. Pylori, bei ihrer Entstehung. Die Studie eröffnet Möglichkeiten für zukünftige Forschungen und untersucht insbesondere, ob die Ausrottung dieses Bakteriums bei manchen Menschen die Alzheimer-Krankheit wirksam verhindern könnte.
Weltweit sind Millionen von Menschen von der Alzheimer-Krankheit betroffen, wobei die Zahl aufgrund des demografischen Wandels voraussichtlich stark ansteigen wird, sagen Forscher. „Angesichts der weltweit alternden Bevölkerung wird erwartet, dass sich die Zahl der Demenzfälle in den nächsten 40 Jahren verdreifachen wird. Allerdings mangelt es weiterhin an wirksamen Behandlungsmöglichkeiten für diese Krankheit“, sagte Dr. Paul Brassard, leitender Autor der Studie und Professor an der McGill-Abteilung der Medizin.
Wir hoffen, dass die Ergebnisse dieser Untersuchung Einblicke in die potenzielle Rolle von H. pylori bei Demenz liefern werden, um als Grundlage für die Entwicklung von Präventionsstrategien, wie etwa individualisierten Tilgungsprogrammen, zur Reduzierung von Infektionen auf Bevölkerungsebene zu dienen.“
Dr. Brassard, Arzt für öffentliche Gesundheit und Präventivmedizin, McGill University Health Center
Quelle:
Zeitschriftenreferenz:
Douros, A., et al. (2023). Klinisch offensichtlich Helicobacter pylori Infektion und das Risiko einer Alzheimer-Krankheit: Eine bevölkerungsbasierte verschachtelte Fall-Kontroll-Studie. Alzheimer und Demenz. doi.org/10.1002/alz.13561.