Wir sind nicht allein auf diesem Planeten. Doch nicht nur rund um uns leben unterschiedliche Tiere, in vielen Fällen befindet sich zusätzliches Leben auch direkt in unserem Körper. In der Fachsprache ist dann von einem sogenannten Biofilm die Rede.
Was ist ein Biofilm?
Bei einem Biofilm handelt es sich um eine Lebensgemeinschaft unterschiedlicher Mikroorganismen wie Bakterien, Pilzen und Würmern in Form einer Schleimschicht. Auf der Erde existieren Biofilme bereits seit über drei Milliarden Jahren, weshalb die Lebenskünstler auch unter schwierigen Bedingungen überleben können. Innerhalb eines Biofilms können verschiedene Arten miteinander kommunizieren und sich so entsprechend organisieren. Diese miteinander verbundenen Lebewesen siedeln sich in der Natur auf Gestein, im Boden und auf Pflanzen an und können auch im menschlichen Körper vor allem in folgenden Regionen vorhanden sein:
- Lunge
- Nase inklusive Stirnhöhlen und Nebenhöhlen
- Dickdarm und Dünndarm
- Bronchien
- Zahnimplantate
- Herzklappen
Die obere Schicht des Biofilms ist dabei glatter als Teflon. Das führt dazu, dass die Lebensgemeinschaft in einer Festung lebt, die nahezu undurchdringbar ist.
Wieso ist ein Biofilm gefährlich?
Experten gehen davon aus, dass Biofilme für mindestens zwei Drittel aller Infektionen verantwortlich sind und dadurch Kosten in Milliardenhöhe für das Gesundheitswesen verursachen. Vor allem im Darm können Biofilme große Schäden anrichten, da die Schleimausscheidungen sehr giftig sind und in der Folge auch in den Blutkreislauf des Menschen gelangen und weitere Organe befallen können.
Die Schleimschicht bildet eine Barriere im Darm. Das führt dazu, dass für den Körper wichtige Nährstoffe teilweise nicht mehr passieren können und die Darmwand austrocknet. Dadurch kann es zu Entzündungen im Darm kommen. In diesem Zusammenhang können sich diese auf den ganzen Körper ausdehnen, zum Beispiel auf die Lunge, die Bachspeicheldrüse oder das Zahnfleisch.
Die Schleimschicht kann darüber hinaus auch Allergien und Autoimmunerkrankungen auslösen.
Was kann man gegen einen Biofilm unternehmen?
Biofilme sind sehr hartnäckig und bis zu tausendfach widerstandsfähiger gegen Antibiotika als einzelne Mitglieder des Organismus. Bevor man mit einer Therapie beginnt, muss zunächst einmal von einem Arzt festgestellt werden, um welche Art von Biofilm es sich handelt, bevor man mit der Entfernung beginnen kann.
Zusätzlich zur eigentlichen Entfernung des Biofilms kann eine Parasitenkur zu großen Erfolgen führen. Diese sollte jedoch unbedingt vorher mit einem Arzt abgesprochen werden, da eine falsch durchgeführte Kur die Gesundheit sogar noch zusätzlich gefährden kann. Wichtig dabei ist, dass die Kur in einzelne Phasen mit einer Dauer von ein bis drei Wochen aufgeteilt wird und mindestens sechs Wochen andauert. Dabei ist dafür zu sorgen, dass Maßnahmen integriert werden, die vor einem erneuten Befall schützen.
Abgerundet wird die Behandlung durch eine umfangreiche Darmsanierung. Dabei gibt es unterschiedliche Methoden, die zur Anwendung kommen können. Bewährt hat sich beispielsweise die Behandlung mit Flohsamenschalen. Dabei wird nach jeder Mahlzeit ein Teelöffel fein gemahlener Schalen einfach in ein Glas Wasser gerührt und getrunken. Als Alternative dazu haben sich auch einfache Fastenkuren bewährt, bei denen über mehrere Tage bis Wochen nur Wasser und ungesüßte Tees eingenommen werden.
Gibt es neue hoffnungsvolle medizinische Ansätze zur Behandlung von Biofilmen?
Es wird laufend nach neuen Methoden zur Behandlung von Biofilmen geforscht. Laut einer Studie aus dem Jahr 2010 des „International Journal of Food Microbiology“ wirkt die Einnahme von Grapefruit-Kern-Extrakt sehr gut gegen Biofilme. Die Biofilm-Forscherin Eva Sapi, die selbst an Borreliose erkrankt war, hat herausgefunden, dass sich auch durch eine Behandlung mit Stevia gute Erfolge im Kampf gegen Biofilme eingestellt haben. Das sind kleine, aber wichtige Schritte, die Hoffnung auf weitere erfolgreiche Behandlungsmethoden in der Zukunft machen.