OBERSTEN ZEILE:
Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes gab es keinen Unterschied im Risiko, eine Autoimmunerkrankung zu entwickeln, wenn ihnen Glucagon-like-Peptid-1-Rezeptor-Agonisten (GLP-1-RAs), Natrium-Glucose-Cotransporter-2 (SGLT2)-Inhibitoren oder Dipeptidylpeptidase-4 verschrieben wurden (DPP-4)-Inhibitoren.
METHODIK:
- Die Wirkung von GLP-1-RAs und SGLT2-Inhibitoren auf rheumatische Autoimmunerkrankungen (ARD) ist wenig erforscht, obwohl frühere Fallberichte und eine Studie auf ein erhöhtes Risiko hingewiesen haben.
- Forscher verwendeten administrative Gesundheitsdaten von 2014 bis 2021, um 34.400 Patienten zu identifizieren, denen GLP-1-RAs verschrieben wurden, und 83.500 Patienten, denen SGLT2-Hemmer verschrieben wurden.
- Sie verglichen Patienten, denen GLP-1-RAs oder SGLT2-Hemmer verschrieben wurden, mit 68.400 Patienten, denen DPP-4-Hemmer verschrieben wurden, was laut früheren Studien das ARD-Risiko nicht erhöht.
- Primärer Endpunkt war die ARD-Inzidenz, definiert durch Diagnosecodes.
WEGBRINGEN:
- Es gab keine signifikanten Unterschiede bei den ARD-Vorfällen zwischen den drei Gruppen.
- Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 0,88–1,53 Jahre.
- Die Hazard Ratio (HR) für die Entwicklung von ARDs bei GLP-1-RAs-Exposition betrug 0,93 (95 %-KI: 0,66–1,30) im Vergleich zu DPP-4-Inhibitoren.
- Die HR für die Entwicklung von ARDs bei SGLT2-Inhibitor-Exposition betrug 0,97 (95 %-KI: 0,76–1,24).
IN DER PRAXIS:
„Erweiterte Längsschnittdaten sind erforderlich, um Risiko und Nutzen bei längerfristiger Exposition abzuschätzen“, schreiben die Autoren.
QUELLE:
Erstautor Derin Karacabeyli, MD, von der University of British Columbia, Vancouver, Kanada, präsentierte die Studie in abstrakter Form auf der Jahrestagung 2024 der Canadian Rheumatology Association (CRA) am 29. Februar in Winnipeg.
EINSCHRÄNKUNGEN:
Bei der Studie handelte es sich um eine Beobachtungsstudie, die zu einer gewissen verbleibenden oder nicht gemessenen Verfälschung der Daten führen könnte. Die Forscher verließen sich auf Diagnosecodes und die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit war kurz.
OFFENLEGUNG:
Die Studie wurde von den Canadian Institutes of Health Research finanziert. Die Autoren machten keine Angaben.