Dieses dumpfe Brüllen, das man in der Ferne hört, wäre der Schwung der Edmonton Oilers. Zugegebenermaßen sind sie irgendwie da draußen, weshalb Ihr Haus nicht wackelt. Ein Team aus dem Hinterland von Alberta kann nur so viel erreichen.
Wie auch immer, die Oilers haben acht Mal in Folge und zehn ihrer letzten 13 gewonnen, seit sie Jay Woodcroft am 13. November auf die Bank gesetzt und durch Kris Knoblauch ersetzt haben Nachdem die Oilers ihr Gewinnticket auf der Rennstrecke abgelegt haben, liegen sie plötzlich einen Punkt hinter den Wildcard-Plätzen im Westen, da sowohl gegen die Coyotes als auch gegen die Predators noch Spiele ausstehen. Klar, sie haben neun Punkte Rückstand auf den letzten automatischen Platz im Pazifik, und das könnte sich für den Rest der Saison immer noch als zu weit erweisen. Aber während wir uns über die jüngste Playoff-Geschichte der Oilers lustig machen, würde sich kein Divisionssieger darüber freuen, im April in der ersten Runde gegen McDavid und Draisaitl antreten zu müssen.
Es ist also klar, dass Knoblauch hereingekommen ist und die Art und Weise, wie die Oilers spielen, radikal verändert hat, Ketchup aus der Mannschaftskantine verbannt hat und sie nach dem morgendlichen Schlittschuhlaufen östliche Philosophie lesen lässt, oder? Woodcroft war immer das Problem, oder?
Nun ja, nein.
Im Eishockey, wo Systeme eher auf Vorschlägen als auf starren Anweisungen basieren und mitten in einer Saison immer noch schwer umzusetzen sind, geht es bei Trainerwechseln im Allgemeinen nur darum, die Stimmung zu ändern oder die Spieler zu benachrichtigen. Aber manchmal, egal, ob ein Zusammenhang besteht oder nicht, manchmal, meistens sogar, geht es einfach darum, zuzusehen, wie mehr Pucks in das eine Netz und weniger Pucks ins andere Netz gehen, und dann dem neuen Trainer zuzuschreiben, dass er „wirklich den Raum bekommen“ hat. Das ist alles, was in EdMo zu passieren scheint.
Hat sich etwas grundlegend geändert? Nicht teamweit, nein (alle Statistiken von NaturalStatTrick.com). Vor Woodcrofts Entlassung belegten die Oilers den dritten Platz im Team-Corsi-Prozentsatz und den ersten Platz im Prozentsatz der erwarteten Tore. Seit der Übernahme durch Knoblauch belegen sie den fünften und zweiten Platz. Die Oilers dominierten das Spiel vor dem Trainerwechsel, sie konnten sich einfach kein Tor oder eine Parade erkaufen.
Obwohl es also eigentlich keine strukturellen Veränderungen gab, gab es eine glückliche Veränderung. Nun, das ist nicht ganz fair. Es ist nicht alles Glück. Die Entscheidung, Jack Campbell in die Vororte von Narnia zu verbannen, ist eine Entscheidung, die die Oilers tatsächlich getroffen haben. Der Schutzprozentsatz bei gleichmäßiger Stärke ist von 0,890 auf 0,908 gestiegen. Und .908 ist noch nicht einmal besonders gut, da es in diesem Zeitraum immer noch auf dem 22. Platz liegt. Aber es ist besser als der vorletzte, das ist die Torwartleistung, die die Oilers in den ersten 14 Spielen der Saison erzielten (nur die Flames waren schlechter, was Alberta irgendwie seltsamer machte, als es ohnehin schon war).
Ein weiterer Vorteil, den Knoblauch hat, ist, dass er sein Powerplay nicht mehr wirklich verfehlen kann, seit er auf der Bank sitzt. In seinem Stint erzielte er eine Trefferquote von 22 Prozent, während er kaum mehr Chancen erspielte als unter Woodcrofts Führung (10,37 xG/60 Minuten PP-Zeit unter Knoblauch vs. 9,60 unter Woodcroft). Unter dem vorherigen Trainer schoss es um 15 Prozent in die Höhe.
Knoblauch wurde zum Teil geholt, weil er Connor McDavids Trainer bei den Junioren war, und hey, vielleicht ist McDavid nicht ganz so nervös wie zu Beginn der Saison. Oder vielleicht schießt er einfach aufgrund einer Marktkorrektur nur fast 20 Prozent statt sechs Prozent wie zu Beginn der Saison, und Knoblauch kann die zusätzlichen Tore genießen. Ein bemerkenswerter Unterschied besteht jedoch darin, dass McDavid im Vergleich zu Woodcroft doppelt so viele individuell erwartete Tore erzielt, d. h. die Qualität seiner Torchancen. Liegt das einfach daran, dass Ryan Nugent-Hopkins von seinem Flügel zurückgerückt ist und Draisaitl wieder in die Mitte Nr. 2 zurückgekehrt ist? Könnte sein. Oder es könnte sein, dass McDavid lediglich zu seinen normalen Karrieredurchschnitten zurückkehrt.
Der größte Unterschied für die Oilers seit dem Wechsel hinter der Bank besteht darin, dass sie einfach besser schießen. Früher konnten sie nur sechs Prozent ihrer Schläge mit gleichmäßiger Stärke versenken. Diese Zahl ist seitdem auf neun gestiegen, wobei die Chancen kaum oder gar nicht gestiegen sind. Das bedeutet, dass sie zu Beginn des Jahres in 13 Spielen bei gleicher Stärke 22 Tore erzielten und in 13 Spielen dann 32 Tore erzielten.
Das bedeutet nicht nur, dass der Trainerwechsel nur reine Augenwischerei ist. Vielleicht bringt nur ein Stimmungsumschwung die Jungs dazu, ihre Schläger nicht mehr so sehr zu quetschen, während der Druck zunimmt und die Playoffs immer weiter in die Ferne rücken. Vielleicht hat Knoblauch einen Weg gefunden, die Jungs lockerer zu machen. Vielleicht hat er ein geheimes Elixier, das sie dazu bringt, die Ecken etwas besser zu wählen.
Oder vielleicht waren die Oilers schon immer eine gute Mannschaft, die von einem Torwart zunichte gemacht wurde, dem die meisten seiner internen Verkabelungen herausgerissen waren und der einfach eine Phase abscheulicher Schussgenauigkeit durchgemacht hat, die alle Teams irgendwann in einer Saison durchmachen. Ihre wären vielleicht einfach länger und lustiger gewesen. Vielleicht würden sie immer richtig liegen.
So oder so sind sie wieder da, wo sie immer hätten sein sollen, aus welchem Grund auch immer.
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