Cannabidiol (CBD), ein nicht psychoaktives Cannabinoid der Cannabispflanze, hat in den vergangenen Jahren verstärkt den Fokus der Wissenschaft erlangt. Studien konnten unter anderem belegen, dass CBD die Wirksamkeit von Antibiotika erhöht, dass der Cannabisinhaltstoff epileptische Anfälle bei Kinder reduziert und dass CBD beim Heroinentzug helfen kann. Wissenschaftler und Studenten der Universität Leipzig haben nun untersucht, ob das „Wundermittel CBD“ auch bei sozialen Angststörungen helfen kann.
Angststörungen reduzieren die Lebensqualität stark
Laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) sind Angststörungen eine der häufigsten psychischen Erkrankungen. In der Bundesrepublik leiden nach Schätzungen etwa 15 Prozent der Gesamtbevölkerung an dieser Krankheit, die jedoch häufig nicht korrekt behandelt wird. Zu den Symptomen, die bei Menschen mit einer Angststörung auftreten, gehört das Empfinden, dass andere Personen sie als merkwürdig oder peinlich einschätzen aber auch, dass sie sich durch ihr völlig normales Verhalten in der Gesellschaft blamieren könnten.
Außerdem treten auch körperliche Beschwerden wie ein starkes Zittern, Übelkeit sowie Harn- oder Stuhldrang auf. Angststörungen führen so zu deutlichen Einschränkungen im Alltag, die dazu führen, dass sich Betroffene immer weiter isolieren und durch ihr Meidungsverhalten ihre Symptome weiter verstärken. Eine Angststörung ist also eine ernstzunehmende Krankheit, die die Lebensqualität signifikant reduzieren kann.
Placebokontrollierte Doppelblindstudie mit CBD
Um die Wirkung von CBD bei Angststörungen zu untersuchen, unterteilten die Wissenschaftler 40 Probanden mit einer Angststörung in zwei Gruppen. Genutzt wurde eine Placebokontrollierte Doppelblindstudie, bei der weder die Teilnehmer noch die Wissenschaftler vor Abschluss der Studie wussten, welche Probanden CBD Öl erhielten und welchen Probanden lediglich ein Placebo verabreicht wurde. Es kann so sichergestellt werden, dass durch die Aufteilung der Probanden oder das Verhalten der Studienleiter die Ergebnisse nicht beeinflusst werden.
Während der 30-tägigen Studie entschieden sich drei Probanden, von denen zwei ein Placebo und ein Proband CBD-Öl erhielt, die Untersuchung zu verlassen. Das Studienergebnis basiert damit auf den Daten von 37 Personen, die die Studie beendet haben. 19 dieser Personen erhielten den Wirkstoff CBD, 18 ein Placebo. Verabreicht wurde das CBD Öl beziehungsweise das Placebo für einen Monat fünfmal pro Tag.
Angststörungen durch CBD deutlich reduziert
Die Angstwerte der Probanden wurden während der Studie durch Fragebögen erfasst. Am Ende des Studienzeitraums zeigte die Auswertung, dass die empfundenen Ängste der Probanden, die CBD konsumierten, bei fast allen Teilnehmern deutlich geringer waren als noch zu Studienbeginn. 17 der 19 Personen berichteten von einer signifikanten Verbesserung.
Die Angstwerte, die zu Beginn der Studie im Durchschnitt bei 4,1 lagen, reduzierten sich im Studienzeitraum durch die CBD-Einnahme auf 3,2. Dies entspricht 31,71 Prozent. Bei der Kontrollgruppe zeigten sich hingegen keine signifikanten Veränderungen. Die Studienautoren schlussfolgern aus ihren Beobachtungen daher, dass CBD bei Angststörungen helfen kann und so die Lebensqualität der Personen signifikant verbessert, wenn es langfristig und regelmäßig genutzt wird.
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