Bei Prostatakrebs handelt es sich um eine Krebserkrankung, die an der Vorsteherdrüse auftritt. Man spricht auch von einem Prostatakarzinom. Es handelt sich hier um eine Erkrankung, vor der üblicherweise ältere Männer betroffen sind. Das Prostatakarzinom gehört zu den Krebsarten, die bei Männern zum Tode führen. Prostatakrebs ist dabei die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern. In Deutschland erkranken jährlich im Durchschnitt 60.000 Männern an dieser Krebsart. Durch die Zunahme der angebotenen und in Anspruch genommenen Vorsorgeuntersuchungen kam es in den letzten 20 bis 30 Jahren zu einer deutlichen Erhöhung der Erkrankung. Viele Diagnosen wurden aber in einem frühen Stadium gestellt, sodass viele betroffene Männer gute Heilungschancen hatten und wieder genesen sind. Laut einem Informationsportal ist eine Vorsorge gegen Prostatakrebs durch eine Untersuchung mittels MRT (Magnetresornanztherapie) möglich.
Was ist ein Prostatakarzinom?
Das Prostatakarzinom hat seinen Ursprung meist in den äußeren Prostatadrüsen. Genauer gesagt handelt es sich hier um ein Adenokarzinom, das in den hinteren, in Richtung Enddarm gelegenen Teilen der Prostata entsteht. Charakteristisch für diesen bösartigen Tumor ist, dass er langsam wächst und zu Metastasen neigt. Diese Tochtergeschwülste können in Lymphknoten und Knochen streuen. Über die Ursachen der Entstehung von einem Prostatakarzinom wurde in den letzten 20 bis 30 Jahren sehr intensiv geforscht. Größter Risikofaktor für das Entstehen von einem Prostatakarzinom ist das Alter. Das Risiko für einen Mann ab 70 Jahre an Prostatakrebs zu erkranken, liegt bei 6 Prozent, dass er in den nächsten ca. zehn Jahren an Prostatakrebs erkrankt. Für einen Mann um die 40 liegt dieses Risiko nur bei 1 Prozent. Neben dem Alter spielen auch hormonelle Faktoren bei der Entstehung von einem Prostatakarzinom eine Rolle, ob Sie an Prostatakrebs erkranken können. Eine Rolle spielen aber auch erbliche Faktoren. Das heißt, hatte Ihr Bruder oder Vater diese Erkrankung, besteht durchaus ein erhöhtes Risiko, dass Sie selbst auch an Prostatakrebs erkranken. Und auch ein hoher BMI, also Übergewicht kann ein Ausbruch von dieser Krebsart begünstigen. Wissenschaftlich bisher noch nicht belegt ist der Zusammenhang zwischen einer gutartigen Prostatavergrößerung und dem Risiko von einem Prostatakarzinom. Allerdings werden Beschwerden wie Schmerzen beim Wasserlassen und nächtlicher Harndrang sowohl bei Prostatakrebs, wie auch bei einer gutartigen Prostatavergrößerung beobachtet.
Dank Früherkennung gute Überlebenschancen bei Prostatakrebs
Wird Prostatakrebs im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung bzw. Vorsorgeuntersuchung beim Urologen entdeckt, kann das Prostatakarzinom in ¾ der heutigen Fälle schon im Früh- bzw. Anfangsstadium diagnostiziert werden. In diesen Fällen sind die Chancen auf vollständige Heilung sehr gut. Statistisch gesehen liegt die sogenannte relative 5-Jahres-Überlebensrate bei mehr als 90 Prozent. Das heißt, ist der Patient schon über 70 Jahre alt und wird das Prostatakarzinom im Frühstadium diagnostiziert, ist es recht wahrscheinlich, dass die Lebenserwartung des Mannes selbst ohne eine Behandlung nicht beeinträchtigt wird. Nur in inzwischen wenigen Fällen wird die Prostatakrebs-Diagnose in einem späten Stadium diagnostiziert. Denn es sind die sehr ausgeprägten Symptome bei dieser Krebsart, die einen Mann recht frühzeitig dazu bringen zum Urologen zu gehen, um sich untersuchen zu lassen.
Untersuchungsmethoden Früherkennung beim Verdacht auf Prostatakrebs
Vorsorgeuntersuchungen beim Urologen gibt es für Männer schon lange. Seit den 1970er Jahren werden Sie angeboten und schon lange auch von der Gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Diese Vorsorgeuntersuchungen werden von zahlreichen Männern in Anspruch genommen. Aus diesem Grund gibt es inzwischen nur wenige Fälle, bei denen Männer einfach so zum Arzt gehen, um sich untersuchen zu lassen, weil sie irgendwelche Symptome haben, die sie hoffen, durch den Arztbesuch zuordnen zu lassen.
Zu einer Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchung gehört insbesondere die Untersuchung der Geschlechtsorgane. Darüber hinaus wird vom Urologen auch eine Tastuntersuchung der Prostata vorgenommen. Diese erfolgt durch den Enddarm. Bei dieser DRU-Untersuchung handelt es sich um eine einfache, schmerzlose und auch schnelle Methode. Mit der DRU-Untersuchung können allerdings nur die größeren und oberflächlichen Tumore ertastet werden.
PSA-Wert bestimmen schafft Sicherheit ob Prostatakrebs vorliegt
Um Prostatakrebs zu 100 Prozent auszuschließen, reicht die DRU-Untersuchung jedoch nicht aus. Grund dafür ist, dass das Prostatakarzinom im Frühstadium der Erkrankung in der Prostata sitzt. Aus diesem Grund empfehlen die Urologen Ihnen eine PSA-Wert-Bestimmung. Dieser wird als weitere Untersuchungsmethode angeboten, gehört aber nicht zu einer Standard Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchung. Beim Prostata-spezifische Antigen (PSA) handelt es sich um ein Eiweiß. Dieses wird von den Prostatadrüsen gebildet. Das Eiweiß geht nur zu einem geringen Teil ins Blut über. Doch genau dies ist ein Faktor, von dem die Höhe des PSA-Wertes abhängt. Allerdings spielen noch weitere Faktoren eine Rolle. So kann der PSA-Wert zum Beispiel durch andere Erkrankungen erhöht sein. Dies kann eine gutartige Vergrößerung der Prostata sein, aber auch eine sportliche Aktivität, wie Reiten oder Radfahren. Ein niedriger PSA-Wert kann durch Medikamente zustande kommen. Und zwar durch Medikamente, die bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata verordnet wurden vom Arzt. Aus diesem Grund ist der PSA-Wert bzw. der PSA-Test als Nachweis ob Prostatakrebs vorliegt selbst unter Medizinern hochumstritten. Es ist für einen Mediziner daher sehr schwer die Höhe des PSA-Wertes richtig zu beurteilen. Daher ist zuvor eine ausführliche Anamnese erforderlich beim Patienten. Nur so ist es möglich individuelle Einflüsse auszuschließen. Mediziner, die vom PSA-Test überzeugt sind, berufen sich darauf, dass Karzinomzellen erheblich mehr von diesem Eiweiß bilden, als die normalen Prostatazellen. Wurden andere Einflüsse ausgeschlossen, zeigt letztlich ein hoher PSA-Wert an, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Sie an Prostatakrebs erkrankt sind, signifikant hoch ist. Da allerdings ein niedriger PSA-Wert ein Prostatakarzinom auch nicht grundsätzlich ausschließen kann, wird Ihnen vom Arzt bei einem erhöhten PSA-Wert vorgeschlagen, dass im Rahmen einer sogenannten Stanzbiopsie Proben aus der Prostata entnommen werden.
Biopsie bei Verdachtsdiagnose ProstataKarzinom
Letztlich lässt sich nur durch Gewebeproben direkt aus der Prostata bei einem hohen PSA-Wert mit Sicherheit bestimmen, ob Sie an Krebs erkrankt sind oder nicht. Wenn dieses Ergebnis auch nicht eindeutig sein sollte, werden in der Regel weitere diagnostische Untersuchungen angeordnet, wie die Schnittbildgebung durch MRT oder CT. Eventuell müssen Sie sich auch einer Knochenszintigrafie unterziehen. Vor jeder Untersuchung werden Sie vom Arzt natürlich aufgeklärt über die Untersuchung selbst und über deren Risiken.
Symptome Prostatakrebs
Berechtigterweise fragen Sie sich, trotz der Möglichkeit eine Vorsorgeuntersuchung vornehmen zulassen beim Urologen, wie Sie selbst merken können, ob Sie eventuell Prostatakrebs haben. Die Frage ist berechtigt. Denn typisch für das Frühstadium dieser Erkrankung ist, dass es keine Anzeichen für Prostatakrebs gibt. Da das Prostatakarzinom sehr langsam wächst verursacht es keine Schmerzen und auch keine sonstigen Symptome, die auf eine Krebserkrankung schließen lassen. Das Prostatakarzinom ist im Frühstadium lokal begrenzt innerhalb der Prostata. Und selbst wenn das Prostatakarzinom schon Metastasen gebildet hat oder ins benachbarte Gewebe hineingewachsen ist, treten kaum Beschwerden aus. Jedenfalls keine Beschwerden, die Sie mit einer Krebserkrankung in Verbindung bringen würden.
Mögliche Symptome wären:
- Harndrang
- Blut im Urin
- Brennen beim Wasserlassen
- Blut im Sperma
- Erektile Dysfunktion
Viele dieser Symptome weisen auch auf andere Erkrankungen hin. Zum Beispiel werden Harndrang und ein Brennen beim Wasserlassen anfänglich meist mit einem Harnwegsinfekt in Verbindung gebracht. Nur wenige Männer denken dabei an eine Krebserkrankung. Und noch weniger Männer gehen wegen dieser Symptome zum Arzt und lassen die Ursache abklären. Blut im Sperma und im Urin sind indes für die meisten Männer schon ein Alarmzeichen, dass sie einen Arzt aufsuchen. Die meisten Männer werden aber erst bei Beschwerden hellhörig wie Schwäche und Leistungstiefs, die anhalten Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Wenn diese Symptome gleichzeitig mit den oben genannten Symptomen auftreten, ist es meist so, dass der Prostatakrebs schon Metastasen gebildet hat. Hinzu kommen in solchen Fällen auch Knochenschmerzen. Sehr schmerzhaft können die Schmerzen sein, wenn die Metastasen in den Wirbelsäulenbereich gestreut haben. In einem solchen Fall liegt bereits ein fortgeschrittenes Prostatakrebs-Stadium vor. Die Heilungschancen sind in einem solchen Stadium deutlich geringer, wie auch die Überlebensrate.
Therapie bei Prostatakrebs
Die Diagnose Prostatakrebs ist für viele Männer erst einmal ein Schock. Vor allem, wenn die Männer auch im Alter noch sehr aktiv sind, zum Beispiel Sport treiben und auch in der Gesellschaft gut integriert und noch hoch engagiert sind, zum Beispiel in Vereinen.
Für die Prostatakrebs Behandlung stehen heute eine ganze Reihe von Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Es kommt natürlich auf den Einzelfall an, welche Therapie passt. Wenn Sie betroffen sind, dann wird Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen gemeinsam eine Behandlung festlegen. Die Art der Therapie hängt natürlich davon ab, in wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Darüber hinaus bestimmt auch die Aggressivität des Prostatakarzinoms zum Zeitpunkt der Diagnose die Art der Therapie.
Mögliche Therapien bei Prostatakrebs sind neben einer langfristigen Beobachtung und aktiven Überwachung:
- eine Operation – auch Radikale Prostatektomie genannt
- eine Strahlentherapie (Brachytherapie genannt)
- eine Chemotherapie
- eine Hormontherapie
Es gilt bei der Auswahl der Therapiemethode des Prostatakarzinoms auch abzuwägen, wie eine Therapie und deren Folgen womöglich zu einem Verlust an Lebensqualität beim Patienten führen. Denn wenn schon ältere Männer an Prostatakrebs erkranken und die Diagnose in einem frühen Stadium gestellt wird, kann es noch viele Jahre dauern, bis es zu tumorbedingten Beschwerden kommt. Prostatakrebs Therapien wie eine Operation könnte in einem solchen Fall die Lebenserwartung des Mannes sogar verkürzen. In solchen Fällen wird häufig eine langfristige Beobachtung und aktive Überwachung des Prostatakarzinoms vorgeschlagen. Denn letztlich ist es so, dass der ältere Patient an den Folgen der Prostatakrebs Operation womöglich verstirbt. Gerade ältere Patienten wünschen meist keine umfassende bzw. radikale Therapie, sondern bevorzugen die intensive ärztliche Beratung und eine ärztliche Begleitung. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Patient bereits an einer anderen schweren Erkrankung leidet. In Deutschland existiert hierfür sogar eine Leitlinie, die S3-Leitlinie Prostatakarzinom. In dieser sind die Voraussetzungen für eine solche aktive Überwachung und auch die Kriterien für die Beendigung, wie auch die Einleitung einer Prostatakrebs Therapie detailliert beschrieben.
Grundsätzlich ist es möglich, dass Prostatakrebs, wenn er in einem frühen Stadium diagnostiziert wird und er noch keine Metastasen gebildet hat, durch eine operative Maßnahme beim Vorliegen von Prostatakrebs, die Radikalen Prostatektomie, also die vollständige Prostata Entfernung, geheilt werden kann. Es handelt sich im Rahmen einer Prostatakrebs Therapie hier allerdings um einen radikalen Eingriff, bei dem außer der gesamten Prostata und der Kapsel auch die Samenblase sowie ein Teil des Samenleiters entfernt werden. Ebenfalls müssen bei vielen Patienten die Lymphknoten im Becken im Rahmen der Operation entfernt werden. In Folge einer solchen Krebsoperation geht die Zeugungsfähigkeit verloren. Ansonsten wird der Mann nach der Prostatakrebs Operation ein normales Sexualleben haben können. Denn die Libido und Orgasmen-Fähigkeit geht durch diese Prostatakrebs Operation nicht verloren.
Psychotherapie und Tiefenentspannung bei einem ProstataKarzinom
Da die Diagnose Prostatakrebs und die dann folgende tägliche Auseinandersetzung mit dem Thema Krebs für die betroffenen Männer oft sehr schwer zu verkraften ist, wird es häufig nötig, dass zur Prostatakrebs Therapie auch eine begleitende Psychotherapie in Anspruch genommen wird. Denn das vermeintlich starke Geschlecht wird durch eine solche Diagnose auch aus der Bahn geworfen. Die Diagnose Krebs verursacht bei vielen Menschen Sorgen und Ängste um die Zukunft und eine hohe Stressbelastung. Dies führt zu Schlaflosigkeit und zu innerer Unruhe.
„Starke Männer“ überstehen eine Prostatakrebs Therapie häufig auch durch Tiefentspannungs-Übungen, die sie beim Yoga zum Beispiel finden können. Derartige Übungen helfen sehr gut dabei, dass übermäßige Anspannungen abgebaut werden und dass die Belastbarkeit sich erhöht.
Wie kann man Prostatakrebs vorbeugen?
Die Prostatakrebs Forschung ist zwar in den letzten 20 bis 30 Jahren sehr weit gekommen. Allerdings können bis heute keine speziellen Empfehlungen ausgesprochen werden, wie Sie Prostatakrebs vorbeugen können. Grund dafür ist, dass die Risikofaktoren vor allem das Alter und auch eine mögliche erbliche Vorbelastung sind. Und gerade diese beiden Risikofaktoren kann keiner beeinflussen. Wie bei allen anderen Krebsarten auch, kann das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken aber gemindert werden. Und zwar durch eine ausgewogene Ernährung, ein maßvoller Umgang mit Alkohol und durch genügend Bewegung. Dass regelmäßiger Sport bzw. schon leichte Bewegung Prostatakrebs vorbeugen kann, das hat eine Studie aus den USA ergeben. Allerdings gilt das auch nicht für jeden Mann. Denn um vor Prostatakrebs besser geschützt zu sein, ist es nötig, dass Sie als Mann auf ein metabolisches Äquivalent (MET) von mindestens 9 Stunden in der Woche kommen. Und dieses Pensum muss nicht erst im Alter angestrebt werden. Schon junge Männer müssen sich mit diesem Thema befassen. Denn Prostatakrebs entsteht nicht erst im Alter. Die Symptome bzw. Beschwerden machen sich vielmehr im Alter bemerkbar. Das heißt, der Krebs bricht dann erst aus. Zudem ist ratsam, dass auch von jungen Jahren an auf das Körpergewicht geachtet wird. Sportarten wie Golf, aber auch Schwimmen werden von vielen Ärzten vor allem für ältere Männer empfohlen.