Gerade im Winter bekommen wir häufig viel zu wenig Sonne. Das wirkt sich negativ auf unsere Stimmung aus und unsere Gesundheit leidet. Sonnenlicht ist unsere natürliche Quelle für Vitamin D. Eine Vielzahl der Deutschen, mindestens 30 Prozent, leiden in den Monaten Oktober bis April an einem Mangel an Vitamin D. Besonders Norddeutsche haben ein besonders hohes Risiko, an einem Vitamin D Mangel zu erkranken. Sie vermuten ebenfalls an einem Vitamin D Mangel zu leiden? Dann kann Ihnen folgender Ratgeber dabei helfen, einen möglichen Mangel ausfindig zu machen.
Was genau ist Vitamin D?
Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin. Es ist ein sehr bedeutendes Vitamin. Es hat keine Coenzyme Wirkung. Das Besondere: Das Sonnenvitamin wird im Körper als Hormon umgewandelt. Das Hormon ist an unzähligen, körperlichen Prozessen beteiligt.
Vitamin D, kann im Vergleich zu anderen Vitaminen nur in geringen Mengen über die Nahrung aufgenommen werden. Vitamin D kann vom Körper eigenständig produziert werden. Alles was es dafür braucht, ist eine regelmäßige Sonneneinstrahlung. In Deutschland bekommen nur die wenigsten Menschen eine ausreichende Menge an Vitamin D auf natürlichem Wege. Es empfiehlt sich daher eine zusätzliche Einnahme von Vitamin D, zumindest in den Wintermonaten.
Welche Arten von Vitamin D gibt es?
Die vom Körper gebildete Form von Vitamin D wird als Vitamin D3 bezeichnet. Es gibt auch das sogenannte Vitamin D2. Dieses wird teilweise von Pflanzen gebildet. Vitamin D2 findet sich vermehrt in Pilzen wieder. Vitamin D2 kann vom Körper verarbeitet werden, Vitamin D3 ist jedoch wesentlich wirksamer.
Was sind die Folgen eines Vitamin D Mangels?
Ein Vitamin D Mangel geht mit einigen negativen Folgen einher. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Demineralisierung der Knochen. Osteoporose ist die Folge. Die Knochenerweichung macht sich an folgenden Symptomen bemerkbar:
- Reduktion der Knochendichte
- Schmerzen in den Knochen
- Kalzium- und Phosphatmangel
Ein Mangel an Vitamin D geht mit zahlreichen Risiken einher wie,
- Depressive Verstimmungen
- Infekte der Atemwege
- Stimmungsschwankungen
Welche Aufgaben übernimmt das Vitamin D?
Der Vitamin D Bedarf kann, im Vergleich zu anderen Vitaminen, kaum über die Nahrung gedeckt werden. Lediglich 10 bis 20 Prozent an Vitamin D können über die Nahrung aufgenommen werden. Vitamin D ist in Lebensmitteln wie Eiern, fettigem Fisch, Milchprodukten, Avocados und Pilzen enthalten.
Die restlichen 90 Prozent muss der Körper mithilfe des Sonnenlichts eigenständig produzieren. Die Haut produziert über die Sonnenstrahlen das sogenannte Cholecalciferol. Dabei handelt es sich um eine Vorstufe von Vitamin D, welches anschließend von der Leber in 25-OH-Vitamin-D3, auch Calcidiol genannt, umgewandelt wird. Calcidiol wird im Muskel- und Fettgewebe gespeichert. Wenn benötigt, wird Calcidiol in der Niere und in der Leber zu dem Hormon Calcitriol umgewandelt. Das Hormon ist essenziell, damit Kalzium und Phosphat aus der Nahrung aufgenommen werden können.
Wer erkrankt häufig an einem Mangel?
Es gibt zahlreiche Risikogruppen, welche des Öfteren an einem Mangel erkranken. Dabei handelt es sich meist um ältere Menschen und chronisch Kranke, welche sich nur selten an der frischen Luft aufhalten. Auch dunkelhäutige Menschen erkranken häufig an einem Mangel. Dafür verantwortlich ist das Melanin, enthalten in der Haut. Es schirmt die UV-B-Strahlung wesentlich besser ab, eine Art hoch dosierter Sonnenschutz. Eine potenzielle Risikogruppe stellen auch ältere Menschen im Allgemeinen dar. Die Haut kann das Vitamin D in hohem Alter schlechter aufnehmen. Auch die Religion spielt eine Rolle. Gewisse Religionen erfordern die vollständige Abdeckung des Körpers. Nicht zuletzt sind auch Raucher mit einem höheren Risiko auseinandergesetzt.
Warum ist eine ausreichende Zufuhr an Vitamin D so wichtig?
Damit unsere Knochen gesund bleiben, ist Vitamin D unverzichtbar. Es wird für eine ausreichende Aufnahme an Kalzium aus dem Darm benötigt. Außerdem wird die Muskelfunktion gefördert. Ist Vitamin D nicht in ausreichender Menge vorhanden, kann kein Kalzium in den Knochen eingelagert werden. Außerdem wird Knochensubstanz freigesetzt, damit der Kalziumspiegel im Blut stets konstant bleibt. Auf längere Sicht führt das zu einer Abnahme der Knochendichte.
Wichtiger Begleiter für das Immunsystem
Vitamin D Rezeptoren sind in fast allen Organen und im Körpergewebe enthalten. Vitamin D nimmt somit Einfluss auf unseren Stoffwechsel. Eine ausreichende Menge an Vitamin D, schützt somit sogar vor Atemwegsinfekten.
Auch zahlreiche Abwehrzellen werden durch Vitamin D beeinflusst. Durch Vitamin D werden T-Lymphozyten aktiviert und können sich anschließend teilen. Kommt es zu einer Berührung mit Erregern, bilden sich sogenannte Vitamin D Erkennungsproteine. Es kommt zu einer verstärkten Bildung der T-Lymphozyten. Diese sind essenziell, um den Körper vor Krankheiten zu schützen.
Wie lässt sich ein Mangel feststellen?
Der Mangel kann über einen Bluttest festgestellt werden. Im Idealfall liegen die Werte über 30 Nanogramm, pro Hunderte Milliliter Blut. Ein Mangel wird bei unter 20 Nanogramm festgestellt. Bei einem Mangel sollten täglich 1000 Einheiten Vitamin D eingenommen werden. Vitamin D kann in Form von Tabletten oder Tropfen verabreicht werden. Hochdosierte Präparate haben Einheiten in Höhe von 10.000 oder 20.000. Diese werden aber nur in Ausnahmefällen verordnet und sind bei speziellen Erkrankungen wie Osteoporose sinnvoll.
Die Dosierung stets mit dem Hausarzt besprechen
Besprechen Sie die Einnahme der Vitamin-D-Präparate stets mit Ihrem Hausarzt. Bei sehr hohen Dosen kann es zu Kalziumablagerungen am Herzen, in der Lunge, der Niere und in den Gefäßen kommen.
Die Blutabnahme muss in der Regel aus eigener Tasche finanziert werden. Die Krankenkasse übernimmt die Zahlung nur in Ausnahmefällen, beispielsweise wenn Sie einen Wirbel gebrochen haben oder ein anderer Sturz vorausging.
Kann es während der Einnahme zu Nebenwirkungen anderer Medikamente kommen?
Medikamente wie Kortison, Diuretika, Antiepileptika können zu einer Verstärkung von Vitamin D führen. Wenn Sie dauerhaft und regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten Sie das in jedem Fall mit Ihrem Arzt besprechen. Wer an Problemen mit der Niere leidet, eine Erkrankung der Nebenschilddrüse hat oder an Sarkoidose leidet, sollte das Medikament nur in Absprache einnehmen. Während der Schwangerschaft sollten Vitamin D Präparate nur bei einem Mangel eingenommen werden. Ansonsten kann es zu einer erhöhten Kalziumkonzentration im Blut kommen.Diese kann das Kind im Mutterleib nachhaltig schädigen.
Ab wann ist die Einnahme von Vitamin D empfehlenswert?
Zunächst sollte, über ein Bluttest, ein möglicher Vitamin D Mangel festgestellt werden. Daraufhin sollten Sie versuchen, die Vitamin D Speicher auf natürliche Weise zu füllen. Das ist allerdings in Deutschland nur in den Monaten März bis Oktober möglich. Hierfür einfach Gesicht und Arme für kurze Zeit unbedeckt in die Sonne halten. Verwenden Sie in jedem Fall rechtzeitig ein Sonnenschutzmittel. Ein wesentlicher Vorteil: Das fettlösliche Vitamin wird von dem Körper im Fett- und Muskelgewebe und in der Leber gespeichert. So kann sich Ihr Körper in den Wintermonaten an den Reserven bedienen. Auch in den Wintermonaten werden geringe Mengen Vitamin D gebildet. Hierfür einfach zwanzig bis dreißig Minuten im Freien ohne Handschuhe spazieren.
Auch der Verzehr einzelner Lebensmittel unterstützt Sie in der Aufnahme von Vitamin D. Allerdings ist die Bildung des Vitamins vom jeweiligen Alter, Hauttyp, der Lebensweise und Hautdicke abhängig.
Vitamin D Mangel und Osteoporose
Auch wenn Sie an Osteoporose leiden sollten Vitamin D Präparate nur eingenommen werden, wenn Vitamin D nicht ausreichend über das Sonnenlicht und die Ernährung aufgenommen werden kann. Vitamin D kann in diesem Fall gemeinsam mit Kalzium als unterstützende Behandlung bei Osteoporose eingenommen werden. Wer über einen längeren Zeitraum hoch dosiertes Vitamin D einnimmt, sollte die Blutwerte regelmäßig kontrollieren lassen. Zunächst kann sich eine Überdosierung an verstärktem Harndrang, vermehrtem Durst und an einer starken Übelkeit bemerkbar machen. Kalzium kann sich in den Nieren ablagern und dort auf längere Sicht zu einer Verkalkung führen.
Fazit:
Ein Vitamin D Mangel kann gravierende Folgen mit sich bringen.Neben ernst zu nehmenden Erkrankungen wie Osteoporose und einem schweren Kalzium- und Phosphatmangel, ist Vitamin D auch an einem funktionierenden Immunsystem beteiligt. Ein Mangel kann sich auch an einer depressiven Verstimmung bemerkbar machen. Gerade in den Wintermonaten herrscht in Deutschland nicht genug Sonnenlicht. Hier empfiehlt es sich, ein Vitamin D Präparat einzunehmen. Allerdings sollten Sie vorab prüfen, ob ein Vitamin D Mangel besteht. Eine Überdosierung kann auf Dauer schwerwiegende Folgen wie Kalziumablagerungen mit sich bringen. Wer Ergänzungen einnimmt, sollte die Blutwerte regelmäßig kontrollieren lassen.
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