Die Leber ist das zentrale Entgiftungsorgan und wird somit stark in Anspruch genommen. Zudem zählt sie zu den größten Organen in unserem Körper und hat ein Gewicht von 1,5 bis 2 kg. Damit sie bei der Entgiftung unterstützt werden kann, sind Leberwickel empfehlenswert. Weiterhin steigt die Entgiftungsleistung, da durch den Leberwickel die Durchblutung angeregt wird. Doch es gibt noch weitere Vorteile eines Leberwickels. Alles, was Sie über die hilfreichen Leberwickel wissen müssen, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Die Leber entgiftet den Körper und reinigt das Blut
Unser Körper ist erstaunlich, verfügt er doch über eine sehr effiziente Funktion sich selbst zu entgiften. Dies ist auch wichtig, da Umweltgifte, Medikamente und auch die industrialisierte Nahrung einiges an Gift in unseren Körper schaufelt. Dabei ist die Leber unser größtes Entgiftungsorgan. Doch auch über die Haut, die Lunge und den Darm wird unser Körper entgiftet.
Da jedoch die Leber das zentrale Entgiftungsorgan ist, benötigt Sie auch Unterstützung, um ihre Aufgabe gut ausführen zu können. Sie filtert nämlich das Blut, um es von Schadstoffen wie auch von Abbauprodukten zu säubern. Gleichzeitig wird aber auch Galle in der Leber produziert, die dann für die Verdauung von Fett vonnöten ist.
Weiterhin verarbeitet die Leber Cholesterin und ist am Zucker- und Eiweißstoffwechsel beteiligt. Sie produziert Hormone, ist ein Speicher für Vitamine, Eisen und Zucker und es werden wichtige Immunstoffe hergestellt. Diese benötigen wir für die Abwehr.
Bei diesen vielen Aufgaben kann es schnell passieren, dass die Leber überlastet ist und diese ganzen Aufgaben nicht mehr bewältigen kann. Somit kommt es nicht nur zur optimalen Ausscheidung der Schadstoffe und die Gifte werden im Körper abgelagert. Dies ist dann natürlich eine Basis für Krankheiten. Doch dazu muss es nicht kommen, wenn die Leber entsprechend unterstützt wird. Leberwickel können hier sehr hilfreich sein. Zudem sollte selbstverständlich auf Alkohol- und Fettkonsum weitestgehend verzichtet werden.
Wie wirkt ein Leberwickel?
Leberwickel sind eine hilfreiche Kombination aus Wärme und Feuchtigkeit, die bei der Entgiftung unterstützend wirken. Die Leber wird durch die Leberwickel besser durchblutet. Doch auch Gallengänge und Gallenblase profitieren den Leberwickeln. Durch die gesteigerte Durchblutung werden die Gefäße erweitert und der Abfluss der Galle wird erleichtert. Die Schadstoffe, die die Leber aus dem Blut gefiltert hat, werden von der Galle an den Darm abgegeben und dann ausgeschieden.
Durch die bessere Durchblutung kann so die Leber die Schadstoffe besser filtern und dann abführen. Gerade deshalb ist bei einer Fastenkur auch der Einlauf so besonders wichtig.
Können Leberwickel bei Beschwerden helfen?
Leberwickel können nicht nur bei Fastenkuren eingesetzt werden. Auch bei verschiedenen Beschwerden haben sich Leberwickel bewährt. So sind sie bei
- Völlegefühl
- Verstopfung
- Gallen- und Leberbeschwerden
- Magen- und Darmbeschwerden
- Fettleber
- PMS
- Schlafstörungen
einsetzbar. Auch bei stressbedingter Nervosität können sie unterstützend wirken.
Häufigkeit der Leberwickel
Wird eine Fasten- oder Ausleitungskur durchgeführt, können die Leberwickel einmal täglich angewendet werden. Nach dem Essen gegen 13 Uhr ist die beste Zeit dafür. Denn zu dieser Zeit ist die Leber am aktivsten, sodass der Leberwickel eine gute Wirkung auf die Leber erzielt. Wer zu diesem Zeitpunkt keine Zeit hat, weil er arbeiten muss, kann den Leberwickel auch abends vor dem Zubettgehen machen. Die beruhigende Wirkung fördert dann noch einen guten Schlaf.
Wie wird ein Leberwickel gemacht?
Im Grund benötigt man nur Schafgarbentee, Handtücher eine Wärmeflasche und viel Ruhe und Zeit.
Vorbereitung des Leberwickels:
- 4 TL getrocknetes Schafgarbenkraut mit 750 ml Wasser übergießen und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.
- In der Zwischenzeit eine Wärmeflasche mit heißem Wasser befüllen.
- 250 ml Schafgarbentee in eine Tasse geben, der später getrunken wird.
- Mit den restlichen 500 ml Schafgarbentee ein Handtuch tränken und ausdrücken.
Anwendung des Leberwickels:
- Das Handtuch gefaltet und noch gut warm auf den Bereich der Leber legen.
- Die Wärmflasche auf das Handtuch geben und mit einem weiteren Tuch den Leberwickel fixieren, indem das Tuch um den Körper gebunden wird.
- Nun 30 bis 60 Minuten Ruhe genießen und dabei den Schafgarbentee genüsslich trinken.
Das Rezept für den Leberwickel bekamen wir durch: https://heilfasten-portal.com/fachartikel-fasten/leberwickel-nach-kneipp.html
Welche Vorteile hat die Schafgarbe?
Laut der Traditionellen Chinesischen Medizin wird die thermische Wirkung der Schafgarbe der Leber, Milz und Blase zugeordnet. Dabei soll die Schafgarbe die Milz nähren und Leberstagnationen lösen. Weiterhin soll sie den Schleim wie auch Feuchtigkeit trocknen und das Blut bewegen. Laut TCM regt Schafgarbe die Gebärmutter an, weshalb Leberwickel in der Schwangerschaft nicht gemacht werden sollen. Schafgarbe wird jedoch auch bei Gallenblasenentzündungen, Gastritis, Kopfschmerzen und Migräne sowie bei Verdauungsstörungen und Schwindel eingesetzt.
Die Schafgarbe hat eine anregende, blutreinigende und leberunterstützende Wirkung, wenn sie bei Leberwickeln genutzt wird. Zudem kann auch der Tee hilfreich unterstützen und hilft bei Magenschwäche, Unterleibskrämpfen wie auch bei Durchfall. Als Frischsaft kann das Kraut bei Nieren- und Blasenschwäche helfen und zu hohen Blutdruck senken. Bei Thrombosegefahr wird die Schafgarbe als Zusatztherapie empfohlen.
Können weitere Kräuter die Leber unterstützen?
Es gibt neben der Schafgarbe noch viele weitere Kräuter, die ebenfalls der Leber bei der Entgiftung hilfreich unter die Arme greifen. Sehr gerne werden
- Artischocke
- Löwenzahn
- Mariendistel
genutzt. Hierbei sollte natürlich darauf geachtet werden, dass das Kraut frei von Pestiziden und Chemikalien ist. Denn nur mit diesen kann die Leber auch wirklich unterstützt werden.
Haben Leberwickel Nebenwirkungen?
Leberwickel sind sehr gut verträglich, da sie mild sind. Zudem werden sie als angenehm und beruhigend empfunden. Lediglich eine Rötung auf der Haut, wo der Leberwickel angewendet wird, ist möglich. Dies hat damit zu tun, dass die Wärme die Durchblutung fördert. Wichtig ist natürlich, dass die Wärmeflasche und das mit Kräutern getränkte Tuch nicht zu sind, um Verbrennungen zu vermeiden.
Allerdings gibt es auch einige Einschränkungen. In der Schwangerschaft oder bei einer Fettleber sollte auf Leberwickel verzichtet werden. Auch, wer einen Leberwickel eher unangenehm empfindet, sollte darauf verzichten.
Natürlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob Leberwickel eine Möglichkeit für ihn sind, der Leber bei der Entgiftung zu helfen. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert und wer es nicht mag, muss diese auch nicht machen. Das Trinken von Tees mit entgiftenden Kräutern kann ebenso hilfreich und unterstützend sein, damit die Leber optimal funktioniert.