Kokosmilch – Milch und doch keine Milch
Eigentlich soll der Name eines Lebensmittels ja erklären, um welche Produktart es sich dabei handelt. Bei Kokosmilch gerät dieses „System“ jedoch ins Wanken. Denn eigentlich ist Kokosmilch gar keine Milch. So darf der Begriff „Milch“ als solches laut Gesetzt nur zur Anwendung kommen, wenn es sich um ein Gemelk von Kühen oder anderen bestimmten Tieren handelt. Für Kokosmilch gilt jedoch eine gesetzlich definierte Ausnahme, während andere natürliche Getränke auf Umschreibungen (z. B. Haferdrink) ausweichen müssen.
Aber was ist Kokosmilch eigentlich?
Bei Kokosmilch handelt es sich um eine weiße und cremige Flüssigkeit, welche aus der Kokosnuss gewonnen wird. Mit ihrem fruchtig-nussigen Aroma gehört sie zu den Grundnahrungsmitteln vieler Bewohner tropischer Inseln. Kokosmilch wird aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss hergestellt, ohne dass chemische Zusatzstoffe verwendet werden.
Die Gewinnung von Kokosmilch erfolgt entweder per Hand oder maschinell. Es wird hierfür das weiße Fruchtfleisch der reifen Kokosnuss benötigt (aus welcher auch das Kokosöl gewonnen wird), welches gemahlen und dann mit einer Presse oder einem Baumwolltuch ausgedrückt wird. So wird eine dickflüssige Milch gewonnen, die als „erste“ Milch bezeichnet wird. Zur Gewinnung der so genannten „zweiten“ Milch wird zum Verdünnen noch etwas Wasser zugegeben. Wird die erste Milch einen Tag stehen gelassen, dann kann mit einem Schöpflöffel Kokossahne von oben abgenommen werden.
Kokosmilch – Inhaltsstoffe und Nährwerte
Kokosmilch enthält eine Vielzahl an gesunden Inhaltsstoffen. Dazu gehören unter anderem die Vitamine:
- C
- B1, B2, B3, B4, B6, B12
- E
sowie Mineralstoffe und Spurenelemente wie:
- Eisen
- Kalium
- Magnesium
- Natrium.
Grundsätzlich ist die Kokosnuss schon von Natur aus eine fetthaltige Frucht. In Kokosmilch liegt der Fettanteil bei etwa 20 Prozent. Und dennoch: Die cremige Milch stellt eine gesunde Alternative zu Sahne dar, denn sie enthält nur pflanzliche Fette. Diese bestehen aus den gesunden Fettsäuren – und zwar mittelkettigen Triglyzeriden, welche nicht auf die Hüfte wandern, sondern direkt verdaut werden ähnlich wie auch beim MCT Öl. Der Körper wandelt sie schnell in Energie um. Im Rahmen einer Diät sollte aber auf eine übermäßige Verwendung von Kokosmilch verzichtet werden, denn eine zu hohe Zufuhr an mittelkettigen Fettsäuren führt dazu, dass nicht alle Fette auch in Energie umgewandelt werden können.
100 Milliliter Kokosmilch weisen die folgenden Nährwerte auf:
Energie | 717 kJ / 176 kcal |
Fett | 18,2 Gramm |
davon gesättigte Fettsäuren | 17,1 Gramm |
Kohlenhydrate | 1,4 Gramm |
davon Zucker | 1,4 Gramm |
Eiweiß | 1,5 Gramm |
Salz | 0,01 Gramm |
Kann man mit Hilfe von Kokosmilch abnehmen?
Bleibt die tägliche Aufnahme von Kokosmilch in einem angemessenen Rahmen, dann kann sie durchaus eine Unterstützung für eine erfolgreiche Diät sein. Von Bedeutung sind dabei die mittelkettigen Triglyzeride. Diese werden direkt in Energie umgewandelt, anstatt als Pölsterchen auf die Hüften zu wandern. Kokosmilch soll zudem den Stoffwechsel anregen können, wenngleich sie nicht übermäßig verzehrt werden sollte. Im Rahmen einer Diät sollte eine Menge von 50 bis 60 Milliliter Kokosmilch pro Tag nicht überschritten werden.
Kokosmilch in der Küche
Noch ist Kokosmilch in Europa nicht allzu weit verbreitet. Und trotzdem gibt es inzwischen eine Vielzahl an Rezepten, mit der Milch aus der Kokosnuss zu kochen. In asiatischen Ländern ist es schon Gang und Gäbe: Die Kokosmilch wird hier in Suppen, Eintöpfen sowie anderen Gerichten mit Gemüse, Fleisch und Fisch eingesetzt. Egal ob ein leckere Curry oder auch ein veganes Gemüsegericht – Kokosmilch kann viele Speisen verfeinern. Sie eignet sich auch sehr gut als kalorienarmer Ersatz für Sahne. So kann sie auch zum Verfeinern einer Kürbissuppe verwendet werden, ebenso wie sie einem Geschnetzelten einen exotischen Geschmack verleihen kann.
Natürlich lässt sich Kokosmilch auch in süßen Speisen verwenden und Eis, Cremes sowie nährstoffreiche Smoothies verfeinern. Die Piña Colada ist in unseren Breiten besonders bekannt, traditionell wird sie mit Kokosmilch gemixt. Ein paar Beispiel Rezepte finden Sie auch hier unter Kokosblütensirup.
Kokosmilch als laktosefreie und vegane Alternative für Kuhmilch
Immer mehr Menschen leiden an einer Laktoseintoleranz und vertragen somit keine Milch von Kühen. Hinzu kommt, dass sich auch immer mehr Menschen für eine ganz bewusste Ernährung entscheiden, in der sie auf industriell hergestellte Produkte verzichten, welche die Massentierhaltung sozusagen „unterstützen“.
Bei Kokosmilch handelt es sich um ein absolut unverfälschtes Produkt aus der Natur. In den tropischen Ländern, wo Kokospalmen wachsen, gilt die Milch der Kokosnuss auch heute noch als Grundnahrungsmittel. Kokosmilch kann eine vollwertige Alternative zur herkömmlichen Kuhmilch darstellen, auch wenn es sich trotz der Bezeichnung nicht um ein Milchprodukt handelt. Sie ist demnach laktosefrei. Und selbst Veganer können sie verwenden, denn sie ist rein pflanzlich.
Dabei kann Kokosmilch mit ein wenig Wasser verdünnt problemlos in den Kaffee oder zum Müsli gegeben werden.
Die richtige Aufbewahrung von Kokosmilch
Eine handelsübliche Kokosmilch, wie sie in den Regalen der Supermärkte zu finden ist, wird üblicherweise durch Erhitzung haltbar gemacht. Mittelkettige Fettsäuren sind hitzestabil und somit verliert die Milch dabei auch keine ihrer gesunden Eigenschaften, auch die Inhaltsstoffe bleiben alle erhalten. Wer gern asiatisch oder generell exotisch kocht, kann sich also ganz problemlos einen kleinen Vorrat an Kokosmilch anlegen. So ist Kokosmilch in Dosen abgefüllt auch ungekühlt fast unbegrenzt haltbar. Erst nach dem Öffnen verliert sie an Haltbarkeit und sollte trotz Aufbewahrung im Kühlschrank möglichst innerhalb von maximal drei Tagen aufgebraucht werden.
Da frische, rohe Kokosmilch eine nur sehr geringe Haltbarkeit aufweist, ist sie auf dem Markt eigentlich nicht erhältlich. Allerdings kann frische Kokosmilch auch recht einfach selbst hergestellt werden. In einem luftdicht verschlossenen Behälter ist sie im Kühlschrank dann etwa drei bis maximal vier Wochen haltbar. Ist eine Kühlung nicht möglich, sollte sie jedoch direkt verzehrt werden.