Granat Stein – Unterstützung für positive Wesenszüge
Der Granat – oder besser gesagt – die Granatgruppe gehört zu den Mineralen der Mineralklasse der Silikate und Germanate und ist Gestein bildend. Je nach Varietät werden dem Granat unterschiedliche heilende Wirkungen zugeschrieben. Sowohl für Körper als auch Psyche gilt er als wichtiger Heilstein.
Granat – Herkunft und Geschichte
Der Granat kommt in sehr vielen Formen und Farben vor. Der Name selbst stammt vom lateinischen Wort „graunum“ ab und bedeutet so viel wie „Korn“. Dieser Name des Heilsteins kann auf sein äußeres Erscheinungsbild zurückgeführt werden.
Schon seit der Antike gilt der Granat als begehrter Schmuckstein. Ein antiker Mythos besagt, dass die heiligen Granate von selbst von innen heraus leuchten können, weshalb sie im Mittelalter auch die Bezeichnung „Karfunkel“ erhielten. Der Granat galt im alten Indien außerdem als „Feuer ewiger Verwandlung“ und – wie auch im Buddhismus – als „heiliger Stein“.
Im 19. Jahrhundert galt der Granat als sehr populär. Zu dieser Zeit waren vor allem Pyrope aus Böhmen (Inselsilikat aus der Granatgruppe) sehr beliebt – so beliebt, dass sogar eine Verschiffung nach Amerika erfolgte.
Granat Heilsteins Eigenschaften
Der Granat bildet sich tertiär im kubischen Kristallsystem. Er kann durchsichtig, durchscheinend oder undurchsichtig sein. Der Heilstein ist meist rot, dunkel, mit braunem Unterton, weinrot oder auch violett-stichig. Nur unter neutralem Licht ist die tatsächliche Farbe erkennbar, unter Neonröhren oder auch Energiesparlampen zeigt der Granat oft eine andere Farbe.
Granat – Varietäten
Der Granat ist in verschiedenen Formen und Farben zu finden, denen unterschiedliche Heilwirkungen nachgesagt werden. Zu seinen Varietäten gehören:
- Almandin
- Andradit
- Chromgrossular
- Grossular
- Hessonit
- Melanit
- Pyrop
- Rhodolith
- Spessartin
- Tsavorit
- Uwarowit
Eigenschaften verschiedener Varietäten
Jede Varietät weist unterschiedliche Eigenschaften auf.
So gilt beispielsweise der Almandin als häufigste Granatsorte, die auch am längsten bekannt ist. Er weist eine orangerote bis rote Farbe mit bräunlicher Note auf und kann auch Violett-Rot erscheinen.
Der Andradit weist verschiedene Farbvarianten auf, von grünlich bis gelb sind unterschiedliche Farben möglich.
Der Grossular ist gelb bis gelb-grün, aber auch farblose, roséfarbene und bräunliche Exemplare kommen vor.
Relativ selten ist beispielsweise der Spessartin, der eine orange bis bräunlich-rote Farbe aufweist.
Der Almandin
Der Almandin hat auf die Seele eine erhellende Wirkung. Er spendet Hoffnung und Mut, sorgt für Widerstandskraft und steigert außerdem das Selbstvertrauen. Er trägt dazu bei, dass sein Träger selbst schwierige Lebenslagen oder Depressionen mit der notwendigen Geduld überwinden kann. Als Heilstein steht der Almandin für Selbstverwirklichung, er steigert außerdem die Einsicht für Neues, überholte Ansichten und alte Verhaltensmuster können so wesentlich leichter abgelegt werden. Der Almandin beflügelt außerdem die Fantasie, erhöht die Tatenkraft und vertreibt Müdigkeit. Dem Sexualleben soll der Almandin neuen Schwung verleihen, vor falschen Freunden zudem schützen. Unter Umständen kann der Almandin gerade bei temperamentvollen Menschen deren Gemütszustand unterstützen, weshalb hier bei der Anwendung Vorsicht geboten ist. Der Almandin weist ein kräftiges Rot mit einem Violettstich auf.
Alle weiteren Varietäten
Alle weiteren Varietäten weisen weitgehend die gleichen Wirkungen auf, wie der Almandin.
Der Andradit trägt zusätzlich dazu bei, dass die geistige Beweglichkeit deutlich verbessert wird. Zudem stärkt er die Intuition und schärft auch den Verstand.
Der Chromgrossular hilft außerdem bei der Änderung der Einstellung zum Leben und kann dazu beitragen, Stress und Ängste – vor allem Prüfungsangst – zu bewältigen. Er verschafft zudem bei psychosomatischen Erkrankungen (u. a. auch bei Schizophrenie) Linderung.
Der gelbe, gelb-grüne oder auch kräftig grüne Grossular sorgt zusätzlich für Entspannung. Der Hessonit wirkt außerdem beruhigend auf das Gemüt und die Gefühle seines Trägers. Er lässt den Geist wachsen und stärkt die Achtung vor sich selbst. Weiterhin hilft auch er gegen Stress und Angst und kann psychosomatische Erkrankungen lindern.
Dem Melanit werden nur die Eigenschaften des Almandin zugeschrieben, weitere Eigenschaften besitzt er nicht.
Der in kräftigem Reinrot, Blutrot oder Bräunlichrot vorkommende Pyrop soll seinen Träger dazu anregen, seine eigene Lebensqualität zu verbessern.
Der Rhodolith sorgt zusätzlich für Heiterkeit und Herzlichkeit.
Ergänzend zu den Wirkungen des Almandin steigert der in gelblich-orange bis hin zu bräunlich-rot und feuerrot leuchtende Spessartin die Hilfsbereitschaft. Der Tsavorit soll ebenfalls gegen Stress und Ängste helfen und psychosomatische Erkrankungen lindern.
Der smaragdgrüne Uwarowit stärkt ergänzend die Invidualität seines Trägers.
Granat – Vorkommen und Entstehung
Der Granat kommt als Stein sowohl in massiver Form als auch in körniger Form vor. Sehr oft sind auch makroskopische Kristalle mit einem Gesicht von bis zu 700 kg zu finden. Granate sind dabei vor allem in den so genannten metamorphen Gesteinen (z. B. Gneis, Ekoglit, Glimmerschiefer) zu finden. Auch in magmatischen Gesteinen sowie sedimentär in Schwermineralseifen (z. B. Fluss- und Strandsedimente) können Granate gefunden werden.
In so genannten Metapeliten (Gneis und Glimmerschiefer) bilden sich Granate bei Temperaturen ab etwa 450 ° C, wenn Chloritoid und Biotit zusammen mit H2O reagieren. Beim Abbau von Staurolith (auch als Kreuzstein bekannt) bildet sich Granat ab einer Temperatur von ungefähr 600 ° C. In so genannten Metabasiten (z. B. Ekoglit und Granulit) bildet sich Granat beim Übergang der Granulat-Fazies zur Ekoglit-Fazies ab etwa 10 kBar Druck oder bei der Reaktion von Orthopyroxen mit Plagioklas bei etwa 900 ° C.
Vorkommen des Granat
Granate, die für die Schmuckindustrie genutzt werden, finden sich in den USA, in Südafrika und auch auf Sri Lanka. Weitere Vorkommen finden sich in Madagaskar, in Russland, in Brasilien, in Oberbirma, in Indien, in Kenia, in Zimbabwe, in Australien, in Kanada, in Sambia sowie in Tansania.
Die chemische Zusammensetzung des Granats richtet sich immer nach der Zusammensetzung des ihn umgebenden Gesteins. Der grüne Uwarowit kommt deshalb vorrangig in chromhaltigen Serpentinitgesteinen vor, während der magnesiumreiche Pyrop vor allem in Peridotiten und Serpentiniten zu finden ist.
Granat – Wirkung und Anwendung
Als Heilstein unterstützt der Granat vor allem die positiven Wesenszüge seines Trägers und hat sowohl auf Körper als auch auf die Seele des Menschen je nach Varietät eine unterschiedliche heilende Wirkung. Auch die Anwendungsmöglichkeiten des Granats sind genauso vielfältig, wie der Stein selbst.
Wirkung des Granats auf den menschlichen Körper
Auf den Körper des Menschen hat der Granat folgende bekannte Wirkungen:
- Stärkung des Herzmuskels und Schutz vor Koronarerkrankungen
- Stabilisierung des Kreislaufs
- Regulierung von Durchblutungsstörungen
- Anregung der Produktion von roten Blutkörperchen
- Stärkung der Selbstheilungskräfte
- Regulierung und Stärkung des gesamten Blutkreislaufs
- durch Vermehrung von Leukozyten und Plasma verhindert der Granat Anämie (Blutarmut)
- Einsatz bei der Behandlung von Arthritis oder auch Rheuma
- Einsatz bei der Behandlung von Bronchitis
- Hilfe gegen Abszesse und Entzündungen
- Einsatz bei der Behandlung von Hautkrankheiten
- Hilfe bei Gedächtnisschwäche
- Steigerung der Sexualkraft (auch Behebung von Impotenz)
- Stärkung von Nieren, Milz und Leber
Wirkung des Granats auf die menschliche Seele
Dem Granat werden – je nach Varietät – sehr unterschiedliche heilende Wirkungen auf die Psyche des Menschen zugeschrieben. Bekannt sind folgende Anwendungsgebiete:
- er schenkt Halt und Zuversicht
- er fördert die Kreativität
- im Umgang mit Menschen schenkt er Hoffnung und Vertrauen
- er verleiht Selbstvertrauen, Freude, Mut, Lebens- und Willenskraft sowie Energie
- er verhilft zu Erfolg
- er ist hilfreich gegen Depressionen und Schwermut
- er hilft gegen Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Kummer und verleiht seinem Träger Ausdauer und Kraft
- er verleiht seinem Träger Mut, auch Aufgaben zu bewältigen, die eigentlich nicht oder nur schwer lösbar sind
- er hilft dabei, trotz Rückschlägen nicht aufzugeben
Anwendungsmöglichkeiten des Granats
Am besten kann der Granat seine Wirkung bei direktem Kontakt mit der Haut entfalten. Auch Granatwasser entfaltet – morgens auf nüchternen Magen getrunken – eine gute heilende Wirkung. Der Granat eignet sich zudem als Meditationsstein, als Schutzstein auf Reisen erweist er sich ebenfalls als guter Stein.
Granat – Verwendung des Edelsteins
Neben seiner Anwendung als Heilstein kann der Granat auch in folgenden Bereichen verwendet werden:
- in der Schmuckindustrie
- in der Technik
- als Schleifmittel
Der Granat als Schmuckstein
In den verschiedensten Varianten findet der Granat als Schmuckstein Verwendung. Zum Einsatz kommen oft der dunkelrote Pyrop (auch als Kaprubin bekannt), der rotschwarze Almandin, der smaragdgrüne Uwarowit, der orangerote Spessartin oder auch der gelbgrüne Andradit.
Schliffformen für den Granat
Für die Verwendung als Schmuckstein wird der Granat natürlich geschliffen. Entsprechend den Eigenschaften einer Varietät, vorhandenen Einschlüssen oder auch Verunreinigungen kommen unterschiedliche Schliffformen zum Einsatz. Die so genannten Facettenschliffe werden beim Granat recht häufig angewendet. Der Granat erhält dabei viele kleine und glatt polierte Flächen, die als Facetten bezeichnet werden. Facettenschliffe zeigen vor allem bei sehr durchsichtigen Exemplaren, welche das Licht gut brechen, die volle Schönheit des Steins.
Sehr bekannt sind der
- Brillantschliff
- Ovalschliff
- Herzschliff
- Cabochon-Schliff
Der 1910 entwickelte Brillantschliff ist dabei sehr beliebt. Er garantiert bei hervorragender Brillanz eine hohe Lichtausbeute.
Auch der Ovalschliff, der sich aus dem Brillantschliff entwickelte, wird für den Granat gern verwendet. Bei gleicher Karatzahl ist bei diesem Schliff die Oberfläche größer, wodurch dem Granat ein besonders eindrucksvolles Aussehen verliehen wird. Mit dem Herzschliff wird der Granat in eine Herzform geschliffen. Dieser Schliff stellt für den Schleifer eine große Herausforderung dar, denn die Form sollte möglichst harmonisch aussehen.
Der Cabochon-Schliff ist eine sehr einfache Schliffform. Es erfolgt dabei eine Abrundung und Glattpolierung der Oberfläche. Sie wird vor allem bei Granaten mit intensiver Farbe eingesetzt.
Es gibt allerdings keine „richtige“ oder „falsche“ Wahl bei der Schliffform. Vielmehr richtet sie sich nach dem zu schleifenden Edelstein und ist natürlich auch Geschmackssache.
Der Granat in der Technik
Gerade künstlich erzeugte Kristalle mit der Struktur eines Granats werden bei der Herstellung von feinmechanischen oder auch optischen Instrumenten verwendet.
Der Granat als Schleifmittel
Der Granat verfügt über einen hohen Härtegrad, weshalb er auch als Schleifmittel beim Wasserstrahlschneiden und Sandstrahlen zum Einsatz kommt.
Fälschungen des Granats
Als Fälschungen des Granats gelten neben Glas auch synthetischer Korund sowie Spinell.
Granat – Zuordnung zu Chakren und Sternzeichen
Seine stärkste Wirkung zeigt der Granat bei Meditationen durch Auflegen auf das Wurzelchakra. Je nach Varietät wirkt der Heilstein aber auch auf Sakral-, Herz-, Kronen- und Solarplexus-Chakra sowie auf dem Dritten Auge (Stirnchakra).
Der Granat gilt als Hauptstein für die Sternzeichen Widder und Skorpion. Auch die in den Sternzeichen Löwe, Jungfrau, Steinbock und Wassermann Geborenen können von dem Heilstein profitieren.
Granat – Die richtige Pflege
Unter fließendem Wasser sollte eine regelmäßige Entladung des Heilsteins erfolgen. Bei festgestellten Verfärbungen sollte eine Entladung jedoch erst erfolgen, wenn die Ursache der Verfärbung bekannt ist. In diesem Fall sollte allerdings eine Entladung über einen Zeitraum von mindestens 24 Stunden erfolgen.
Granatketten können über Nacht in einer trockenen und mit Hämatit-Trommelsteinen gefüllten Schale entladen werden.
Granate gelten als sehr kräftige Steine. Eine kurze Aufladung in der Sonne oder in einer Gruppe aus Bergkristallen ist deshalb ausreichend.
Die Reinheit des Granats
Von Natur aus ist der Granat unterschiedlich rein. Grundsätzlich gilt: Ein Stein ist umso wertvoller, je reiner er ist. „Lupenrein“ ist dabei die höchste Stufe, selbst bei einer zehnfachen Vergrößerung unter der Lupe sind keine Einschlüsse erkennbar. Eine weitere Einteilung erfolgt in Kategorien wie „sehr kleine Einschlüsse“ oder „deutliche Einschlüsse“. Die Reinheit eines Granats kann aufgrund der genauen Definition der Reinheitsklassen auch von Laien schnell erkannt werden.
Granat und Hildegard von Bingen
In ihrem Lexikon der Heilsteine beschreibt die Äbtissin Hildegard von Bingen den Granat wie folgt:
„Der Karfunkel wächst während einer Mondfinsternis und ist trotzdem warm. Er wird in dem Moment geboren, wenn die Sonne den Mond erwärmt und wieder mit Leben erhellt. Da eine Mondfinsternis selten ist, ist auch dieser Stein selten und dennoch voller Kraft, die mit Vorsicht angewendet werden sollte. Hat einer Fieber oder Gicht, solle er den Karfunkel um Mitternacht auf seinen Nabel legen. Dort solle er ihn nur solange belassen, bis er sich vom Karfunkel erwärmt fühlt oder kleine Bewegungen spürt. Durch seine starke Kraft darf der Stein nicht zu lange dort verweilen, weil er ihm sonst schaden kann. Wer Kopfschmerzen hat, solle den Karfunkel solange auf seinen Scheitel legen, bis seine Haut warm wird. Dann solle er ihn sofort herunter nehmen. Auch bewahre er leicht verderbliche Ware vor Fäulnis.“