Citrin – Heilstein in der Farbe der Sonne
Der Citrin – kennzeichnend für den Edelstein ist sein gelber Farbton, der mitunter an eine Zitrone oder die Sonne erinnert. Der Edelstein wird sowohl als Schmuckstein als auch als Heilstein eingesetzt.
Citrin – Herkunft und Geschichte
Seinen Namen verdankt der Citrin seiner typischen Farbe. Er leitet sich von dem lateinischen Wort „citrus“ ab und bedeutet übersetzt Zitrone. Allerdings wurde dieser Name noch bis ins Mittelalter hinein für verschiedenste gelbe Steine verwendet.
Aufgrund seiner unterschiedlichen Farbtöne wird der Citrin auch oft als Licht-, Lebens- oder Sonnenstein bezeichnet.
Schon in der Antike war der Citrin als Schmuckstein bekannt und beliebt. Auch als Heilstein wurde er verehrt, im Mittelalter galt der Glaube, der Stein würde ewiges Leben schenken und vor vielen Gefahren schützen. Aus diesem Grund trugen die unter Cäsar dienenden Legionäre den Citrin immer bei sich, wenn sie – weit weg von ihren Familien – fremde Länder eroberten. Für sie bot der Stein Schutz und Kraft.
In der heutigen Zeit gilt der Citrin als „Stein der Händler und Kaufleute“ und soll – in die Kassa gelegt – für gute Geschäfte sorgen.
Der Citrin ist auch unter den Synonymen Apricosin, Kojotenstein, Zitrin, Goldtopas, Apricotin, Madeiratopas und Madeiracitrin bekannt. Zur Aufwertung des Edelsteins sind im Handel auch die Bezeichnungen Bahia-Topas, Colorado-Topas oder auch Topasquarz zu finden. Sie sollen einen höheren Preis rechtfertigen und vermitteln, der Citrin sei mit dem Topas verwandt. Dies ist jedoch nicht der Fall.
Citrin – Vorkommen und Entstehung
Citrin bildet sich hydrothermal unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen. Es handelt sich um eine Varietät von Quarz und gehört zur Mineralklasse der Oxide. Citrin bildet sich dabei vorrangig in dem groben magmatischen Gestein Pegmatit.
In natürlicher Form kommt der Citrin eher selten vor. Dennoch gibt es mehrere Vorkommen, die in Argentinien, in Brasilien, in Birma, in Frankreich, auf Madagaskar, in Russland, in Spanien, in Uruguay und in den USA zu finden sich. Mehrfarbige Citrine sind vor allem in Bolivien zu finden, Limonencitrine kommen in Tansania und Sambia vor. In Brasilien (Minas Gerais) und Indien (Hyderabad) finden sich in Amethysten Citrinzonen.
Eigenschaften des Citrins
Der Citrin gehört zum trigonalen Kristallsystem, ist durchsichtig bis durchscheinend und nicht spaltbar. Er kommt in den unterschiedlichsten Gelbtönen mit verschiedensten Stärken vor. Der Citrin bildet keine Flächen mit kleinen Kristallen, sondern vielmehr einzelne und große Kristalle. Er weist die für diese Art Mineral typische, quer verlaufende Streifen auf. Mit einer Härte von 7 auf der Mohsschen Skala gehört der Citrin zu den harten Edelsteinen.
Ursachen für die Farbe des Citrins
Zwei unterschiedliche Mechanismen sind für die gelbe Farbe des Citrins verantwortlich. 1. Bei eisenhaltigen Citrinen erfolgt die Färbung aufgrund von submikroskopischen Einschlüssen von Eisenoxid oder auch Eisenhydroxid. Die Eisenoxidpartikel weisen eine Größe von etwa 100 mm auf und absorbieren Licht im violetten bis blauen Bereich des Spektrums, wodurch der Citrin gelb bis braun-orange wird.2. Grundsätzlich ist der zweite Prozess noch nicht eindeutig geklärt. Er ist jedoch den Farbzentren im Rauchquarz ähnlich. So lassen sich Steine mit Spuren von Aluminium und Lithium oder Wasser durch Bestrahlung grünlich-gelb färben. Bei diesen Citrinen sind Gitterdefekte, bei denen Aluminium auf die Gitterposition von Silizium eingebaut ist und Lithium oder Wasserstoff in einem benachbarten Zwischengitterplatz, für die Farbe verantwortlich. Aufgrund von radioaktiver Bestrahlung kann es dann zum Verlust eines Elektrons aus einem Sauerstoffatom aus der Umgebung des Aluminiumions kommen. Das daraus entstehende Sauerstoffion absorbiert gemeinsam mit einem ungepaarten Elektron Licht im ultravioletten Bereich des Spektrums, wodurch der Quarz seine gelbe Farbe erhält.
Typen des Citrin
Entsprechend der Ursache der Farbe können fünf verschiedene Typen des Citrins unterschieden werden:
1. Natürliche und eisenhaltige gelb-orangefarbene Citrine: Vorkommen in Amethysten als Citrin-Zonen oder Ametrin als Citrin-Sektoren. Einmischungen von submikroskopischen Eisenhydroxidpartikeln sorgen für die Farbe.
2. Gebrannte und gelbe bis organe-braune Amthyste: Bestimmte Amethyste verlieren beim Erhitzen auf 300 bis 560 ° C ihre violette Färbung. Sie färben sich organe-gelb bis braun, auch hier sind submikroskopische Einmischungen von Eisenoxid für die Farbe verantwortlich.
3. Synthetische und eisenhaltige Quarze: Durch hydrothermale „Züchtung“ können gelbe bis braune Citrine entstehen. Auch hier ist Eisen für die die Farbe verantwortlich (submikroskopische Einschlüsse von Eisenoxid)
4. Durch Bestrahlung gelb gefärbte Quarze: Durch Bestrahlung lassen Quarze, die aluminiumhaltig sind, gelb färben. Diese Färbung kann auf natürliche Weise im Gestein oder auf künstliche Weise im Labor erzeugt werden. Elektronendefekte an Sauerstoffen sind für die gelbe Färbung verantwortlich.
5. Grünlich-gelbe Färbung durch Bestrahlung: Natürliche Quarze werden bestrahlt, Rauchquarz bei 150 bis 250 ° C erhitzt. Auch eine Kombination aus beiden Vorgängen ist möglich. Für die Farbe der Steine sind Elektronenlöcher an Aluminium und Lithium verantwortlich.
Citrin – Wirkung und Anwendung als Heilstein
Der Citrin gilt als ein klärender Heilstein. Er zeigt sowohl auf den Körper als auch auf die Seele unterschiedlichste positive Wirkungen und lässt sich vielfältig anwenden.
Wirkung des Citrins auf den Körper
Auf den Körper hat der Citrin folgende heilende Wirkungen:
- hilft bei Beschwerden des Verdauungssystems (lindert auch Bauchschmerzen bei Kleinkindern)
- regt die Durchblutung an
- stärkt die Sehkraft
- regt die Thymusdrüse an und gleich die Funktion der Schilddrüse aus
- wirkt erwärmend und anregend bei Empfindlichkeit gegen Kälte
- stärkt die Nerven und allgemein das Nervensystem
- fördert die Funktion von Magen, Milz und Bauchspeicheldrüse
- Diabetes im Anfangsstadium kann er lindern
- stark entgiftende Wirkung
- Kräftigung von Nieren und Darm
Wirkung des Citrins auf die Seele
Als klärender Heilstein werden dem Citrin folgende positive Wirkungen zugesprochen:
- Stärkung der Ausdruckskraft
- Bewahrung vor Depressionen und Trübsal
- hilft beim erfolgreichen Bestehen von Prüfungen
- Förderung von Konzentration und Durchhaltevermögen
- Stärkung der Selbstsicherheit
- Steigerung der Lebensfreude
- hilft gegen Ängste und Stress
- steht für Offenheit, Mut und Lebenslust
- sorgt dafür, dass Gefühle und Gedanken sich auf einen Nenner bringen lassen
- hilft gegen Kraft- und Motivationslosigkeit
- Stärkung der Entscheidungsfreude
Möglichkeiten der Anwendung des Citrins
Grundsätzlich ist es unerheblich, welche Form der Citrin für die Anwendung aufweist. Er kann auch als Rohstein verwendet werden, weist aber scharfe Bruchkanten auf. Da der direkte Kontakt mit der Haut bei der Anwendung entscheidend ist, eignen sich für das Auflagen und das Tragen des Citrins vor allem Trommelsteine. Der Citrin kann auch als Anhänger oder Handschmeichler getragen werden.
Bei der Meditation entfaltet der Citrin seine Wirkung sehr gut, jedoch wird er nur selten dafür verwendet, da natürlicher Citrin sehr selten vorkommt und deshalb entsprechend teuer ist. Er wirkt hier am besten durch Auflegen auf das Solar-Plexus-Chakra sowie auf das Sakralchakra.
Der Citrin eignet sich auch sehr gut zur Herstellung von Edelsteinwasser. Dieses wird am besten über Nacht mit etwa 2 bis 3 cm großen Trommelsteinen in einem Liter Wasser angesetzt. Ein Glaskrug ist dafür am besten geeignet. Für das Edelsteinwasser sollte das Wasser möglichst kalkfrei sein, der Citrin sollte die höchste Qualität aufweisen und darf weder gefärbt noch rekonstruiert sein. Da viele verkaufte Citrine nicht echt sind, sondern es sich dabei um gebrannte Amethyste handelt, fällt die Wirkung selten wie gewünscht aus. Deshalb sollte schon beim Kauf darauf geachtet werden, dass es sich tatsächlich um echten Citrin handelt.
Citrin – Die richtige Pflege
Da der Citrin beim Tragen auf der Haut unweigerlich mit Verunreinigungen durch Hautfett, Reste von Cremes und Kosmetika und Schmutzpartikeln in Berührung kommt, sollte er regelmäßig gereinigt werden. Hierzu wird handwarmes, möglichst kalkfreies Wasser (z. B. sehr sauberes Regenwasser) verwendet. Auf Zusätze wie Seifen oder Reinigungsmittel soll bei der Reinigung verzichtet werden.
Einmal im Monat – bei häufigem Gebrauch regelmäßiger – sollte der Citrin unter lauwarmem, fließendem Wasser entladen werden. An einer Amethyst-Druse wird er über Nacht aufgeladen. Ketten können – ebenfalls über Nacht – in einer trockenen und mit Amethyst- und Hämatit-Trommelsteinen gefüllten Schale ent- und aufgeladen werden.
Citrin in der Astrologie
Der Citrin gilt in der Astrologie als sehr umstritten. Zwar ist er mit der Astrologie vermutlich schon seit vielen tausend Jahren verbunden, inwiefern es sich in den Überlieferungen jedoch um den wirklichen Citrin handelt, ist nicht bekannt. Das liegt daran, dass vor allem im Mittelalter viele gelbe Mineralien mit dem Begriff Citrin beschrieben wurden.
Der Citrin ist für die Sternzeichen Zwillinge, Jungfrau und Löwe ein wichtiger Hauptstein. Für die Sternzeichen Steinbock, Stier und Fische gilt er als ein wichtiger Nebenstein.
Citrin als Schmuckstein
Der Citrin ist nicht nur als Heilstein sehr begehrt, sondern wird auch gern als Schmuckstein verwendet. Aufgrund seiner Transparenz erhält der Citrin in der Regel einen facettierten Schliff. Als Schmuckstein findet er in Ketten, Ringen, und Ohrringen häufig Verwendung.
Qualitätsfaktoren für den Citrin
Citrin in seiner natürlichen Form ist sehr selten und deshalb auch entsprechend teuer. Einschlüsse, die zwar eher selten sind, mindern den Wert des Edelsteins. Der Citrin ist – verglichen mit anderen Edelsteinen – sehr unempfindlich. Er weist eine hohe Härte auf, ist kaum empfindlich gegen Druck und nicht spaltbar. Der Citrin ist zudem beständig gegen viele Laugen und auch Säuren. Lediglich durch Flusssäure, die in einigen Reinigungsmitteln zu finden ist, ist der Citrin empfindlich und kann bei Kontakt damit matt werden.
Fälschungen von Citrin
Citrin kann auf vielfältige Weise gefälscht werden. Am häufigsten wird Amethyst gebrannt. Auch Imitationen aus gebranntem und bestrahltem Bergkristall kommen häufig vor, denn Citrin und Bergkristall weisen die gleiche Kristallform auf. Eine weitere Methode zur Fälschung ist die Herstellung einer Dublette, indem zwei Hälften Bergkristall mit Klebstoff in gelber Farbe zusammengeklebt werden.
Echter Citrin ist sehr selten, verkauft wird jedoch vorrangig gebrannter Amethyst. Lediglich Fachleute können eine solche Fälschung erkennen. Für Laien ist eine Fälschung meist nicht feststellbar.
Möglichkeiten der Verwechslung
Je nach Form und Farbe des Steins (Trommelsteine, facettierter Schliff, Mineralien) sind Verwechslungen von Citrin durchaus möglich. So kann ein geschliffener Citrin leicht mit dem gelben Turmalin oder dem Goldtopas verwechselt werden. Citrin-Trommelsteine lassen sich leicht mit Orthoklas oder Calcit verwechseln. Auch können meist nur Fachleute eine exakte Bestimmung vornehmen.
Citrin kaufen – Worauf man achten sollte
Unabhängig davon, ob der Citrin als Heilstein, Schmuck oder Dekostein gekauft wird: Einige Dinge sollten beim Kauf des Edelsteins beachtet werden. Das liegt vor allem daran, dass natürlicher Citrin sehr selten vorkommt und es sich im Handel meist um Imitationen und Fälschungen handelt. Oft kann dies am Preis festgestellt werden. Echter Citrin ist aufgrund seiner Seltenheit sehr teuer. Ein echter Citrin zeichnet sich außerdem durch einen – wenn auch schwachen – Pleochroismus aus. Er ist somit bei der Betrachtung aus unterschiedlichen Blickrichtungen „mehrfarbig“.
Interessantes zum Citrin
Der so genannte „Gold and Citrin Parure“ aus dem Jahr 1830 gilt als eines der bekanntesten Schmuckstücke, in denen Citrin verarbeitet ist. Es handelt sich dabei um ein Schmuckset, das aus einer Kette, einer Brosche, Ohrhängern, Armbändern und Ornamenten besteht.
Der Citrin ist auch ein beliebter Dekostein für Vitrinen und Regale. Er sollte jedoch möglichst nicht auf Fensterbände gelegt werden, denn durch die Einstrahlung der Sonne kann der Stein schnell ausbleichen.
Der übliche Marktpreis von Citrin
Grundsätzlich gilt: Je intensiver die Farbe eines Edelsteins, umso höher ist sein Marktpreis. Für den Citrin gelten die folgenden durchschnittlichen Marktpreise:
Farbe | Marktpreis pro Karat |
orange | 16,4 USD |
orange-gelb | 15,5 USD |
gelb | 17,9 USD |
helles gelb | 9,7 USD |
sehr helles gelb | 6,4 USD |
Der durchschnittliche Marktpreis ergibt sich dabei aus den Preisen, die im Handel und bei Juwelieren gezahlt werden.
Wissenswertes zu Quarzen
In der Regel zeigen sich bei Quarzkristallen recht deutliche Farbzonierungen. Für den Schleifer stellen sie eine große Herausforderung dar. Bei Citrinen, die geschickt geschliffen sind, zeigt sich die Zonierung bei schräger Betrachtung. Wird der Stein senkrecht zur Tafel betrachtet, wirkt die Farbe allerdings homogen über den gesamten Citrin verteilt. Die Zonierung ist in den meisten Fällen in einer Zargenfassung kaum bis gar nicht sichtbar.
Wie man künstlichen Citrin erkennt
Da natürlich entstandene Citrine sehr selten sind, finden sich im Handel viele im Labor hergestellte Citrine. Dabei werden Amethyste von minderer Qualität bestrahlt oder auch gebrannt, um die Varietät Citrin herzustellen. Doch wie lässt sich ein echter von einem behandelten oder gar synthetischen Citrin unterscheiden?
Citrin zur Erkennung unter der Lupe betrachten
Ob es sich bei einem Citrin um einen echten Stein, eine Imitation beziehungsweise eine Fälschung handelt, kann nur der Fachmann feststellen. Dazu wird ein kleines Stück des Steins chemisch behandelt und dann genau unter der Lupe betrachtet. Einlagerungen können von Laien in der Regel nicht erkannt werden. Generell mögen jedoch Quarze mit Einschlüssen (Färbung) kein Sonnenlicht. Wird der Citrin häufig der Sonne ausgesetzt, verliert er nach und nach seine gelbe Farbe. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist auch für den Laien erkennbar, ob es sich bei dem Stein um einen echten oder gefälschten Citrin handelt. Natürliche Citrine weisen außerdem eine regelmäßige Färbung auf, was bei gebrannten Citrinen kaum möglich ist. Sie sind meist ungleichmäßig in ihrer Farbe und zudem ein wenig trüb.
Minderwertiger Citrin mit irreführenden Namen
Beim Kauf von Citrin stolpert man nicht selten über exotische Handelsnamen wie Bahia-Topas, Indischer-Topas oder auch Safranit-Topas. Diese Bezeichnungen sollen gebrannte Steine aufwerten, gleichfalls sollten dabei die Alarmglocken läuten. Es wird durch diese Bezeichnungen sehr gern vorgegaukelt, dass es sich bei dem bearbeiteten Stein um einen Topas handelt, um den Preis höher ansetzen zu können.
Verstärkter Verbraucherschutz für Liebhaber von Schmucksteinen
Die Handelsorganisation CIBJO schreibt vor, dass die echte Bezeichnung eines Minerals immer mitgeliefert werden muss. Ein ehrlicher Händler hält sich an diese Vorschrift. So wir beispielsweise aus einem Safranit-Topas der Safranit-Citrin. Auch für behandelte Steine gilt diese Vorschrift, weshalb seriöse Anbieter den Hinweis „bearbeitet“ oder „gebrannt“ in den Ausführungen festschreiben. Beim Kauf sollten die Beschreibungen der angebotenen Schmucksteine und Schmuckstücke deshalb genauestens studiert werden.