Aragonit – Heilstein für Ausgeglichenheit und Flexibiliät
Der Aragonit ist ein Mineral der Klasse der „Carbonate und Nitrate“ und galt schon in der Antike als begehrter Stein. Vor allem aufgrund seiner einfachen Bearbeitung wird der Aragonit sehr als Schmuck- und auch Heilstein geschätzt.
Aragonit – Herkunft und Geschichte
Schon in der Antike soll der Aragonit ein beliebter Schmuck- und Heilstein gewesen sein. In der Geschichte gibt es zum Ursprung des Aragonits verschiedene Meinungen. So soll der Name zum einen von Professor Werner vergeben worden sein, welcher den Stein 1788 am Rio Aragon in Spanien gefunden hat. Doch auch die Stadt Mokina de Aragon könnte Namensgeber für den Heilstein sein.
Johann Wolfgang von Goethe soll den Aragonit schon seinerzeit geschätzt haben, damals war er – da er auch in der Region Karlsbad in Tschechien zu finden ist – als Karlsbader Sprudelstein bekannt.
Durch Ablagerungen in Wasserleitungen, -rohren oder auch –kesseln kann es zur Ausbildung unterschiedlichster Formen von Aragonit kommen. Auch in altertümlichen Bergbauanlagen können teilweise recht interessante Gebilde gefunden werden, die von Aragonit eingehüllt sind. Gerade bei wasserintensivem Bergbau kann es zu regelrechten Ummantelungen von Arbeitsgeräten aus Holz kommen. Überlieferungen zufolge mussten wasserführende Rohrleistungssysteme schon im römischen Reich deutlich öfter aufgrund dieser Ablagerungen gereinigt oder sogar gewechselt werden.
Der Aragonit ist auch unter den Synonymen Atlasspat, Aphrit, Conchit, Faseraragon, Oserskit, Perspat und Pelagosit bekannt.
Modifikationen und Varietäten des Aragonit
Der Aragonit selbst ist eine von drei natürlich vorkommenden Modifikationen des Calciumcarbonats. Außerdem existieren vom Aragonit noch mehrere Form- sowie Farbvarietäten. Dazu gehören:
- Eisenblüte: Wachstum ähnlich einer Koralle, überwiegend weiße oder weiß-gräuliche Färbung, selten auch hellblaue bis blass-blaugrüne Eisenblüten
- Erbsenstein (auch als Pisolith bekannt): in der Regel konzentrische Schalen oder radialstrahlige Kugeln mit vorrangig weiß-gräulicher Färbung
- ANicholsonit: aufgrund von Beimengungen von Smithsonit meist weiße, gelbliche, grünliche oder schwach rosafarbene Färbung
- Perlmutt: sehr variable Färbungen
- Sprudelstein: wellenförmiger Kalksinter mit meist weißer, grauer, gelblicher oder rötlich gebänderter Färbung
- Sr-Aragonit: Aragonit mit Strontium
- Tarnowitzit: enthält fein verteilte Einschlüsse von Cerussit und weist dadurch meist eine weiße, graue bis schwarze oder auch gelbe Färbung auf
- Zeiringit: aufgrund von Aurichalcit türkisblau bis türkisgrüne Färbung
Aragonit – Vorkommen und Entstehung
Der Aragonit entsteht primär direkt aus dem Magma oder aus dem magmatischen Gemisch. Unter gewöhnlichen Umständen (20 ° C und Atmosphärendruck) ist der Aragonit metastabil. Seine so genannte stabile Phase ist Calcit, weshalb schon unter Anwesenheit von Lösungsmittel oder bei Ausübung eines minimalen Drucks aus Aragonit Calcit entsteht. Stabil ist Aragonit lediglich unter den Bedingungen einer Hochdruck-/Niedrigtemperaturmetamorphose. Aus diesem Grund findet sich Gestein mit Aragonit auch nur sehr selten. Grundsätzlich bildet sich Aragonit hydrothermal oder aber als Neubildung bei sich zersetzenden kalziumhaltigen Gesteinen. Häufig tritt Aragonit in der Natur bei der Sinterbildung in der Nähe kalkhaltiger, heißer Quellen auf. Es kommt aber auch in Hohlräumen von Vulkaniten, in Thermalquellen sowie in Ablagerungen von Wasserrohren, -leitungen und –kesseln vor.
In Süßwasser wird Aragonit wenig abgeschieden, einzelne Vorkommen sind für marine Milieus also charakteristisch. Kalzium kommt – im Gegensatz zu den meisten anderen mineralischen Stoffen – dort seltener als im Süßwasser vor, da zahlreiche Organismen das Mineral dem Wasser entziehen und damit ihre Kalkskelette und –schalen aufbauen. Durch diesen Vorgang hat sich im Verlauf der geologischen Zeitalter das Verhältnis von Magnesium zu Kalzium immer weiter in Richtung Magnesium verändert, die Bildung von Aragonit wird durch Magnesium begünstigt. Deshalb entsteht Aragonit bevorzugt im marinen Milieu.
Für Aragonit sind etwa 2.800 Fundorte (Stand: 2013) bekannt. Vorkommen hat das Mineral unter anderem in Bolivien, in Österreich, in der Slowakei, in Italien, in Polen, in Spanien und in Tschechien. Nicht überall ist der Abbau sinnvoll oder von wirtschaftlicher Bedeutung. Entscheidend dafür sind vor allem Faktoren wie Qualität und Größe der Vorkommen sowie die Lage der Fundorte und die dort vorherrschenden Umweltbedingungen.
Eigenschaften des Aragonits
Reiner Aragonit ist farblos oder weiß und erhält durch Fremdbeimengungen oder auch Verunreinigungen ene andere Farbe. Aragonit ist – bis auf eine Varietät – lichtundurchlässig, aber dennoch durchsichtig über durchscheinend bis undurchsichtig. Mit einer Mohs’schen Härte von 3,5 bis 4,5 handelt es sich um ein weiches Mineral. Die Spaltbarkeit von Aragonit ist gering, das Mineral wird dem rhombischen Kristallsystem zugeordnet. Er bildet in der Regel langprismatische, spießförmige bis nadelige Kristalle und faserige, garbenförmige, stengelige, sprossenartige, radialstrahlige, stalagtitische und zapfenförmige Aggregate. Treten Kristalle in Basaltdrusen auf, sind diese meist spitzpyramidal bis nadelig und bilden radialstrahlige Kristallgrüppchen oder Kristallbüschel aus.
So genannte Kristalldrillinge mit pseudohexagonalem, säuligem bis tonnenförmigen Habitus sind in Sedimenten weit verbreitet. Sie treten hier als Einzelkristalle, radiale Aggregate oder in größeren Ansammlungen auf. Kugelige, korallenartige und knollige Ausbildungen mit dendritischer Verästelung sind für Erzgänge typisch.
Der Aragonit weist eine Lumineszenz auf, allerdings verhalten sich die Minerale unterschiedlich entsprechend ihrem Fundort. So gibt es Aragonite, die unter UV-Licht rosarot aufleuchten und im Anschluss grün floureszieren. Andere Exemplare leuchten zum Beispiel hellgelb bis grünlich.
In Säuren ist Aragonit unter Abgabe von Kohlendioxid leicht löslich, bereits schwache Säuren wie Essigsäure, Borsäure und Zitronensäure können den Kristall schädigen. Das Mineral ist in kohlendioxidgesättigtem Wasser wesentlich leichter löslich, als Calcit.
Aragonit – Wirkung und Anwendung als Heilstein
Der Aragonit hat sowohl auf körperlicher, als auch auf seelischer, spiritueller und mentaler Ebene unterschiedliche Wirkweisen. Die Möglichkeiten der Anwendung sind dabei sehr vielfältig.
Wirkung des Aragonits auf körperlicher Ebene
Der Aragonit sorgt für eine Stabilisierung von Entwicklungen, die deutlich zu schnell voranschreiten oder aber aus dem Gleichgewicht geraten sind. Gerade bei Kindern, die zu schnell wachsen und plötzliche Wachstumsschübe mit Wachstumsschmerzen durchlaufen (z. B. Schmerzen in Knochen, Gelenken) hilft er in Kombination mit Fluorit. Auch wenn die schmerzlindernde Wirkung hier nur gering ist, trägt er langfristig zu einem harmonischen Wachstum bei. Dieses verläuft dann gleichmäßiger ohne heftige Schübe. Bei Kindern mit langsamen Wachstum und verzögerter Entwicklung bringt der Aragonit hingegen beides in einem Maß voran, in dem es gut verarbeitet und bewältigt werden kann.
Der Aragonit sorgt außerdem für eine bessere Kalzium-Aufnahme aus der Nahrung und eine Regulierung des Kalzium-Stoffwechsels. Dadurch wird die Bildung von Knochen und Knorpeln gefördert und der Aufbau, die Regeneration sowie der Erhalt der Elastizität von Bandscheiben und Meniskus unterstützt. Der Aragonit hilft somit auch bei vielen Beschwerden an Rücken, Wirbelsäule und Gelenken, sogar die Heilung eines Meniskus-Risses wird gefördert. Weiterhin kann Aragonit bei Knochenbrüchen und Osteoporose in Kombination mit anderen kalziumreichen Mineralen (z. B. Apatit, Calcit, Fluorit) hilfreich sein. Er hilft außerdem bei akutem Kalzium-Mangel aufgrund von hormonellen Veränderungen (z. B. in den Wechseljahren) oder aufgrund einer falschen Ernährung.
Aragonit fördert zudem die Tätigkeit und auch den Aufbau der Muskeln. Körperbewegungen werden harmonischer, Trainingserfolge verbessern und stabilisieren sich, Muskelschwund aufgrund von Untätigkeit wird gebremst. Die Festigkeit und Elastizität von Bändern und Sehnen kann mit Aragonit gefördert werden, wodurch Gelenke geschützt werden.
Vorbeugend wird der Aragonit bei Muskelverspannungen und Fehlhaltungen. Er stärkt zudem die Verdauung, fördert die Aufnahme von Nährstoffen, hilft gegen Verdauungsbeschwerden und stärkt indirekt Nerven sowie Immunsystem. Die Infektanfälligkeit wird gemindert, schleichende Krankheitsverläufe ebenfalls.
Wirkung des Aragonits auf seelischer Ebene
Der Aragonit wirkt bei Überempfindlichkeit beruhigend, hilft gegen innere Unruhe und Nervosität. Er bringt zudem Stabilität und Festigkeit, wenn einem der Boden unter den Füßen fehlt oder es aufgrund vieler äußerer Einflüsse zu Verwirrung kommt. Er sorgt für innere Balance und hilft gegen Belastung und Überforderung. Zudem wird sein Träger durch den Aragonit flexibler und auch lockerer.
Wirkung des Aragonits auf spiritueller Ebene
Auf spiritueller Ebene sorgt der Aragonit für die Harmonisierung von geistigen Entwicklungen. Unnötiger Druck und überflüssige Eile werden gemildert, Lernerfahrungen des Lebens lassen sich besser verarbeiten. Begonnene Aktivitäten können so leichter ins Lot gebracht werden, eigene Ansprüche werden in ein richtiges Verhältnis gebracht. Der Aragonit hilft gegen Überforderung und Trägheit, wirkt ausgleichend bei übermäßigem Pflichtgefühl und stärkt das Interesse an eigenen Vorhaben. Mit dem Aragonit lässt sich die richtige Balance oder auch der passende Rhythmus zwischen Aktivität und Ruhe finden und auch bewahren.
Wirkung des Aragonits auf mentaler Ebene
Der Aragonit sorgt in angespannten Situationen für bedächtige Ruhe und hilft, sich bei bestehender Sprunghaftigkeit besser zu konzentrieren. So können bevorstehende Angelegenheiten besser durchdacht und im Anschluss sachgerecht umgesetzt werden. Besteht eine Tendenz dazu, immer allen Ansprüchen gerecht werden zu wollen, kann der Aragonit dabei helfen, übertriebenen Perfektionismus in einen gesunden Realismus umzuwandeln. Er trägt dazu bei, sich an Machbarem zu orientieren und sich realistische Ziele zu setzen. So wird es leichter, ein Vorhaben umzusetzen und entspannt zu verfolgen. Durch den Aragonit wird der Träger flexibler und toleranter, wenn es um Planung, Pragmatismus und Bodenständigkeit geht.
Möglichkeiten der Anwendung des Aragonits
In der Steinkunde wird der Aragonit auf unterschiedliche Weise als Heilstein angewendet. Entscheidend ist dabei vor allem der direkte Kontakt mit der Haut und ein angenehmes Gefühl. Für die Verwendung eignen sich vor allem Trommelsteine, da rohes Material meist sehr scharfe Bruchkanten aufweist. Grundsätzlich ist die Form des Aragonits als Heilstein jedoch unerheblich.
Noch findet der Aragonit in der Meditation kaum Anwendung. Es gibt dafür jedoch keinen wirklichen Grund. Vor allem mehrfarbige Steine können in der Meditation ein guter Helfer sein, wenn sie als Trommelstein oder Mineralien zur Betrachtung eingesetzt werden. Auch in Steinkreisen findet der Aragonit noch wenig Anwendung, obwohl seine Art und Wirkung durchaus dafür genutzt werden kann.
Zwar ist es durchaus möglich, mit dem Aragonit Edelsteinwasser, Essenz oder Elixier herzustellen, es ist jedoch aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzungsverhältnisse nicht üblich, denn die Wirkung kann nicht abgeschätzt werden. Sinnvollerweise überlasst man die Herstellung von Aragonitwasser dann einem erfahrenen Fachmann (z. B. Heilpraktiker). Bestätigt dieser die Unbedenklichkeit, kann das Edelsteinwasser sowohl innerlich als auch äußerlich angewandt werden.
Der Aragonit ist ein Heilstein mit einer sanften Wirkung. Bei der Dosierung gibt es deshalb keine Obergrenzen. Als Heilstein wird er oft bei längeren Heilungsprozessen verwendet, weshalb er auch über einen längeren Zeitraum (Wochen oder sogar Monate) angewendet werden sollte.
Aragonit – Die richtige Pflege
Wird Aragonit auf der Haut getragen, setzen sich unweigerlich Verunreinigungen durch Hautfett, Creme- und Kosmetikreste sowie Schmutzpartikelchen auf ihm ab. Deshalb sollte er ab und zu mit handwarmem Wasser sowie ohne Zusätze wie Seife oder Reinigungsmittel gereinigt werden. Es empfiehlt sich zur Vermeidung von Kalkablagerungen die Verwendung von kalkfreiem Wasser, sehr sauberes Regenwasser eignet sich dafür besonders gut.
Die Entladung ist in der Regel einmal im Monat ausreichend, bei häufiger Nutzung sollte sie einmal in der Woche unter fließendem Wasser oder für etwa 6 Stunden in einer Schale mit Hämatit-Trommelsteinen erfolgen. Die Aufladung kann dann in einer Ladeschale mit Bergkristall oder Amethyst oder auch an einer Bergkristall- oder Amethystgruppe erfolgen. Eine Aufladung ist auch in der Sonne (Morgen- oder Abendsonne) möglich.
Eine gleichzeitige Ent- und Aufladung ist in einer Universalladeschale mit Hämatit und Bergkristall für eine Dauer von etwa 6 Stunden möglich.
Aragonit – Zuordnung zu Chakren und Sternzeichen
Der Aragonit entfaltet seine Wirkung als Heilstein am besten durch Auflegen auf dem Sakralchakra. Er dient für das Sternzeichen Wassermann lediglich als Ausgleichsstein. Als Haupt- oder Nebenstein ist er keinen speziellen Sternzeichen zugeordnet.
Aragonit – Verwendungsmöglichkeiten
Neben seiner Verwendung als Heilstein wird der Aragonit auch gern als Schmuckstein genutzt.
Allerdings ist er aufgrund seiner guten Spaltbarkeit und der Sprödigkeit sehr empfindlich.
Der Aragonit hat die Eigenschaft, unter UV-Licht zu leuchten. Der philippinische Künstler Edd Aragon nutzt diese Eigenschaft, um Bilder zu malen, die nur im Dunklen mit UV-Lampen angeschaut werden können.
Auf den Bermuda-Inseln sowie auf den Bahamas bilden sich außerdem seit mehreren tausend Jahren Aragonitsande im Bereich der Gezeiten. Diese eignen sich für die industrielle Nutzung und werden mit dem Bagger abgebaut und zur Herstellung von Zement genutzt.
Manipulationen, Imitationen und Verwechslungen
Vor allem zu Schmuckzwecken werden Aragonit-Steine mit Kunstharz stabilisiert, um sie vor Säuren und maschineller Bearbeitung etwas mehr zu schützen. Zudem soll dadurch der Glanz des Steins erhöht werden. Aragonite werden vor allem im Modeschmuck gefärbt angeboten, was jedoch aus Gründen des Verbraucherschutzes angegeben werden muss.
Der Aragonit dient oft als Grundlage für die Imitation von Calcit, Chalcedon und Jade.
Verwechslungen von Trommelsteinen sind vor allem mit Magnesit, Calcit oder auch verschiedenen Achaten möglich. Nur der Fachmann kann hier eine exakte Bestimmung vornehmen.
Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Aragonit
Da Aragonit sehr empfindlich auf Säuren reagiert, sollte er nicht mit scharfen Putzmitteln gesäubert werden oder überhaupt in Berührung kommen. Schmuck mit Aragonit sollte deshalb vorher abgelegt werden.