Laut der Deutschen Venen-Liga e. V. ist in Deutschland jede fünfte Frau und jeder sechste Mann von einer chronischen Erkrankung der Venen betroffen. 80.000 Menschen in Deutschland leider sogar an einem offenen Bein, der wohl schlimmsten Form einer Venenerkrankung. Das Robert Koch Institut (RKI) schreibt in seiner Gesundheitsberichterstattung des Bundes sogar, dass 30 Prozent der Bevölkerung chronische Venenleiden wie Flüssigkeitsansammlungen, Krampfadern und offene Beine haben. 60 Prozent der Deutschen soll laut dem RKI zumindest leichte Venenleiden wie Besenreiser aufweisen und nur 10 Prozent der Menschen in Deutschland zeigen keinerlei Auffälligkeiten.
Die Ursachen der unterschiedlichen Venenerkrankungen sind vielfältig. Neben genetischen Prädispositionen begünstigen auch Übergewicht, Rauchen, eine unausgewogene Ernährung und eine überwiegend sitzende oder stehende Tätigkeit die Entstehung. Bei Frauen kommt es während der Schwangerschaft außerdem häufig aufgrund von Hormonen zu einer Auflockerung des Bindegewebes, die in Kombination mit dem Gewicht des ungeborenen Babys dafür sorgt, dass Venenbeschwerden auftreten können. Von Venenleiden betroffene Menschen berichten anfangs häufig von Jucken und Kribbeln in den Unterschenkeln, Wadenkrämpfen während des Schlafens und einem Spannungs- und Schweregefühl in den gesamten Beinen.
Folgen von Venenproblemen
Die CEAP-Klassifikation nach Kistner umfasst sechs Stadien, die beschreiben wie fortgeschritten einen Venenerkrankung bereits ist. Ausgelöst wird eine CVI durch eine permanente Abflussbehinderung des Bluts aus den zentralen Venen durch eine mangelhafte Funktion der Venenklappen. Die Folgen sind Mikrozirkulationsstörungen und venöser Hypertension, die schlussendlich Aussackungen der Kapillaren auslösen. Äußerlich sind diese als Krampfadern oder Besenreiser sichtbar.
Anschließend kommt es dazu, dass aus den Venen Wasser und Eiweiße in das umliegende Gewebe austreten, was zu Unterschenkelödeme führt. Der Körper bekämpft diese durch Proteinablagerungen ausgelösten Veränderungen durch eine vermehrte Aktivität des Lymphsystems. Sollte dies fehlschlagen, treten verstärkte Proteineinlagerungen im Gewebe auf und es kommt zu deutlich sichtbaren Hautverfärbungen. Im Endstadium entsteht daraus, wenn eine Behandlung ausbleibt, ein Unterschenkelgeschwürs (Ulcus cruris venosum), das im Volksmund auch als „offenes Bein“ bekannt ist.
Hausmittel bei Venenbeschwerden
Personen, die nicht unter einer Herzinsuffizienz oder Diabetes leiden, können bei leichten Venenbeschwerden in vielen Fällen mit Hausmitteln Abhilfe schaffen. Sollte bereits starke Schwellungen, Hautverfärbungen oder Krampfadern aufgetreten sein, sollte jedoch stets ein Arzt konsultiert werden, um eine Verschlimmerung des Venenleidens durch eine, falsche oder nicht ausreichende Eigenbehandlung zu verhindern.
Nutzung von Venenkissen
Die Form sogenannter Venenkissen sorgt dafür, dass die in den Beinen und Füßen verlaufenden Venen und Nervenbahnen sich entspannen können. Dies verbessert und den Blutfluss und kann bei leichten Symptomen wie Kribbeln und Jucken in den Beinen häufig bereits zum Erfolg führen. Weil es sich bei einem Venenkissen um ein Lagerungskissen handelt, ist es wichtig beim Kauf auf eine passende Ergonomie zu achten. Auf www.Kissen-Welt.net findet man ergonomische Formen für jedes Leiden.
Kühlende Umschläge mit venenstärkenden Ölen
Im Handel gibt es eine Vielzahl von Salben und Tinkturen, die laut ihren Herstellern die Durchblutung der Venen verbessern können. Mit wenig Aufwand und meistens deutlich günstiger lassen sich solche Medikamente aber auch zu Hause herstellen. Dazu wird ein sogenanntes Trägeröl wie zum Beispiel Kokosöl, Weizenkeimöl, Olivenöl oder Sonnenblumenöl mit einem ätherischen Öl wie zum Beispiel Zypressenöl, Wacholderöl oder Zitrusöl gemischt. Üblicherweise nutzt man dafür 15 Tropfen des ätherischen Öls und 50 ml des Trägersöls. Anschließend kann das fertig gemischte Öl mit Umschlägen auf die Beine aufgetragen werden.
Wechselwarmen Knieguss zur Durchblutungsförderung
Der schnelle Wechsel zwischen warmen und kalten Wasser beim Knieguss fördert ebenfalls die Durchblutung der Beine und hilft bei leichten Venenproblemen. Zur Durchführung in der heimischen Badewanne werden die Beine dabei beginnend am rechten Fuß bis unterhalb des Knies mit warmen Wasser besprüht. Nachdem beide Beine warm behandelt wurden, folgt ein Durchgang mit kaltem Wasser. Pro Bein sollte dies jeweils nicht mehr als 30 Sekunden dauern. Noch effektiver ist ein wechselwarmer Schenkelguss, bei dem der Wasserstrahl bis zum Becken geführt wird.
Venengymnastik
Neben Spaziergängen, Fahrradfahren und anderen Sportarten, die Bewegungsmangel und damit auch Venenproblemen vorbeugen, gibt es auch spezielle Venengymnastikübungen, die die Beinmuskulatur stärken und die Durchblutung fördern und so bei leichten Venenproblemen helfen. Empfehlenswert ist beispielsweise die sogenannte Fuß-Wippe, die am Schreibtisch durchgeführt werden kann und sich so in den Arbeitsalltag integrieren lässt.