Das Hobby Nähen wird gerade wieder deutlich beliebter. Selbstgenähte Kleider liegen stark im Trend, egal ob bei jung oder alt. Viele Trends kehren immer wieder zurück, so auch das Nähen. Die Nähmaschine erlebt ein wahres Revival. Auch Teenager lieben das kreative Hobby. Dass ist unter anderem auf die kreativen DIY-Portale wie „Pinterest“ zurückzuführen. Folgender Ratgeber zeigt dir alles, was du rund um das kreative Hobby wissen solltest.
Was haben soziale Medien mit der steigenden Nachfrage zu tun?
Kreative Blogs und Nähtutorials auf der Plattform YouTube tragen zu einer gesteigerten Nachfrage bei. Auf sozialen Medien können die selbstkreierten Werke gleich präsentiert werden. Selbstgemachte Mode steht für Individualität. Viele junge und auch ältere Frauen möchten etwas Besonderes sein, selbst kreierte Mode unterstützt diesen Wunsch. Dabei steht die Gemeinschaft an oberster Stelle. Eigenkreationen teilen und Likes gewinnen sorgt für Kommunikation untereinander. Egal ob der Austausch von Nähtipps oder einfach nur das Gewinnen von Likes, soziale Medien wie Instagram unterstützen dich darin, deine Kreationen bekannt zu machen und vielleicht sogar ein zweites Standbein damit aufzubauen.
Dass Nähen kein einsames Hobby ist zeigt sich auch an der wachsenden Anzahl an Handarbeitsvereinen oder Nähcafés. Bei Kaffee und Kuchen kann gemeinsam genäht und kontaktet werden.
Warum selbstgemachte Mode?
Wir alle wünschen uns individuelle und einzigartige Mode. Designermarken sind oft deutlich zu teuer. Auch im Zuge der Nachhaltigkeit geraten Massenproduktion und Billigkonzerne immer mehr in Kritik. Auch Menschen, welche nur wenig Talent für das Nähen besitzen, setzen auf Unikate. Kleine Schneidereien und Second-Handläden erfahren eine zunehmende Beliebtheit.
Was macht das Hobby so beliebt?
Entgegen der Annahme, Nähen erfordert den Besuch von Einsteigerkursen können kleine Näharbeiten ganz ohne Vorkenntnisse angefertigt werden. Anleitungen im Internet können dir dabei helfen kleine Kreationen anzufertigen. Wer höhere Ansprüche stellt sollte allerdings einen Nähkurs belegen oder ausreichend Biss mitbringen.
Nähen leicht gemacht, Schritt für Schritt
Du möchtest mit dem Nähen starten und hast keine Ahnung was es dafür braucht? Wir zeigen dir, welche Utensilien von Nöten sind.
Die Nähmaschine
Die Nähmaschine ist natürlich das A und O. Du solltest in jedem Fall ein Fachgeschäft aufsuchen und dich ausreichend beraten lassen. Dass hat einen wesentlichen Vorteil: Geht etwas an der Nähmaschine kaputt, kannst du diese in Reparatur geben und hast einen direkten Ansprechpartner.
Die Nähmaschinennadeln
Nähmaschinennadeln sind in unterschiedlichen Größen erhältlich. Außerdem gibt es spezielle Nadeln für unterschiedliche Stoffe, beispielsweise Jeans oder Jersey. Die meisten Nähmaschinen haben eine Erstausstattung an Nadeln im Preis mit inbegriffen.
Das Nähgarn
Für Näharbeiten existiert eine große Auswahl an unterschiedlichem Nähgarn. Lass dich auch hier von einem Spezialisten beraten.
Die Stoffschere
Die Stoffschere brauchst du zum Zuschneiden der Stoffe. Eine Papierschere ist hierfür nicht geeignet. Die Schere kaufst du am besten in einem Handarbeitsgeschäft, so kannst du sichergehen, dass es sich um eine gute Qualität handelt.
Weitere Utensilien
Die Anzahl an Utensilien ist groß. Natürlich brauchst du auch ein Maßband zum Abmessen der Stoffe und zum Maß nehmen am Körper. Textilkreide unterstützt dich darin, die Schnittmuster mit spezieller Kreide auf den Stoff zu übertragen. Nicht zu vergessen die Stecknadel, ein kleines aber unverzichtbares Utensil.
Die Schneiderpuppe
Wenn du das Ganze etwas professioneller angehen möchtest braucht es auch eine Schneiderpuppe. Du kannst mit Hilfe der Puppe, prima eigene Mode kreieren und präsentieren. Natürlich benötigt es dafür etwas Platz. Ein großes Schlafzimmer oder ein begehbarer Kleiderschrank sind aber völlig ausreichend. Schneiderbürsten oder Schneiderpuppen können natürlich auch nur als reines Dekoelement verwendet werden.
Ist eine Overlock-Nähmaschine sinnvoll?
Eine Overlock-Nähmaschine hilft dir dabei, den Stoff in einem Arbeitsschritt per Overlockstich zusammen zu nähen, zu versäubern und abzuschneiden. Dass hat vor allem einen wesentlichen Vorteil: Du sparst eine Menge Zeit. War die Maschine früher überwiegend in der Industrie beliebt, wird sie heute auch in privaten Haushalten zunehmend gefragter. Du solltest aber bedenken, dass mit der Maschine Arbeiten wie beispielsweise das Annähen von Knöpfen, nicht möglich sind. Vor allem Stoffkanten können mit einer Overlock besser und schneller bearbeitet werden. Für Näheinsteiger ist eine Overlock-Nähmaschine trotz steigender Nachfrage keine Notwendigkeit.
Ist das gesunde Hobby Nähen teuer?
Das Hobby Nähen erfordert, vor allem was die Erstausstattung betrifft, zunächst eine Investition. Ist das aber einmal erledigt, sind die Ausgaben ganz von deinen Bedürfnissen abhängig. Möchtest du das Nähen professionell in Kursen erlernen oder hast du genug Ehrgeiz, Talent und Biss dir das Ganze über Tutorials im Internet beizubringen? Möchtest du mit besonders hochwertigen Stoffen Nähen oder entscheidest du dich für Second-Hand Stoffe vom Flohmarkt? Deine Bedürfnisse und Ansprüche bestimmen den Preis. Gute Nähmaschinen sind auch als Second-Hand Ware erhältlich. Allerdings solltest du bedenken, dass es bei Schäden an der Maschine oftmals schwieriger ist, diese zu reparieren oder auf Anhieb Ersatzteile zu erlangen. Nähmaschinen, welche du im Fachhandel kaufst, können meist vor Ort problemlos ausgetauscht werden. Bei Fragen steht dir fachkundiges Personal jederzeit zur Seite.
Warum hat Social Media einen so hohen Stellenwert?
Wie bereits erwähnt können Plattformen im Internet dazu dienen, deine Mode zu präsentieren, Likes zu gewinnen und diese auf Wunsch auch zu verkaufen. Außerdem kannst du über einzelne Kanäle kostenlose Tutorials abrufen, welche gerade für Näheinsteiger sehr hilfreich sind.
Dass Internet dient, aufgrund zahlreicher Nähblogs, Tutorials und Instagramseiten, als große Inspirationsquelle. Dennoch solltest du deine Aktivitäten in jedem Fall hinterfragen. Nutzt du das Internet wirklich zur Inspiration oder schadet es dir, weil du dich mit der Qualität anderer Näherinnen vergleichst?
Natürlich ist es schön für die Eigenkreationen möglichst viele Likes und positives Feedback zu gewinnen, dennoch sollte der Spaß an der Sache nicht verloren gehen. Auch der Nachhaltigkeitsaspekt kann durch soziale Medien schnell in den Hintergrund geraten. Vergleichst du dich mit anderen Blogs oder Accounts, kaufst du möglicherweise unnötig viele Stoffmengen ein. Der Nachhaltigkeitsgedanke geht in diesem Fall völlig verloren.
Das Konkurrenzdenken zeigt sich auch an der zunehmenden Stoffauswahl von Stoffhändlern. Durch das große Angebot an Nähcamps und sich stetig wandelnden Stoffdesigns, besteht die große Gefahr, der Fast Fashion Industrie zu ähneln. Massenweise Stoffe zu produzieren und einzukaufen, steht in keinem Zusammenhang damit, die Umwelt langfristig zu schonen.
Du bist nicht dazu verpflichtet, täglich oder mehrmals die Woche selbstgemachte Kleidung zu posten. Das Nähen soll in erster Linie kreatives und ausgleichendes Hobby sein. Gerne auch um soziale Kontakte zu knüpfen. Für Inspirationen und Tutorials sind soziale Medien aber in jedem Fall eine sinnvolle Sache.
Fazit:
Nähen ist ein gesundes Hobby. Selbstgemachte Mode liegt gerade stark im Trend. Auch der Schutz der Umwelt steht mit der zunehmenden Nachfrage im Einklang. Selbstgemachte, individuelle Mode, versus billige Massenware. Wer mit dem Nähen beginnt, kann das Internet zur Inspiration nutzen. Kreative Do-It-Your-Self-Seiten und Tutorials helfen dir dabei, ausreichende Ideen zu sammeln. Wer das gesunde Hobby gerne in Gemeinschaft ausüben möchte, kann Nähcafés besuchen. Hier wird gemeinsam geschneidert. Wenn du keine eigene Nähmaschine kaufen möchtest, sind Nähcafés eine sinnvolle Alternative. So ist es auch jungen Menschen, wie zum Beispiel Studenten möglich, das Hobby ohne festes Einkommen auszuüben.