Schwarzkümmelöl für Hunde – Wirkung, Anwendung, Studien

Wie Schwarzkümmelöl Ihrem Hund Freude bereitet

Dass die Nutzung von Schwarzkümmelöl für den Hund mittlerweile große Popularität genießt, ist nicht zuletzt einem deutschen Schüler zu verdanken. Der damals 18-jährige Alexander Betz nahm 2014 beim bayrischen Landeswettbewerb „Jugend forscht“ teil und zeigte in seiner Arbeit, dass Schwarzkümmelöl den Hund vor Zecken schützen kann. Inzwischen findet das natürliche Mittel bei den verschiedensten Problemen des geliebten Vierbeiners Anwendung. Doch wirkt es tatsächlich? Und wenn ja, wie genau? Diese und andere wichtige Fragen zum Thema „Schwarzkümmelöl beim Hund“ werden im Folgenden ausführlich beantwortet.

Vom Pferd über den Menschen bis zum Hund

Alexander Betz‘ Idee war quasi eine Koproduktion von Zufall und Aufmerksamkeit: Filou, der Hund des jungen Forschers, bekam aufgrund seiner Allergien seit einiger Zeit Schwarzkümmelöl ins Futter gemischt. Es sei gleich vorweggenommen, dass das Mittel auch zu diesem Zweck gerne und häufig genutzt wird. Doch dazu später mehr. Bleiben wir zunächst bei Alexander und Filou.

Früher wurde der Hund oft von Zecken befallen. Jeder Spaziergang durch Naturgebiete barg das Risiko eines gesundheitsgefährdenden Bisses. Nach einer gewissen Zeit bemerkte Alexander, dass sein Kamerad plötzlich von Zecken verschont blieb – und zwar dauerhaft.

Der Gymnasiast ging der Sache nach und stellte bald die Vermutung auf, dass die Abstinenz der kleinen Plagegeister mit dem Schwarzkümmelöl zu tun haben könnte. In der Folge startete Alexander sein Experiment. Mehrere Versuche ergaben, dass Zecken mit dem Öl angereichertes Blut konstant meiden. Dasselbe Resultat erhielt der Schüler bei Tests mit Schweiß anstelle von Blut.

O-Ton von Alexander Betz zu seiner ausgezeichneten Arbeit: „Sobald jedoch Blut oder Schweiß mit Schwarzkümmelöl versetzt waren, mieden die Zecken das Präparat – und zwar auch bei sehr geringen Ölmengen.“

Die Beiträge des Immunologen Dr. med. Peter Schleicher

Für den umfassenden Hype, den Schwarzkümmelöl beim Hund und seinem Besitzer ausgelöst hat, ist zweifelsohne Alexander Betz verantwortlich. Allerdings nahm sich bereits einige Jahre vor dem Jugendwettbewerb ein anderer Herr aus Bayern der vermeintlichen Heilkraft des Schwarzkümmels an: Der Münchner Immunologe Dr. med. Peter Schleicher bekam aus einem ungewöhnlichen Grund Interesse an dem Hahnenfußgewächs. Auslöser war nämlich die Asthma-Erkrankung des Dressurpferdes seiner Tochter.

Auf den herkömmlichen Kortison-Einsatz wollte der Arzt bewusst verzichten, um die schweren Nebenwirkungen, die normalerweise mit diesem Mittel einhergehen, zu vermeiden. So suchte er nach anderen Lösungswegen. Im Zuge dessen kontaktierte Dr. Schleicher unter anderem Araber-Freunde aus der internationalen Pferdeszene und bekam Hilfe aus Ägypten. Der Mediziner Prof. Mohammed Saleh empfahl dem deutschen Immunologen, die Samen des Schwarzkümmels in das normale Futter des erkrankten Pferdes zu mischen.

Dr. Schleicher setzte den Vorschlag um und hatte Erfolg damit. Dies motivierte ihn, sich intensiver mit den Wirkstoffen der Pflanze zu befassen. Bald fing er an, Schwarzkümmelöl auch in der Humanmedizin zu verwenden. Der einstige Innenminister Dr. Friedrich Zimmermann war sein namhaftester Patient. Wie öffentlich bekannt wurde, half das Schwarzkümmelöl das starke Asthmaleiden des Politikers deutlich zu lindern.

All das geschah in den 1990er-Jahren. Seither sind Schwarzkümmel und Schwarzkümmelöl nicht mehr aus der alternativen Human- und Veterinärmedizin wegzudenken.

Herkunft und Herstellung des Schwarzkümmelöls

Die Pflanze, aus der Schwarzkümmelöl gewonnen wird, heißt Schwarzkümmel beziehungsweise Nigella sativa (botanisch). Sie gedeiht vor allem in Westasien, kommt allerdings auch in Indien, Nordafrika und Südeuropa vor. In Anbetracht der deutschen Bezeichnung liegt die Annahme, es handele sich beim Schwarzkümmel um einen Verwandten des Kümmels oder Kreuzkümmels, nicht fern. Und doch hat die Pflanze nicht viel mit ihren beiden Namensvettern zu tun. Während diese den Doldenblütlern angehören, ist der Schwarzkümmel ein waschechtes Hahnenfußgewächs.

Von der Aussaat bis zur Kaltpressung

Im September oder Oktober werden die zur Ölgewinnung bestimmten Schwarzkümmelpflanzen ausgesät. Diese bilden nach der Blütezeit Fruchtkapseln und sterben allmählich von unten her ab. Sobald die Kapseln, die eine Vielzahl von Samen beherbergen, eine bräunliche Farbe annehmen, beginnt die Ernte. Dabei sind Frühaufsteher gefragt: Man schneidet die Samenkapseln nämlich vor Sonnenaufgang ab, um sie vor der Feuchtigkeit des Morgentaus oder Nebels zu schützen. Die abgeschnittenen Kapseln werden zunächst zum Zwecke der Nachtrocknung auf sauberen Tüchern ausgelegt, anschließend gedroschen und in Säcke gefüllt. Nach Ankunft in der jeweiligen Ölmühle erfolgt zuallererst die gründliche Reinigung der Samen. Daraufhin startet die Kaltpressung, ein mechanischer Vorgang, der die festen Samen in flüssiges Schwarzkümmelöl verwandelt.

Inhaltsstoffe und Wirkung von Schwarzkümmelöl

Schwarzkümmelöl setzt sich im Wesentlichen aus ungesättigten Fettsäuren, ätherischen Ölen sowie wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen zusammen.

Ätherische Öle im Schwarzkümmelöl für den Hund

Knapp ein Prozent des Schwarzkümmelöls besteht aus ätherischen Ölen, die antioxidative, desinfizierende und antimykotische Effekte haben. In den ätherischen Ölen ist beispielsweise sehr viel Thymochinon enthalten. Dieser bedeutende Stoff kann in zu großer Menge toxisch wirken. In guter Dosierung, wie sie das Schwarzkümmelöl aufweist, ist er hingegen imstande, allergische Symptome zu regulieren und damit einzuschränken. Weitere Bestandteile der ätherischen Öle im Schwarzkümmelöl sind p-Cymol, alpha-Pinen und Fettsäuremethylester.

Hinweis: Dass Schwarzkümmelöl für den Hund geeignet ist, liegt nicht zuletzt am vergleichsweise geringen Anteil an ätherischen Ölen. Andere Naturprodukte, etwa das Teebaumöl, dürfen nicht bei den Vierbeinern genutzt werden, da sie zu viele ätherische Öle enthalten, die dem Organismus aufgrund ihres allergieauslösenden Potenzials letzten Endes mehr schaden als helfen. Schwarzkümmelöl ist dahingehend unbedenklich und kommt demnach für Hunde infrage.

Ungesättigte Fettsäuren im Schwarzkümmelöl für den Hund

Den größten Teil der Inhaltsstoffe des Schwarzkümmelöls decken ungesättigte Fettsäuren ab. Sie sind an fast allen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt und damit essenziell für den Organismus. Dies gilt für Hunde ebenso wie für Menschen. Hervorhebenswert ist der Fakt, dass ungesättigte Fettsäuren sogenannte Prostaglandine bilden. Dabei handelt es sich um hormonartige Substanzen, die von der Gehirnleistung über Nervenfunktionen bis hin zum Immun- und Hormonsystem verschiedenste Bereiche positiv unterstützen. Laut Aussagen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung senkt ein gutes Maß an ungesättigten Fettsäuren im Körper das Risiko für koronare Herzkrankheiten, zu denen beispielsweise der Herzinfarkt zählt.

Hinweis: Mittlerweile ist erwiesen, dass Allergiker von einem Enzymdefekt betroffen sind, der die Bildung bestimmter Prostaglandine hemmt. Um den resultierenden Mangel auszugleichen, müssen die Patienten ein höheres Maß an ungesättigten Fettsäuren zu sich nehmen. Dank seiner komplexen Zusammensetzung ist das Schwarzkümmelöl eine gute Lösung für Hund und Mensch. Es wirkt der Überaktivität des Immunsystems gezielt entgegen.

Vitamine und Mineralstoffe im Schwarzkümmelöl für den Hund

Die vielen Vitamine und Mineralstoffe im Schwarzkümmelöl beeinflussen die unterschiedlichsten Körperregionen des Hundes.

  • Das Beta-Karotin beziehungsweise Provitamin A fördert die Gesundheit des Immunsystems, der Zellen, der Augen und des Fells.
  • Das Biotin wirkt sich ausgezeichnet auf den Stoffwechsel aus und trägt ebenfalls zu schönem Fell bei.
  • Die Folsäure ist beispielsweise für den Zellstoffwechsel und die ausreichende Produktion roter Blutkörperchen von immenser Bedeutung.
  • Das Magnesium kümmert sich um eine gesunde Nerven- und Muskelfunktion sowie einen stabilen Energiestoffwechsel.
  • Das Selen beteiligt sich aktiv an Entgiftungsprozessen und unterstützt den Zellschutz.
  • Die Vitamine B1, B2 und B6 sind für den Stoffwechsel, die Nerven- und Gehirnfunktion sowie die seelische Ausgeglichenheit unverzichtbar.
  • Das Vitamin C wirkt als starkes Antioxidans, was es für den Zellschutz prädestiniert, ermöglicht die Verwertung von Eisen aus der Nahrung und maximiert die Abwehrkräfte.
  • Das Vitamin E gewährleistet normale, gesunde Fließeigenschaften des Blutes.

Weitere für den Hund wichtige Stoffe im Schwarzkümmelöl

Im Schwarzkümmelöl sind alle essenziellen Aminosäuren enthalten – und zwar mit hohen Anteilen. Sie stellen die bedeutsamsten Eiweißbausteine im Körper dar. Ohne die essenziellen Aminosäuren wären die Synthese von Hormonen, Enzymen und Eiweiß sowie ein funktionsfähiger Stoffwechsel überhaupt nicht möglich.

Des Weiteren findet sich im Schwarzkümmelöl Saponin Melanthin. Die Substanz ist für ihre sekretlösende und reinigende Wirkung bekannt.

Wird das Schwarzkümmelöl über einen längeren Zeitraum gelagert, bilden sich Oligokondensationsprodukte wie Nigellon Semohiorpion. Der letztgenannte Wirkstoff lindert Asthma sowie generell krampfartige Hustenanfälle.

Einsatzgebiete von Schwarzkümmelöl beim Hund

Aus den Schilderungen zu den Inhaltsstoffen und Wirkungen des Schwarzkümmelöls lassen sich einige Einsatzgebiete des natürlichen Mittels für den Hund ableiten.

Schwarzkümmelöl beim Hund gegen Allergien

Wie Menschen können auch Hunde Allergien gegen bestimmte Bestandteile des Futters (etwa Gluten), Milben oder Pollen entwickeln. Die Folgen solcher Unverträglichkeiten sind nicht selten unangenehmer Juckreiz, lästiger Husten oder ernste Atemwegserkrankungen – Symptome, die durch Überreaktionen des Immunsystems ausgelöst werden. Mit den Prostaglandinen verfügt das Schwarzkümmelöl über die nötigen Inhaltsstoffe, um das Immunsystem zu harmonisieren und damit die allergischen Reize enorm zu schwächen.

Hinweis: Ein starkes Immunsystem sorgt allgemein dafür, dass sich der Hund wohlfühlt.

Schwarzkümmelöl beim Hund zur Abschreckung von Zecken und anderen Parasiten

Im Sommer haben Hunde und Hundehalter häufig mit Zecken zu kämpfen. Bei jedem Spaziergang durch ein Naturgebiet muss man befürchten, dass ein solcher Parasit den Vierbeiner befällt und ihn beißt. Wie längst bekannt ist, kann ein Zeckenbiss bei Hunden schwere Erkrankungen wie die lebensbedrohliche Borreliose hervorrufen. Deshalb sollte die Fellnase möglichst vor den Insekten geschützt werden. Seit Alexander Betz‘ Experiment weiß man, dass Schwarzkümmelöl den Hund weniger angreifbar macht. Die Zecken mögen den scharfen Geruch des Öls nämlich überhaupt nicht und halten sich entsprechend fern.

Hinweis: Das Prinzip ist nicht nur auf Zecken, sondern auch auf Flöhe anwendbar, von denen die Vierbeiner ebenfalls oft belästigt werden.

Aber: Schwarzkümmelöl hilft NUR vorbeugend. Zur Behandlung eines Zeckenbisses oder Flohbefalls ist das Mittel nicht vorgesehen.

Schwarzkümmelöl beim Hund gegen Anfallsleiden

Tragischerweise können auch Hunde an Epilepsie erkranken. Selbstverständlich gibt es also auch diverse Antiepileptika auf dem Markt, die speziell für die Vierbeiner konzipiert sind und die Beschwerden in vielen Fällen mindern sowie die Häufigkeit der Anfälle reduzieren. Als natürliche Alternative steht das Schwarzkümmelöl zur Behandlung des Hundes zur Verfügung. Das im Öl enthaltene Thymochinon erzielt dieselbe Wirkung wie ein „schulmedizinisches“ Präparat.

Wichtig: Die Gabe des Öls sollte unter allen Umständen mit dem Tierarzt besprochen werden. Er gibt Hinweise zur passenden Dosierung, die logischerweise auf die Voraussetzungen des Hundes abzustimmen sind. Häufig macht die Kombination eines klassischen Präparats mit dem Schwarzkümmelöl Sinn.

Schwarzkümmelöl beim Hund gegen rheumatisch-arthritische Erkrankungen

Durch seine antioxidativen Eigenschaften ist das Schwarzkümmelöl für den Hund auch bei vorübergehenden und chronischen Entzündungen nützlich. So lindert es etwa die Schmerzen bei rheumatisch-arthritischen Erkrankungen.

Tipp: Gerade ältere Hunde mit degenerativen Krankheiten des Bewegungsapparates profitieren von der Wirkung des Schwarzkümmelöls.

Schwarzkümmelöl beim Hund zur Behandlung leichter Verletzungen und Wunden

Oberflächliche Hautverletzungen heilen schneller, wenn sie mit Schwarzkümmelöl behandelt werden – auch bei Hunden. Das Mittel desinfiziert und pflegt zugleich.

Schwarzkümmelöl beim Hund für eine Schönheitskur

Hundedamen und -herren, die Wert auf ihr Äußeres legen, freuen sich ebenfalls, in den Genuss von äußerlich angewendetem Schwarzkümmelöl zu kommen. Bei regelmäßiger Nutzung reicht jeweils ein einziges Tröpfchen des Mittels aus, um dem Vierbeiner ein seidiges, glänzendes Fell zu bescheren. Man braucht die Mini-Dosis bloß auf die Hundebürste zu geben und den Hund wie gewohnt zu massieren.

Bisherige Studienerkenntnisse zum Schwarzkümmel(öl)

Die möglichen Einsatzgebiete sind ausgesprochen vielfältig – genauso wie die potenziellen Wirkungen. Doch funktioniert Schwarzkümmelöl beim Hund tatsächlich? Liegen entsprechende Studien vor? Beide Fragen sind mit einem uneindeutigen „Jein“ zu beantworten. Zwar wurden bereits zahlreiche Untersuchungen zum Schwarzkümmel(öl) vorgenommen, an gesicherten Erkenntnissen mangelt es allerdings. Die Gründe dafür im Überblick:

  • a) Die meisten bisherigen Studien zum Schwarzkümmelöl wurden entweder nur in vitro (also außerhalb eines lebenden Organismus‘) oder im Tierversuch an Ratten und Mäusen durchgeführt. So gewonnene Ergebnisse sind selbstverständlich nur bedingt auf Hunde übertragbar.
  • b) In Bezug auf Allergien und entzündliche Prozesse finden sich Studien zum Schwarzkümmelöl, die auf Menschen fokussieren. Auch hier kann man nicht so ohne weiteres auf Hunde schließen. Und direkt auf die haarigen Vierbeiner abgestimmte Untersuchungen sucht man bis dato vergeblich.
  • c) Gemeinhin handelt es sich bei den existierenden Arbeiten um klassische Kurzzeitstudien, die wenig bis gar keinen Aufschluss über die Wirksamkeit von Schwarzkümmelöl beim Hund über einen längeren Zeitraum geben. Doch in der Regel kommt es genau darauf an.
  • d) In einigen Studien wurden nur isolierte Stoffe getestet, die auch im Schwarzkümmelöl enthalten sind. Die Erkenntnisse können aber auch bloß isoliert betrachtet werden, da absolut unklar ist, wie sich die Wirkung des jeweiligen Stoffes im Zusammenspiel mit den anderen Bestandteilen des Öls darbietet.

Nichtsdestotrotz lohnt es sich, einen kurzen Blick auf einige der bisher durchgeführten Studien zu werfen.

Wirken die im Schwarzkümmel(öl) enthaltenen Alkaloide antibakteriell?

Diese Frage konnte bejaht werden – beispielsweise in der Studie „Effect of Black Seed Alkaloids Against some Pathogenic Bacteria“ von A. S. Ismaeil aus dem Jahr 2011.

Kann ein wässriger Schwarzkümmel-Auszug vor Leberschäden durch Tetrachlormethan schützen?

Auch diese Frage wurde in einer entsprechenden Studie mit „Ja“ beantwortet (A. Jaswal & S. Shukla, Therapeutic efficacy of Nigella sativa Linn. seed extract against CCl4 induced hepatic injury in Wistar rats, 2015).

Hinweis: Tetrachlormethan ist ein stark leberschädigender und krebserregender Stoff.

Weisen Schwarzkümmel-Auszüge eine antioxidative und nierenschützende Wirkung auf?

Eine weitere Frage, die bejaht wurde – unter anderem in der Studie „Paracetamol-induced nephrotoxicity and oxidative stress in rats: the protective role of Nigella sativa“ von Canayakin D., Bayir Y., Kilic Baygutalp N., Sezen Karaoglan E., Atmaca H.T., Kocak Ozgeris F.B., Keles M.S. und Halici Z. aus dem Jahr 2016.

Beeinflussen die Inhaltsstoffe des Schwarzkümmels allergisches Asthma und/oder Heuschnupfen?

Zu dieser Frage liegen etliche Studien mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Versuchsanordnungen vor. Doch alle deuten darauf hin, dass die Inhaltsstoffe des Schwarzkümmels antioxidative Eigenschaften mit sich bringen, die allergische Reaktionen mindern können (zum Beispiel A. M. Alsamarai, M. A. Satar & A. Alobaidi, Evaluation of Therapeutic Efficacy of Nigella sativa (Black Seed) for Treatment of Allergic Rhinitis, 2012).

Können Auszüge aus Schwarzkümmel leberschädigend wirken?

Ja, allerdings wurden nur bei sehr hohen Dosen des Schwarzkümmels degenerative Schädigungen von Leberzellen festgestellt – etwa in der Studie „An investigation on LD50 and subacute hepatic toxicity of Nigella sativa seed extracts in mice“ von Vahdati-Mashhadian N., Rakhshandeh H und Omidi A. aus dem Jahr 2005.

Anwendung und Dosierung des Schwarzkümmelöls beim Hund

Die Erkenntnisse der letztgenannten Studie bilden die Grundlage für zwei wesentliche Aspekte hinsichtlich der Anwendung und Dosierung des Schwarzkümmelöls beim Hund:

  • a) Man sollte Schwarzkümmelöl nicht für den Hund verwenden, wenn dieser an einer Lebererkrankung leidet oder regelmäßig Schmerzmittel verabreicht bekommt. Letztere müssen nämlich auch von der Leber abgebaut werden. Wieso denn „auch“?
    Kurz gesagt: Die Leber ist dafür verwantwortlich, die in allen ätherischen Ölen enthaltenen Terpene und Phenole abzubauen. Diese Stoffe werden an Glucuronsäure in dem lebenswichtigen Organ gebunden und so aus dem Körper geschleust. Natürlich braucht die Leber eine Menge Kraft, um die bedeutende Aufgabe zu meistern. Ist sie schon anderweitig beansprucht – beispielsweise durch eine Erkrankung oder den Abbau von Schmerzmitteln – kann sie diese Kraft nicht aufbringen.
  • b) Trächtige Hundeladies sollten ebenfalls Abstand nehmen von Schwarzkümmelöl. Die ätherischen Öle darin können nämlich einen Abort fördern.
  • c) Die Dosierung des Schwarzkümmelöls für den Hund muss gut abgewägt werden. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich immer, lieber weniger statt mehr zu nehmen.

Schwarzkümmelöl beim Hund richtig dosieren

Was die adäquate Dosierung des Schwarzkümmelöls für den Hund betrifft, gehen die Meinungen auseinander. An vielen Stellen wird vorgeschlagen, bei allen im Bereich der Einsatzgebiete beschriebenen Problemen täglich ein Milligramm Öl pro Kilogramm Körpergewicht des Vierbeiners zu verabreichen.

Beispiel: Wiegt der Hund 15 Kilogramm, bekommt er pro Tag 15 Milligramm des Schwarzkümmelöls. Eine simple Rechnung, deren Formel sich jeder gut merken kann.

Allerdings gibt es Experten, die einer täglichen Gabe des Öls skeptisch gegenüberstehen und stattdessen eine kurweise Verabreichung alle zwei bis drei Wochen empfehlen. Diese Personen raten weiterhin dazu, das Mittel lediglich bei Allergien sowie Haut- und Fellproblemen anzuwenden.

Letzten Endes muss jeder Hundehalter selbst entscheiden, in welchem Maß er seinen Liebling mit dem Naturmittel versorgen will. Aber: Treten Nebenwirkungen wie Übelkeit und andere Magenbeschwerden beziehungsweise Verdauungsprobleme beim Hund auf, sollte die Dosis unbedingt reduziert werden.

Über die Verabreichungsformen des Schwarzkümmelöls

Es gibt mehrere Optionen, dem Hund das Schwarzkümmelöl zu verabreichen. Dabei gilt es sowohl zwischen der äußerlichen und innerlichen Anwendung als auch zwischen diversen Varianten innerhalb dieser Kategorien zu differenzieren.

  • Äußerliche Anwendung des Schwarzkümmelöls beim Hund
  • In den Nacken geträufelt

Diese Methode macht Sinn, wenn man den Hund mit Schwarzkümmelöl vor Zecken und anderen Parasiten schützen will. Vom Nacken aus verteilt sich der Geruch gut und gleichmäßig am ganzen Körper, was die Insekten abschreckt und fernhält.

  • a2) Mit der Bürste einmassiert
  • Wer das Schwarzkümmelöl zur Fellpflege des Hundes nutzen will, gibt einfach einen Tropfen auf die Bürste und massiert ihn sorgfältig ins Hundehaar ein.
  • b) Innerliche Anwendung des Schwarzkümmelöls beim Hund
  • b1) Ins Wasser gemischt

Es ist natürlich sehr einfach, dem Hund das Schwarzkümmelöl einfach in den Wassernapf zu tropfen. Allerdings sprechen zwei Dinge gegen diese Bequemlichkeit:

  • Wohnen mehrere Hunde im Haushalt, weiß man nie, welcher Vierbeiner wieviel von dem Öl aufgenommen hat, da die Tiere zu unterschiedlichen Zeitpunkten trinken und kein Halter ständig neben dem Napf steht, um die Angelegenheit zu prüfen.
  • Schwarzkümmelöl riecht sehr stark. Einige Hunde mögen den Duft nicht und verweigern das mit dem Mittel angereicherte Wasser schlimmstenfalls.
  • b2) Ins Futter gemischt

Dies ist die beste, weil effektivste Lösung. Jeder Hund im Haushalt hat seinen eigenen Futternapf. So kann allen Vierbeinern die angemessene Dosis verabreicht werden. Zudem geht der intensive Geruch des Öls in der eigentlichen Mahlzeit unter und stört demnach nicht.

Schwarzkümmelöl für den Hund richtig lagern

Das Schwarzkümmelöl sollte kühl, dunkel und fest verschlossen gelagert werden, da Sonnenstrahlen, Wärme und Sauerstoff die Inhaltsstoffe abbauen.

Mini-Exkurs: Schwarzkümmelöl NICHT bei Katzen anwenden

Katzen und ätherische Öle vertragen sich nicht. Grund dafür ist die mangelnde Glucuronidierung der geschmeidigen Vierbeiner. Durch das Fehlen eines bestimmten Enzyms sind die Miezen nicht in der Lage, die Terpene und Phenole von ätherischen Ölen schnell genug abzubauen. Deshalb sollte man Schwarzkümmelöl (und andere Produkte mit ätherischen Ölen) bei Katzen nicht anwenden.

NUR hochwertiges Schwarzkümmelöl für den Hund nutzen

Sehr wichtig ist, dem Hund ausschließlich hochwertiges Schwarzkümmelöl zu geben. Am besten kauft man zu 100 Prozent naturreines Öl aus Ägypten – idealerweise in Bio-Qualität.

Fazit

Seit einigen Jahren wird Schwarzkümmelöl auch beim Hund eingesetzt. Dies liegt in erster Linie an den sehr guten Inhaltsstoffen des Naturmittels, zu denen neben dem geringen Anteil an ätherischen Ölen vor allem zahlreiche ungesättigte Fettsäuren sowie wertvolle Vitamine und Mineralien zählen. All diese Stoffe gehen mit vielfältigen positiven Wirkungen einher, von denen nicht nur Menschen, sondern auch Hunde profitieren können. Hervorzuheben sind die antioxidativen Eigenschaften des Öls, die beispielsweise gegen Allergien sowie rheumatisch-arthritische Erkrankungen helfen. Zudem wird Schwarzkümmelöl beim Hund gerne und erfolgreich zur Abwehr von Zecken und Flöhen verwendet. Man muss lediglich darauf achten, dem Vierbeiner nicht zu viel Öl zu verabreichen. Dann bereitet das Naturmittel dem Hund und seinem Halter definitiv eine Menge Freude!

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