Zitronenöl: ein Muss in jeder (Gesundheits-)Küche

Zitronen gelten allseits als beliebte Früchte, die sich in vielerlei Hinsicht – beispielsweise durch ihre geschmackliche Frische aber auch durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe – auszeichnen. Darüber hinaus ist nicht nur ihre Heilwirkung als besonders positiv hervorzuheben, sondern beispielsweise auch ihre Einsetzbarkeit zur Schädlingsbekämpfung. Zahlreiche Möglichkeiten vereinen sich hier also in einer Frucht und ebenso im Zitronenöl.

Hintergründe zum Zitronenöl: Geschichte und Herstellung

Bereits seit dem 10. Jahrhundert v. Chr. werden Zitronen kultiviert. Ursprünglich aus China stammend, gelangten sie über Persien nach Griechenland und somit (vor allem durch die Kreuzritter) nach Europa. Durch ihren frischen und fruchtigen Duft wurden Zitronen hier zunächst für Parfums, aber auch in der Küche, sowie als Heilmittel verwendet.


Botanisch gehören sie zu den Rautengewächsen und verbergen vor allem in ihrer Schale wertvolle und wichtige Inhaltsstoffe. Aus diesen wird schließlich das Zitronenöl gewonnen. Ätherisches Zitronenöl duftet in der Regel für die meisten Menschen sehr angenehm und hat eine gelbliche Farbe. Es kann sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden.
Für die Herstellung eines Liters des Öls werden etwa 3.000 Zitronen benötigt. Zur Gewinnung werden jedoch in der Regel vorrangig die Zitronenschalen kalt gepresst, da sie die meisten Inhaltsstoffe in sich tragen. Durch die schonende kalte Pressung bleiben schließlich alle wichtigen Nährstoffe erhalten und das Öl kann seine volle Wirkung entfalten.

Inhaltsstoffe des Zitronenöls im Überblick

Reines ätherisches Zitronenöl enthält zahlreiche bedeutende Inhaltsstoffe. Besonders punkten kann es aber mit seinem hohen Vitamin C Gehalt. Darüber hinaus lassen sich folgende Substanzen darin finden:

  • Aldehyde
  • Campen
  • Citral
  • Citronnol
  • Limonen
  • Linalylacetat
  • Phellandren
  • Pinen
  • Terpineol

Außerdem enthält Zitronenöl zahlreiche Vitamine sowie Mineralstoffe, dazu gehören:

  • Vitamin B
  • Vitamin C
  • Vitamin K
  • Beta-Carotin
  • Calcium
  • Eisen
  • Folsäure
  • Kalium
  • Kupfer
  • Magnesium
  • Mangan
  • Natrium
  • Nickel
  • Phosphor
  • Selen
  • Zink

All diese Inhaltsstoffe dienen dem Köper zur Gesundhaltung, können aber auch für therapeutische Zwecke beziehungsweise zur Heilung eingesetzt werden.

Wirkung und Anwendung von Zitronenöl

Eine der naheliegendsten Anwendungsmöglichkeiten von Zitronen ist wohl ihr Einsatz zur Verfeinerung von Speisen und Getränken. Darüber hinaus haben Zitronen aber auch eine immense Heilwirkung. Nicht allein für Haut und Haar sind sie hierbei ein echter Jungbrunnen, sondern auch für die Gesundheit und das eigene Wohlbefinden im Allgemeinen. Zudem wehren sie beziehungsweise ihr Duft Insekten und Schädlinge wirkungsvoll ab. Und auch als Zahnpasta eigenen sich Zitronen außerordentlich gut, denn sie steigern die allgemeine Mundgesundheit und tragen außerdem zur Aufhellung der Zähne bei. Dagegen wird ätherisches Zitronenöl vor allem für die Aromatherapie genutzt und im Rahmen alternativer Heilmethoden eingesetzt. Es bietet sich damit nicht nur als Duftstoff für Kosmetika an, sondern ebenso als ein hervorragendes Therapeutikum, welches ebenso gut zur innerlichen Anwendung herangezogen werden kann. Zudem haben Zitronen eine hervorragende Wirkung auf die Haut. Zitronenöl strafft und entschlackt diese, sorgt für eine bessere Durchblutung und versorgt die Haut mit Feuchtigkeit. Zudem wird sie gereinigt, fettige Bereiche können dadurch ausgeglichen und Mitesser reduziert werden. Auch Hände und Füße profitieren schließlich von Cremes, die mit Zitronenöl angereichert wurden, denn es wirkt antimykotisch, desodorierend und vermag sogar Hornhaut einzudämmen. Zitronenöl und seine besonderen Eigenschaften sind bereits seit vielen Jahrhunderten bekannt, es wirkt neben allem Erwähntem zudem:

  • adstringierend
  • antimikrobiell
  • antibakteriell
  • antirheumatisch
  • antiseptisch
  • antisklerotisch
  • blutstillend und -verdünnend
  • blutdrucksenkend
  • entschlackend
  • entzündungshemmend und fiebersenkend
  • gallenflussanregend
  • harntreibend
  • insektizid
  • krampflösend
  • reinigend
  • schweißtreibend
  • vitalisierend

Darüber hinaus wird dem Zitronenöl nachgesagt, dass es stark gegen Blutarmut, Cellulitis, Krampfadern und Blähungen, aber auch psychische Anliegen wie Depressionen, Ängste und Stress wirkt. Es soll zudem die Nerven beruhigen, das Immunsystem und Herz stärken sowie zur Konzentrationsförderung beitragen. Auch wird ihm eine das allgemeine Thromboserisiko mindernde und die Leber stärkende Wirkung zugeschrieben. Als größter Vorteil kommt dem Zitronenöl bei all diesen positiven Eigenschaften wohl auch jene der guten Fettlöslichkeit zugute. Dies macht es ebenso interessant für den Einsatz als Reinigungsmittel.
Zitronenöl ist damit einer der vielseitigsten natürlicher Helfer für unterschiedlichste Anwendungsbereiche, egal ob beispielsweise für Haut und Haar, als Raumduft oder in der Aromatherapie.

Zitronenöl für die Mundgesundheit

Zitronenöl ist geradezu prädestiniert für den Einsatz im Bereich der Mundgesundheit. Es pflegt Zähne und Zahnfleisch und wirkt dabei außerdem entzündungshemmend sowie antibakteriell. Gleichzeitig hellt es die Zähne auf, ohne dabei den Zahnschmelz anzugreifen, da ätherisches Zitronenöl gar frei von Säure ist.
Für Menschen, die mit häufigem Zahnfleischbluten zu kämpfen haben, kann der Einsatz von Zitronenöl also durchaus sinnvoll und hilfreich sein, denn die blutstillende und entzündungshemmende Wirkung führen schließlich dazu, dass sich die Blutgefäße in der Mundschleimhaut sowie ebenso im Zahnfleisch verdichten. Schon einige Tropfen des Zitronenöls im üblichen Mundwasser reichen dafür aus. Zitronenöl kann jedoch durchaus auch der täglichen Zahnpasta zugegeben werden.
Verletzungen an der Mundschleimhaut oder am Zahnfleisch können dagegen mit einem Gemisch aus Zitronenöl und Wasser oder Kokosöl behandelt werden, dieses ist einfach direkt – idealerweise mit einem Wattestäbchen – auf die betroffene(n) Stelle(n) aufzutragen. Infolgedessen werden sämtliche Viren und Bakterien, sowie Pilze und Krankheitserreger im Mundraum wirkungsvoll abgetötet.

Erkältungen bekämpfen mit Zitronen(-Öl)

Besonders in den Zeiten der Grippewellen, wenn die kalte Jahreszeit Einzug nimmt oder im vollen Gange ist, kann Zitronenöl einen guten Schutz vor Erkrankungen vieler Art bieten. Zitronenöl stärkt letztlich nicht allein (vorbeugend) das Immunsystem, es ist auch noch bei einer bereits eingetretenen Erkältung hilfreich, da es natürliches Vitamin C enthält.

Einem Tee sollte Zitronenöl jedoch nie zu heiß hinzugegeben werden, da wichtige Inhaltsstoffe beziehungsweise die gerade bedeutenden Vitamine durch zu hohe Temperaturen zerstört werden.
Generell können mit Zitronenöl Beschwerden wie Schluckschwierigkeiten, Halsschmerzen oder gar Mandelentzündungen behandelt werden. Sowohl als Tee zur innerlichen Anwendung als auch äußerlich angewendet in Form von Kompressen und Wickeln (am besten für Bronchitis, Husten oder auch Fieber) hat sich die Nutzung von Zitronenöl bereits bewährt. Gegen Halsschmerzen hilft zudem die Einnahme eines Teelöffels Meersalz, aufgelöst in einem Glas Wasser, mit dem Zusatz einiger Tropfen Zitronenöls.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten für Zitronenöl

Zitronenöl hat sich bereits als wirkungsvoll gegen Insekten und Schädlinge erwiesen. Die Anreicherung einer Duftlampe hiermit kann laue Sommernächte schließlich zu angenehmen und bequemen Erlebnissen machen, frei von Stechmücken und sonstigem Ungeziefer. Natürlich hält Zitronenöl aber auch den Innenbereich Insektenfrei, sofern eine entsprechende Duftlampe vorhanden ist.
In der Küche wird die Zitrone dagegen schon seit vielen Jahrhunderten als ein beliebtes Würzmittel eingesetzt. Zahlreiche Desserts und Süßspeisen werden zudem regelmäßig mit dem Saft der Zitrone aber auch deren abgeriebener Schale verfeinert, denn Zitrone bringt hier eine besondere Frische und eine feine Note herein. Aufgrund der hervorragenden Eigenschaften ätherischen Zitronenöls kann aber auch dieses in der Küche eingesetzt werden. Der hohe Gehalt an Vitamin C sowie an Bioflavonoiden unterstützt – abgesehen vom Geschmack – gleichzeitig auch den Körper und das Immunsystem bei der Gesundhaltung.

Nebenwirkungen von Zitronenöl

Zitronenöl sollte niemals pur verwendet werden – dies gilt innerlich ebenso wie äußerlich. Hochwertige, pflanzliche Trageöle wie beispielsweise Oliven- oder Mandelöl sind in Kombination für die äußerliche Anwendung dagegen wirklich sehr gut geeignet.


Darüber hinaus sollte Zitronenöl nicht vor dem Sonnenbad angewendet werden, da die Haut durch das Öl wesentlich lichtempfindlicher wird und es in der Folge somit schnell zu Sonnenbränden kommen kann.
Besonders empfindliche Personen, aber generell auch alle anderen Menschen, sollten bei der ersten Anwendung von Zitronenöl auf allergische Reaktionen achten. Da es in der Regel sehr hoch dosiert ist, empfiehlt sich im Vorfeld daher stets ein Test in der Armbeuge mit einigen Tropfen des Öls.

Einnahme und Dosierung

Ätherisches Öl sollte generell keinesfalls unverdünnt eingenommen oder in sonstiger Weise direkt angewendet werden, denn die hohe Dosierung kann schließlich zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen führen. Dies gilt – wie erwähnt – auch für das Zitronenöl. Zur Einnahme sollten dann etwa 5 Tropfen Zitronenöl mit einer großen Tasse Wasser oder Tee vermischt werden. In dieser Weise verdünnt, können durchaus etwa drei bis vier Tassen pro Tag bedenkenlos getrunken werden.
Auch für die äußerliche Anwendung ist das ätherische Zitronenöl zu verdünnen. Hier bietet es sich zudem an, es in die eigene Tagescreme zu mischen, dies ist aber kein Muss. Wichtig ist hier im Grunde vor allem das Verhältnis: ein Anteil von zwei Prozent Zitronenöl sollte bei direkter Anwendung schließlich nicht überschritten wird.

Zitronenöl selbst herstellen

Zitronenöl kann wie viele andere Öle auch selbst hergestellt werden. Notwendig dafür sind lediglich ein paar Bio-Zitronen sowie ein möglichst hochwertiges Pflanzenöl wie Mandel-, Oliven- oder Jojobaöl. Zunächst werden die Bio-Zitronen dann gewaschen und anschließend mit einem Sparschäler geschält. Nun ist die Schale in ein Glas mit Schraubverschluss zu geben und mit dem Pflanzenöl zu übergießen. Je nach Vorliebe oder Bestand kann hier auch zu einem geschmacksneutralen Öl gegriffen werden, so kommt das Zitrusaroma letztlich am intensivsten zur Geltung. Sobald die Schalen komplett von Öl bedeckt sind, sollte das Glas geschlossen und dann an einem dunklen, kühlen über etwa zwei bis drei Wochen aufbewahrt werden. Anschließend kann das (fast) fertige Zitronenöl gefiltert und möglichst in eine dunkle Flasche umgefüllt werden, um seine Qualität möglichst lang zu erhalten. Dabei ist eine Haltbarkeit von etwa sechs Monaten, ebenso einem dunklen und kühlen Ort, durchaus hilfreich.

Das somit selbst hergestellte Zitronenöl kann nun für die zahlreichen erwähnten Bereiche verwendet werden: zum Würzen von Speisen, Herstellen von Kosmetika oder auch als Insektenschutz in einer Duftlampe. Natürlich kann es mit dem hochdosierten, ätherischen Zitronenöl letztlich nicht ganz mithalten, es kann dafür jedoch wesentlich großzügiger verwendet werden.

Nach der gleichen Methode lässt sich zudem auch Zitronenessig herstellen. Das reine Pflanzenöl wird dann natürlich durch Essig ersetzt. Auch der selbstgemachte Zitronenessig lässt sich schließlich für die Anwendung auf Kopfhaut und Haaren, aber auch im kulinarischen Bereich für Dressings nutzen.

Zitronenöl kaufen

Beim Kauf von Zitronenöl sind einige wesentliche Dinge zu beachten. Schließlich gibt es auch in diesem Bereich immer wieder Hersteller beziehungsweise Produkte, die (ihre) tatsächliche(n) Inhaltsstoffe zu verschleiern versuchen. Es lohnt sich daher ein genauer Blick auf das jeweilige Etikett. Nur reines ätherisches Zitronenöl enthält schließlich auch tatsächlich reines Zitronenöl und kann seine positiven Eigenschaften entsprechend umfassend zur Geltung bringen. Dagegen versteckt sich hinter „naturidentischem“ Zitronenöl beziehungsweise Duftöl meist ein weniger natürliches Erzeugnis, dass in der Regel auch nicht zum Verzehr geeignet ist. Eine Wirkung ist von solchen Produkten abgesehen vom Duft schließlich nicht zu erwarten, dagegen erhöht sich das Risiko für Hautreizungen und allergische Reaktionen bei Anwendung dieser Produkte zunehmend. Die Angabe der Eignung zum Verzehr kann damit als ein wesentliches Indiz für gute oder mindere Qualität dienen. Darüber hinaus sollte aber generell bei ätherischen Ölen auf Bio-Qualität geachtet werden. So können Sie sicher sein, dass Ihr Zitronenöl frei von Pestiziden und/ oder anderen chemischen Zusatzstoffen ist. Zudem kann Bio- Zitronenöl meist bedenkenlos (verdünnt) verzehrt werden.
Auch bei Zitronenöl aus dem Handel sollten Sie aber auf die Haltbarkeit achten. Es sollte ebenfalls kühl und dunkel gelagert und so rasch wie möglich (innerhalb von sechs bis zwölf Monaten) aufgebraucht werden.
Im Handel finden Sie über das reine Öl hinaus mittlerweile außerdem zahlreiche mit Zitronenöl angereicherte Shampoos. Diese dienen zwar meist der Aufhellung der Haare, doch Zitronenöl kann vermag darüber hinaus auch die Haare zu stärken und hat eine Anti- Schuppen- Wirkung. Etwa 10 bis 20 Tropfen hochwertiges Zitronenöl, vermischt mit Ihrem üblichen Shampoo, können bereits ausreichen, um diese Wirkung zu entfalten. Das Shampoo sollte vor jedem Gebrauch allerdings gut geschüttelt (und ein Allergietest im Vorfeld nicht vergessen) werden.

Studien zum Thema Zitronenöl

Bereits einige Studien wurden zum Thema Zitronenöl bereits durchgeführt. Vor allem aber jene von Dr. med. Jean Valnet erwies (und erweist sich noch) als besonders interessant. Er war es schließlich, der nachweisen konnte, dass reines ätherisches Zitronenöl, verdampft durch eine Duftlampe, in der Lage ist, zahlreiche Bakterien abzutöten. Innerhalb von nur 15 Minuten konnten so Meningokokken und innerhalb von 60 Minuten Typhusbakterien erfolgreich bekämpft werden. Darüber hinaus gelang ein solcher Erfolg auch mit Staphylokokken (nach 120 Minuten) sowie Pneumokokken (nach 180 Minuten). Und selbst bei Diphteriebakterien und Tuberkuloseviren wurden mit ätherischem Zitronenöl sehr eindrucksvolle Erfolge erzielen.
Außerdem wurde die antitumorale Wirkung des Zitronenöls bereits innerhalb mehrerer Studien erforscht. Mehr als 50 Untersuchungen konnten mittlerweile die krebshemmende Wirkung von Zitronen (aber auch Limonen) belegen. Auch dass Zitronenöl ein hervorragendes Mittel gegen Depressionen ist sowie effektiv steigernd auf die Immunabwehr wirkt, konnte im Rahmen dieser Studie belegt werden. Versuche hierzu wurden jedoch meist an Tieren durchgeführt, weshalb noch etwas mehr Forschung notwendig sein wird, bevor zuverlässig Rückschlüsse auf die Wirkung am Menschen gezogen werden können.

Fazit

Zitronenöl ist ein vielseitiger Helfer in verschiedensten Belangen: nicht nur für das Würzen in Küche und Verfeinern von Speisen eignet es sich schließlich hervorragend, auch für Heilungsprozesse und zur gesundheitlichen Unterstützung kann das ätherisches Öl wahre Wunder bewirken. Zudem wirkt es regenerierend und wohltuend auf Haut und Haar und kann Erkältungssymptome regulieren. Zahlreiche Studien konnten darüber hinaus dessen Wirksamkeit gegen viele Bakterienstämme und Viren belegen. Zitronenöl ist also in vielerlei Hinsicht innerlich wie äußerlich (aber niemals unverdünnt) anwendbar – sogar für Kinder.

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