Holunder – Studien, Wirkung, Anwendung | Wo kaufen?
Kaum eine andere Heilpflanze hat so eine lange Tradition wie der Holunder. Seit Jahrtausenden spielt er eine Rolle in der Heilkunde. Lange Zeit in Vergessenheit geraten, ist er heute wieder populär und erobert sich seinen Weg in die Küchen und Apothekerschränkchen zurück. Und das zu Recht, denn aus Holunder werden nicht nur leckere Säfte, Suppen, Marmeladen und Gebäcke zubereitet, Holunder verfügt auch über eine große Heilkraft bei verschiedenen Erkrankungen. Seine hochwertigen Inhaltsstoffe machen ihn so besonders.
Wo gibt es denn Holunder?
Holunder gehört zu den Geißblattgewächsen. In Deutschland kommen drei Arten vor: der Schwarze Holunder, der Rote Holunder und der Zwerg-Holunder. Vor allem ist es aber der Schwarze Holunder, der bei uns zu finden ist und der gemeint ist, wenn es um Heilpflanzen und Lebensmittel geht.
Holunder ist in Europa, Westsibirien, Kleinasien und dem Kaukasus zu finden. Er ist besonders an verwildernden Plätzen aber auch am Feldrain oder an Zäunen zu finden. Holunder ist ein schnell wachsender Strauch, der bis zu fünf Meter hoch werden kann. Im Mai bringt er Blüten hervor, die sehr klein und gelblich-weiß sind. Sie sind zu Dolden angeordnet und verströmen einen sehr intensiven Duft. Zwischen August und September werden dann die schwarz-violetten Beeren reif.
Etwas Vorsicht sollte bei grünen Pflanzenteilen geboten sein, denn in diesen Teilen ist Sambunigrin zu finden, ein Stoff, aus dem auch Blausäure gemacht wird. Unter Hitze wird dieser aber zerstört.
Dem Holunder auf die Geschichte geschaut
Holunder ist keine Entdeckung unserer Zeit. Bereits 460 v. Chr. verwendete Hippokrates die dunklen Beeren und pries deren Heilkraft. Hippokrates nannte den Holunder sogar „Medizinschrank“, weil er bei vielen Beschwerden aber auch vorbeugend angewendet werden kann. Theophrastus von Eresos, Dioskurides und Plinius der Ältere waren ebenfalls von der Heilwirkung des Holunders überzeugt.
Bei den Kelten und Germanen galt der Holunder immer als heiliger Baum. Nicht ohne Grund standen Holunderbäume nah beim Haus, denn sie sollten die Bewohner vor Schaden bewahren. Daher war es auch verpönt, den Holunder zu schneiden oder gar zu fällen, denn so wurden auch die guten Hausgeister vertrieben.
Hildegard von Bingen war aufgrund theologischer Vorbehalte erst nicht vom Holunder überzeugt, erkannte aber später die Vorzüge der Beeren für Schwitzbäder und andere Behandlungen. Besonders hat sich Paracelsus um den Holunder verdient gemacht, denn er studierte seine Giftstoffe und deren Wirkung. Maria Treben wusste den Holunder zu schätzen und einzusetzen. Der Mediziner Blockwich übersetzte lateinische Schriften zum Thema Holunder und wies dadurch die Wirksamkeit der Beeren und Wurzeln bei über 70 Krankheiten nach. Kneipp macht die Runde berühmter Ärzte und Heilkundiger komplett und sprach dem Holunder viele gute Eigenschaften zu.
Holunder – ein heiliger Strauch
Holunder hat viele Namen. Eigentlich sprechen wir immer vom Schwarzen Holunder, wenn es um die Heilkraft geht. Im Nordischen wird der Strauch auch als Fliederbeerenbusch bezeichnet. Die Österreicher kennen ihn als Holler und die Schweizer als Holder. Aber auch Ellhorn, Huskolder oder Kelkenbusch sind Namen für den Holunder. Der lateinische Name des Holunder ist Sambucus und geht wahrscheinlich auf ein harfenähnliches Instrument aus dem alten Griechenland zurück, die Sambuche, die aus dem Holt des Holunders gefertigt wurde. Das Wort Holunder stammt aus dem althochdeutschen Wort Holuntar. Es setzt sich zusammen aus Holun, was so viel wie hohl, heilig, gnädig bedeutet und Tar für Strauch, Baum.
Hinweise auf den Holunder sind bereits in der Bibel zu finden. So soll die Wiege des Jesuskind aus dem Holz eines Holunders gefertigt worden sein. Auch das Kreuz Christi war aus Holunder.
Kaum eine anderer Strauch wurde so verehrt, wie der Holunder. Die Kelten verehrten ihn als heiligen Baum, der die Unendlichkeit des Lebens verkörpert. Im druidischen Kalender ist der Holunder der 13. Jahresbaum. Er schließt das Jahr und steht für Tod und Wiedergeburt. Und schließlich weist die germanische Göttin Freya eine besondere Beziehung zum Holunder auf und wohnte im selbigen.
Holunder – was macht den Strauch so besonders?
Die Besonderheit des Holunders liegt natürlich in seinen Inhaltsstoffen. Verwendet werden die Blüten, Beeren, Blätter und Rinde aber auch die Wurzeln. Allerdings kommen die Wurzeln heute eher selten zum Einsatz. Die Beeren sind besonders reich an Vitamin C, Vitamin A und B. Interessant für die Heilkunde sind aber auch die Flavonoide, die Gerbstoffe und Gerbsäuren. Dazu liefern die kleinen schwarzen Beeren Mineralstoffe wie Kalzium und Kalium. Holunder enthält entzündungshemmende ätherische Öle und herzstärkende Glykosode. Obendrein schützen Polyphenole und Anthocyane die Abwehrzellen und machen diese stark gegen Viren und Erreger.
Inhaltsstoffe bei 100 g Holunderbeeren:
- Nährwert: 51 kcal
- Kalium: 290 mg
- Calcium: 5 mg
- Magnesium: 35 mg
- Eisen: 1,8 mg
- Phosphal: 50 mg
- Zink: 0,2 mg
- Beta-Carotin: 350 µg
- Vitamin E 1,0 mg
- Vitamin B1: 0,03 mg
- Vitamin B2: 0,06 mg
- Vitamin B6: 0,09 mg
- Folsäure: 6 µg
- Vitamin C: 25 mg
Holunder – Superfood fürs Immunsystem
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Superfood vor der Haustür wächst. Holunder ist ein altbewährtes und immer wieder erprobtes Heilmittel. Holunder ist entzündungshemmend, harntreibend, schleimlösend und schweißtreibend. Aber auch Eigenschaften wie anregend, blutreinigend, blutstillend, krampflösend und pilztötend werden dem Holunder zugesprochen. Die Anwendungsgebiete reichen von Angina pectoris bis Zellulitis.
Holunder stärkt das Immunsystem
Holunder macht das Immunsystem fit. Der hohe Gehalt an Vitamin C sowie der Gehalt an Zink, Eisen und Flavonoiden peppen das Immunsystem optimal auf. Aber auch die ätherischen Öle und Bitterstoffe stärken die Abwehrkräfte und lassen Erkältungen gar nicht erst entstehen oder leichter verkraften.
Holunder bei Erkältung
Ein wahrer Tausendsassa ist Holunder bei Erkältungen. Einst war es Gang und Gäbe, bei einer Erkältung eine heiße Holundersuppe zu kochen. Zink und Vitamin C machen den Bakterien schnell den Garaus und wehren diese gekonnt ab. Auch ein heißer Holunderblütentee kann helfen, indem er den Schleim löst und schweißtreibend wirkt. Dadurch werden Bakterien ausgeschwitzt. Obendrein senkt Holunder das Fieber und beruhigt die Schleimhäute. Ein Holunderblütensirup ist deshalb ideal bei einer Halsentzündung.
Holunder bei Stress
Der betörende Duft der Holunderblüten ist ein Fest für die Sinne. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Duft hilft bei Stress. Ein entspannendes Holunderblüten-Bad erleichtert das Einschlafen. Dazu werden zwei bis drei Hände voll getrocknete Holunderblüten mit einem Liter heißen Wasser übergossen und nach kurzem ziehen in die Badewanne gegeben.
Holunder bei Blasenentzündungen
Hilfreich ist Holunder bei Blasenentzündungen, denn ein Tee aus den Blüten wirkt entwässernd. Bei einer Blasenentzündung werden etwa drei Tassen Tee aus Holunderblüten täglich getrunken. Die Keime werden damit ausgeschwemmt.
Holunder für die Haut
Holunder kann ebenfalls äußerlich angewendet werden. In Salben und Tinkturen aber auch als Tee können seine entzündungshemmenden Inhaltsstoffe genutzt werden. Eine Holunder-Salbe hilft bei Insektenstichen, Hautentzündungen und Juckreiz. Selbst bei Zellulitis ist Holunder einsetzbar. Neben Salben können aus den Blüten auch Tinkturen angesetzt werden, die als Gesichtswasser genutzt werden.
Holunder – welche Nebenwirkungen können auftreten?
Im Prinzip gibt es beim Verzehr von Holunder keine Nebenwirkungen. Allerdings ist es ein Naturprodukt, auf das manche Menschen allergisch reagieren können. Vorsicht ist auch beim Verzehr von unreifen und reifen Holunderbeeren geboten, denn diese können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen. Bei den Blüten sind keine Nebenwirkungen bekannt.
So verwendet man Holunder
Aus Holunder kann vieles entstehen. Ob als Tee, Tinktur, Salbe oder Saft, die hochwertigen Inhaltsstoff des Holunders kommen immer zur Geltung. Während früher alle Teile des Strauches verwendet wurden, kommen heute vor allem die Blüten im Mai und die reifen Beeren zwischen Mitte August und Ende September zum Einsatz.
Holunderblüten verwenden in Salben und Tees
Die Blüten des Holunders schmecken besonders lecker als Holundersirup. Sie können aber auch getrocknet werden und ergeben dann den Holunderblütentee. Und auch in Tinkturen lassen sich die Blüten verwenden. Dazu werden Holunderblüten in 40 prozentigem Alkohol angesetzt und für mindestens sechs Wochen an einen warmen Platz gestellt. Die Holunderblütentinktur wirkt entgiftend und regt das Immunsystem an. Bei regelmäßiger Einnahmen soll die Tinktur Allergikern in der Heuschnupfenzeit Linderung verschaffen. Und auch bei Erkältung leistet die Holunderblütentinktur gute Dienste.
Holunderblütentinktur kann auch ohne Alkohol angesetzt werden. Die Blüten des Holunder werden dann in Essig oder einer Sole angesetzt.
Für eine Salbe wird aus Holunderblüten ein Ölauszug gemacht. Dazu werden entweder die frischen Holunderblüten für sechs Wochen in Öl angesetzt oder es wird ein Warmauszug gemacht. Sind keine frische Blüten vorhanden, können auch getrocknete Blüten verwendet werden. Der Ölauszug wird dann mit Bienenwachs oder – als vegane Variante – Beerenwachs verfestigt.
Zur Reinigung der Gesichtshaut eignen sich Holunderblüten-Kompressen. Dazu werden einfach frische Holunderblüten mit heißen Wasser übergossen. Das ganze muss 15 Minuten ziehen. Anschließend wird ein Baumwolltuch in dem Aufguss getränkt und für zehn Minuten aufs Gesicht gelegt. Dadurch werden die Poren geöffnet, Hautentzündungen gemildert und die Haut für eine Maske vorbereitet.
Da die ätherischen Öle des Holunders sich auch positiv auf die Psyche auswirken, ist eine Kräuterkissen mit Holunderblüten von großem Vorteil. Die getrockneten Blüten werden in ein Stück Baumwollstoff eingenäht und wirken als Aromatherapie. Die Blüten helfen bei Einschlafstörungen, Stress und Schmerzen.
Holunderbeeren für Saft und Sirup
Holunderbeeren sind die Grundlage für viele Gerichte, aber auch Saft und Sirup. Der Saft enthält viel Vitamin C und ist durch seine entzündungshemmende Wirkung gut für Erkältungskrankheiten geeignet. Um den Saft zu gewinnen, kann ein Entsafter genutzt werden. Es können aber auch die reifen, schwarz-violetten Beeren in einen Topf gefüllt werden. Auf ein Kilo Beeren kommen 250 ml Wasser. Alles wird etwa 20 Minuten gekocht, sodass die Beeren weich sind. Nun wird die Masse durch ein feines Baumwolltuch gegossen und ausgepresst. Pro Kilo Holunderbeeren kommen nun 100 Gramm Zucker hinzu. Der Saft wird noch mal erhitzt und in Flaschen abgefüllt. Der Holundersaft ist ein wunderbares Hausmittel bei Erkältungen.
Holunder für Bienen und Vögel
Natürlich hat der Holunder nicht nur für den Menschen einen hohen Wert. Die Blüten und Beeren ziehen auch Insekten und Vögel an und sind eine wichtige Nahrungsquelle. Verschiedene Schmetterlingsarten ernähren sich als Raupe nur vom Holz und den Blättern des Holunders. Für naturnahe Gärten gehört der Holunder deshalb unbedingt zum Inventar.
Holunder in der Küche
Aus den Blüten und Beeren des Holunders lassen sich auch leckere Gerichte zaubern. Konfitüren, Säfte, Sirup, Suppen und vieles mehr bereichern den Speiseplan und sind ein tolles regionales Superfood.
Holunder sorgt in jeder Form für ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis. Hier vereinen sich verschiedene Geschmacksnuancen, die von fein-herb bis leicht-säuerlich reichen. Auch ein leicht bitterer Geschmack ist dabei, der sich aber zu einem süßlichen Nachgeschmack ändern kann.
Am bekanntesten ist wohl die Holundersuppe, die unsere Großmutter schon kochte, wenn die Erkältungszeit angebrochen war. Etwas angedickt mit einer Mehlschwitze und mit Zitrone und Zucker abgeschmeckt ist die Holundersuppe besonders an kalten Tagen ein wahrer Hochgenuss.
Super lecker sind auch Konfitüren und Marmeladen aus Holunder. Diese lassen sich auch mit anderen Früchten ergänzen. Birnen, Zwetschgen und Himbeeren passen sehr gut zu Holunder. Ein Hochgenuss sind auch Gelee aus Holunder oder Liköre.
Aus den Blüten der Holundersträuche entsteht vor allem Tee und Sirup. Die Blütendolden können aber auch im Bierteig ausgebacken werden. Sehr erfrischend ist ein fermentierter Saft aus den Hollerblüten.
Natürlich gibt es noch unendlich viele Rezepte aus den Blüten und Beeren des Holunder.
Holunderblütensirup
Holunderblütensirup kann vielfältig verwendet werden. Er eignet sich zum Herstellen einer frischen, fruchtigen Limonade für den Sommer aber auch zum Spritzen von Sekt.
Zutaten:
- 25 St. Holunderblüten-Dolden
- 1 unbehandelte Zitrone
- 1 unbehandelte Orange
- 1 kg Zucker
- 25 g Zitronensäure
- 1 Liter Wasser
Zitrone und Orange werden möglichst heiß gewaschen und in Scheiben geschnitten.
Ein Liter Wasser, die Zitronensäure und der Zucker wird aufgekocht.
Die Holunderblüten werden vorsichtig gewaschen (nicht unter fließendem Wasser waschen). Anschließend lässt man die Blüten abtropfen. Blüten, Zitronen und Orangen werden in eine sauberes Gefäß geschichtet.
Nun wird das Zuckerwasser darüber geschüttet. Alles bleibt zudeckt bei Zimmertemperatur für drei Tage stehen. Ab und zu wird zwischendurch umgerührt.
Nach drei Tagen wird alles durch ein feines Sieb oder Mulltuch geschüttet. Der Saft wird erneut aufgekocht und sofort heiß in saubere Flaschen abgefüllt und fest verschlossen.
Der Sirup hält sich bei dunkler und kühler Lagerung etwa ein Jahr.
Die sächsische Holundersuppe
Holundersuppe wurde schon von unseren Großmüttern während der Erkältungszeit zubereitet, denn die heiße Suppe wärmt nicht nur durch, sondern kann auch die Erkältung lindern.
Zutaten für 2 Personen:
- ¾ Liter Holundersaft
- ¼ Liter Wasser
- 1 Zimtstange
- 3 Nelken
- 1 Vanilleschote
- 1 Päckchen Vanillepuddingpulfer
- 4 EL Zucker
- pro Person 2 Scheiben Zwieback
Das Wasser wird mit dem Holundersaft in einen Topf gegeben. Zimtstange, Nelken und die Vanilleschote kommen dazu. Optimal ist ein Gewürzsäckchen, sodass die Gewürze später leicht wieder raus genommen werden können.
Nun wird das Puddingpulver mit dem Zucker vermischt und langsam in die Suppe gerührt. Dabei sollte nichts klumpen. Die Suppe wird kurz aufgekocht. Sie sollte nicht zu lange kochen, damit das Puddingpulver die Suppe nicht zu dick macht.
Die Gewürze werden nun heraus genommen und die Suppe wird angerichtet und mit dem Zwieback serviert.
Holunder – ein Strauch zwischen Tod und Wiedergeburt
Wie viele andere Pflanzen ist auch der Holunder ein sehr mystischer und spiritueller Strauch. In Sagen, Mythen und Geschichten werden dem Strauch viele gute und seltsame Eigenschaften zu gesprochen.
In all den Jahrhunderten und Jahrtausenden war der Holunder immer ein heiliger Baum, welcher die Unendlichkeit verkörpert. Im Winter war er tot und im Frühjahr erwachte der Strauch zu neuem Leben – Tod und Wiedergeburt in einem Strauch.
Die Germanen bestatteten ihre Toten nah beim Haus unter dem Holunder. Außerdem verehrten sie den Strauch und reichten dem Strauch Opfergabe in Form von Milch, Brot und manchmal auch Bier.
Unübersehbar ist die Ähnlichkeit des Namens Holunder mit der Muttergöttin Holda aus der germanischen MythologieHolda wurde als Hausgöttin verehrt und bedeutet so viel wie die Strahlende. Sie ist Schutzpatronin für Pflanzen und Menschen – wie der Holunder. Den Holunderbusch zu fällen, war verboten. Wer es doch tat, musste mit Krankheit und Tod rechnen. Lediglich Witwen und Kinder durften den Busch fällen, nachdem sie ihn um Verzeihung gebeten haben.
Holunder wurde oft zum Schutz gegen böse Geister gepflanzt. Im Strauch selber sollten due guten Hausgeister wohnen und die Hausbewohner beschützen. Ein alter Glaube sagt, dass es ein gutes Zeichen sein, wenn ein gepflanzter Zweig eines Holunders auf einem Grab zu sprießen beginnt. Es zeigt, dass der Verstorbene Ruhe gefunden hat.
Übrigens ist der Brauch, vor einem Holunder den Hut voller Ehrfurcht zu ziehen, auch heute noch in manchen Landstrichen Brauch.
Doch nicht alle Bräuche und Mythen sprechen für das Gute im Holunder. Der Holunder verfügt über eine gewaltige magische Kraft. Wer Verbindung zur Schattenwelt aufnehmen möchte, muss holz, Rinde und Blätter des schwarzen Holunders verbrennen. Des nachts herrscht unter einem Holunder auch ein reges Kommen und Gehen, denn dunkle Wesen aus der Schattenwelt, die von dort entkommen sind, werden vom Holunder zurückgeführt. Da der Holunder die Schwelle zur Unterwelt bewacht, sollte man natürlich nicht unter dem Strauch schlafen.